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Geschrieben von Hase67 am 23.06.2022, 12:01 Uhr

Solche Studien braucht kein Mensch

Ich will nicht den Sinn solcher Studien an sich in Frage stellen, das hat Caot getan. Gerade für die Stadtplanung finde ich das immens wichtig und finde das auch ein interessantes Forschungsgebiet, ich hatte damit mal im Rahmen eines Projekts zu tun, wo verschiedene Urbanitätsmodelle in einer Kooperation der Unis Genf und Hannover (das waren sogenannte "Kulturgeografen") und deren Vor- und Nachteile für die Menschen auch über einen längeren Zeitverlauf untersucht wurden.

Die Frage ist dann natürlich, ob man aus Umfragen zur Bevölkerungszufriedenheit unbedingt Rankings erstellen muss, ich ahne, dass das manche ein bisschen "piekst", so wie pauline-maus unten, weil man weiß, das eigene Zuhause wird nie in so einem Ranking vorkommen, da unbedeutende Kleinstadt oder Dorf, aber es ist eben doch mein Zuhause, wo die Menschen leben, die mir wichtig sind.

Mir ging's in dem Post oben um etwas anderes, nämlich um "Glück als messbare Größe, um darauf seine Firmen- oder Landespolitik abzustimmen". Erstens finde ich Glücksfaktoren schwer zu messen, man muss sich dann immer äußere - und relativ allgemeine Faktoren überlegen, die Menschen einen guten Lebensstandard ermöglichen, in dem sie auch die Möglichkeit haben, ein glückliches Leben zu führen. Und zweitens finde ich es schwierig, diesen Glücksfaktor als Firma oder als Staat (oder Staatengebilde) zu ermitteln, weil Firmen oder Staaten meines Erachtens nicht dazu da sind, Menschen "glücklich" zu machen. Sie sollten als Gebilde funktionieren, das ja. Aber wenn man nun eine Arbeitswelt oder eine Politik geschaffen hat (und so ist es ja), in der der die Lebensbedingungen für viele nicht mehr ganz so einfach sind - daran ist ja auch niemand schuld und niemand einzelnes verantwortlich, das ist schlichtweg eine Folge der vielen Verzahnungseffekte von dichter Besiedlung der Erde und kapitalistischen und geostrategischen Entwicklungen -, dann finde ich es irritierend, dass ausgerechnet die Strukturen, die für das individuelle Glück gar nicht so entscheiden sind, sich solche Glücksmessungen zu eigen machen, um die Bedingungen im Sinne eines reibungslosen "Funktionierens" des Menschen in der bestehenden Ordnung zu ermöglichen.


Klar, Menschen sind keine Roboter, die man beliebig optimieren kann, deshalb muss man anders auf sie achten und anders mit ihnen umgehen, immerhin erkennen Firmen und erkennt die Politik, dass mit Menschen zumindest als Ressource und als Teil der Gesellschaft achtsam umgegangen werden muss. Aber greift das nicht trotzdem ein bisschen zu kurz?

 
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