Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von charty am 17.10.2018, 13:55 Uhr

Erinnert Ihr Euch noch?

Zumindest für die Alteingessenen hier, die mich noch kennen.
Ich muss es einfach mal schreiben, da es mich doch ziemlich bewegt hat, auch wenn es eigentlich abzusehen war.

Ich hatte mich ja von meinem Ex-Mann getrennt als unsere Tochter 1,5 Jahre alt war; heute ist sie 15 Jahre und ein tolles Mädchen geworden. Die uns auch persönlich kennen, würden sie heute nicht nur vom Aussehen her, sondern vor allem auch von ihrer Art nicht mehr erkennen.
Der Trennungsgrund damals war u.a. der Alkoholismus meine Ex-Mannes und die daraus resultierenden Folgen.

Vor 11 Jahren gab es ja dann das sog. "Highlight" nach vielen anderen Vorfällen, als er mit unserer damals 4jährigen Tochter im Biergarten gewesen ist und sich so voll laufen hat lassen, dass er auf der Bierbank eingeschlafen ist und unsere Tochter dachte, er sei tot. Damals habe ich ja dann den Umgang eigenmächtig, aber mit quasi Genehmigung des JA (mit denen stand ich seit der Trennung in regelmäßigem Kontakt), ausgesetzt. Nach 8 Monaten wurde der Umgang wieder aufgenommen, allerdings ohne großartige Auflagen (ausser, dass er nicht trinken darf, wenn sie da ist), als er eine neue Beziehung hatte. Diese neue Beziehung ist heute seine Ex-Partnerin mit einem gemeinsamen heute 10jährigem autistischem Mädchen.

Meine Tochter hat selbst vor gut 3 Jahren den Umgang sukzessive reduziert und sieht ihren Vater i.d.R. alle 6 Wochen, meist in der alten Heimat und 2x im Jahr kommt er her für 1 Tag (ist nicht sehr weit weg). Telefonate gibt es zwischen ihm und ihr so gut wie nie. Das Verhältnis ist mehr als unpersönlich, da sie sich nicht ernst genommen fühlt und auch merkt, dass er an ihren Themen kaum Interesse hat. Sie will ihn eigentlich nur noch besuchen, um auch ihre Halbschwester zu sehen, die immer an den gleichen Tagen da ist.

Auch ich habe aus diversen Gründen die Kommunikation außerhalb des Themengebietes Tochter weitestgehend eingeschränkt, weil mich sein Gejammere, seine angeblichen Geldsorgen (er zahlt auch keinen Unterhalt) etc. einfach nerven. Da er in den letzten beiden Jahren i.d.R. nicht mehr nach Alkohol gerochen hat wenn wir da waren, dachte ich, er hat es jetzt im Griff.
Und Anfang September als wir da waren, war er auch nicht besonders ungewöhnlich drauf. Bis auf die Tatsache, dass meine Tochter Schnapsflaschen im Gefrierfach gefunden hat.

Weit gefehlt. Ich bekam gestern eine ellenlange Mail von seinem Geschäftspartner, der mit ihm in der Privatwohnung meines Ex zusammenarbeitet. Ich habe jetzt das ganze mit der Mutter der Halbschwester meiner Tochter durchgesprochen und die Mail-Fakten sind weitestgehend richtig, teilweise noch schlimmer. Und ich mache 3 Kreuze, dass bei meiner Tochter damals nicht mehr passiert ist.

Fakt ist, dass mein Ex insbesondere in diesem Jahr total abgestürzt ist. Die letzte Woche lag er schon Vormittags nicht mehr reden könnend besoffen im Bett. Nicht nur mehr Wein und Bier sind jetzt gut, sondern vor allem Vodka. Er war dieses Jahr schon 2x auf Entzug und jedesmal ein Rückfall. Mir gegenüber hat er nur erzählt, dass er auf Burnout-Kur war.
Seine autistische Tochter ist kürzlich zur Volksfestzeit zwischen Bahnsteig und U-Bahn gefallen. Passanten haben ihr herausgeholfen, da er vor ihr gehend zu Stoßzeiten und betrunken es gar nicht bemerkt hatte etc. Die Mutter hat es durch die Verletzungen und den Schilderungen der Tochter herausgefunden. Es gibt hier unzählige Vorfälle, weshalb sie ihm die Tochter auch nicht mehr gibt.
Zudem spielt er wohl noch Online-Poker, nimmt scheinbar wieder Kokain etc. Alles mit Geld, das insbesondere seine Mutter ihm immer wieder schickt.

Mein Ex ist jetzt bei seiner Mutter im Ausland. Was das allerdings soll, weiß ich nicht. Sie ist selbst Alkoholikerin und nicht unbedingt einfach.Was soll das bringen? Auch wenn es mich eigentlich nichts mehr angeht, es macht mich betroffen. Was seit dieser Mail alles bekannt wurde, bereitet mir echt Kopfschmerzen, macht mich betroffen und ich bin froh, dass diese räumliche Trennung bei uns da ist.

Meine Tochter meinte nur, er soll dort bleiben wo er ist. Auch wenn das Verhältnis nicht besonders gut ist, hat sie dennoch irgendwie Angst er könnte bald sterben. Ich kann sie verstehen. Aber sie kann sicher sein, dass wir trotz allem einen Weg finden, damit sie und ihre Halbschwester sich trotzdem sehen können.

Sorry, ist lange geworden. Aber einige von Euch hier haben mir damals sehr geholfen und sind mir zur Seite gestanden. Deshalb auch das Update.

Vg Charty

 
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