Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von yola am 10.12.2010, 11:55 Uhr

Erklärung zur Gesamtsituation

Hi Syrus,

seufz, ich habe jetzt nicht jeden einzelnen Beitrag durchgelesen, aber die meisten.

Deine/Eure Geschichte erinnert mich sehr daran, was ich vor knapp 7 Jahren erlebt habe.

Ich kann Deinen Groll sehr, sehr gut verstehen!!!

Dieses Gefühl Du hast alles aufgegeben (erst hin zu ihm gezogen und dann als es ihm nicht mehr passte konntest Du sehen dass Du klar kommst) und musst jetzt auch noch jede Menge Kröten fressen damit der Umgang zustande kommt...

Bei uns waren/sind es knapp 800 km. Bin auch kurz vor "Reiseverbot" (weil zwillingsschwanger - da ist ab 7. Monat dicht mit längeren Reisen) zu KV hingezogen und als die Kinder 5 Monate waren hat er uns rausgeschmissen mit dem Satz: "Sieh zu, dass Du klar kommst."

Sowas kriegt man gefühlsmässig nicht von heute auf morgen auf die Reihe. Vor allem nicht, wenn man mit einem Riesenbauch wie bei Dir (oder mit zwei Babies im Arm und zwei Unterhosen für sich selbst) da steht und sich wieder eine Existenz aufbauen muss. Deshalb verstehe ich Dich sehr, sehr gut.

ABER, ja jetzt kommt es leider, das Aber... *schiefgrins*

Du wirst noch viele Kröten schlucken müssen und Du wirst es für Dein Kind tun.

Und Nein, es ist nicht gerecht! Das ist glaube ich der grösste Brocken, den ich damals zu verdauen hatte. Aber wenn Du das mal "gegessen" hast, dann geht's besser.

Mein Rat (bei mir/uns ist das Fiasko 6 1/2 Jahre her, die Zwillinge sind gerade 7 geworden): sieh zu dass Du eine gute Lösung findest, damit Dein Ex auswärtig übernachten kann (ja ich weiss, ist eigentlich nicht Dein Bier, aber wie auch gesagt, diese Situationen sind nicht "gerecht") - wenn nicht Familie/Freunde, dann such Adressen von Pensionen oder Jugendherberge raus.

Damit hast Du dann wenigstens abends Deine Ruhe in Deiner eigenen Wohnung.

Lass ihn vielleicht nicht 3 Stunden mit dem Kind allein sondern nur eine Stunde und dann schick ihn mit dem Kinderwagen spazieren... Versuche konstruktive Wege zu finden, um es für Euch alle erträglicher zu machen.

Ich könnte Dir ein Buch darüber schreiben was zwischen dem Herrn Papa und mir aber auch zwischen dem Herrn Papa und den Kindern vorgefallen ist.

Ich habe ihm die Kinder jahrelang hinterhergetragen. Betreuter Umgang, mehrere Mediationen (die er aufgekündigt hat) usw. ich weiss gar nicht mehr was ich alles versucht habe.
Zwergenaufstände noch und nöcher (der helle Wahnsinn wenn ich ehrlich bin) wenn es hiess, "Ihr geht jetzt mit dem Papa mit" oder gar "Ihr fahrt den Papa eine Woche besuchen".

Heute ist der Stand der Dinge so, dass der Herr Papa seine Kinder auf eigenen Wunsch seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat und - glaube ich - auch nur einmal kurz mit ihnen telefoniert hat.

ABER, unsere Kinder haben ein inneres (und ich glaube ziemlich gutes Bild auch wenn sie ihren Pappenheimer schon durchschauen) Bild von ihrem Vater. Sie erzählen immer mal wieder: "Da waren wir mit Papa. Das hat uns der Papa geschenkt." usw. und sie erzählen vorbehaltlos und frei weil sie keine Angst davor zu haben brauchen dass die Mama dann traurig oder wütend wird.

Und das werte ich persönlich als Erfolg. Den auch ich mir auf meine Fahnen schreiben darf, denn es hat mich oft übermenschliche Geduld und Ueberwindung gekostet.

Und doof sind auch die Kinder nicht. Sie haben auch ziemlich schnell gemerkt, dass man auf den Papa nicht wirklich bauen kann ohne dass irgendjemand ihnen irgendetwas Negatives über ihn gesagt hätte. Seine Handlungen haben halt für sich gesprochen.

Aber es ist ihr Papa. Es ist die Hälfte ihres genetischen Erbes.

Und heute können wir manchmal sogar Scherze machen mit der Situation. Soweit sind wir schon.

Neulich kam das Gespräch dass ich zu einem der Jungs sagte: "Na, von wem hast Du das denn wohl geerbt, dass Du so schlau bist?" Da kuckt der Knirps mich mit einem schelmischen Lächeln an und meint: "Na von Papa ist doch klar!" Und wir haben beide gelacht.

Vielleicht hilft es Dir ja ein bisschen zu sehen, dass es "geht".

Aber wie gesagt, "gerecht" ist es nicht. Aber es geht um Dein Kind.

Ich wünsche Dir Nerven aus Kruppstahl und ein bisschen Milde im Umgang mit dem Ex

Lieben Gruss

Yola

 
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