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von Leena  am 20.01.2011, 14:56 Uhr

Mein langweiliges Leben... total neidisch

Ehrlich gesagt, mir geht das Neid-Argument auch gewaltig quer, wenn dann von "Sozialneid" gesprochen wird und davon, dass Reni "schon immer gerne und oft angegriffen" werde, und zwar "oft einfach aufgrund der Tatsache, dass sie es sich leisten kann, NICHT zu arbeiten."

Das ist doch kompletter Käse und Kokolores! Jedenfalls für mich... Ich könnte es mir auch leisten, nicht zu arbeiten, locker könnte ich es mir leisten, und wir bräuchten noch nicht einmal unseren Lebensstandard runterzuschrauben. Aber ich WILL es nicht - ich liebe nämlich meinen Beruf, und ich liebe das, was ich gerade tue - und genau deshalb habe ich jetzt nach dem Mutterschutz direkt wieder angefangen, wenigstens in Teilzeit zu arbeiten (hauptsächliche Homeoffice), während mein Mann dann stundenweise das Baby betreut, das kann der nämlich auch...

Ich sehe jedenfalls keinen Grund, warum ich da "Sozialneid" entwickeln sollte.

Eher im Gegenteil - ich will nicht komplett zu Hause bleiben, mir würde mein Beruf fürchterlich fehlen, das Jahr, was ich nach Kind 2 und 3 jeweils zu Hause war, hat mir vollauf gereicht - das ist nichts für mich. Warum sollte ich auf etwas neidisch sein (nämlich das "sich leisten können, nicht zu arbeiten"), was ich schon hatte und was ich gar nicht mehr haben will, obwohl ich's könnte, wenn ich wollte - ich will aber nicht!

Herr im Himmel...

Und "langweilig" finde ich mein Leben durchaus nicht! (Wie Renis Leben ist, kann ich nicht beurteilen, auch nicht im Vergleich.)

Okay, ich lebe nicht auf dem Dorf, sondern in der Kleinstadt, Rasenmähen kann mein Mann, wann er will, mir egal, ob das jetzt samstags ist oder eher mittwochs abends, Grillen kann ich auch so, und wenn ich hinterher statt fünf Leutchen plötzlich 8 - 10 da sitzen habe, mag ich das - meistens - auch. Okay, der Kaffeeklatsch fehlt mir natürlich - ich mag keinen Kaffee... und wenn mir die Welt hier zu klein ist, gelegentlich, habe ich Frankfurt direkt nebenan, da fühl ich mich wohl. :-)

Ansonsten habe ich meine berufliche Welt, in der ich nicht jemandes Frau oder jemandes Mutter oder so bin, sondern ICH, und ich liebe meinen Beruf und seine Herausforderungen. Früher war ich Gleichstellungsbeauftragte, mittlerweile betreue ich ein anderes Projekt in dem Bereich, da reise ich auf oft genug durchs Land und sehe immer wieder Neues, da wird mir auch nicht langweilig, und ich kann sogar - Schritt für Schritt, oder meinetwegen Schrittchen für Schrittchen - wirklich Dinge bewegen. Ich liebe das!

Den Beruf meines Mannes überlasse ich im Wesentlichen meinem Mann, auch wenn die "gesellschaftlichen Events" sich da nicht soo häufen und ich, wenn etwas ist, auch nicht immer mitgehe. Ich nehme teil an seiner beruflichen Welt, so wie er an meiner beruflichen Welt, wir reden miteinander, und so die wesentlichen Kollegen und Chefs kennen wir schon gegenseitig, aber mehr auch nicht. Ich finde das auch gut so. :-)

Okay, mit der Balance zwischen Beruf und Familie tue ich mich manchmal schwer, ich würde oft gerne in beiden Bereichen mehr bringen und bin dann wieder k.o. und geschafft und merke meine Grenzen - aber das ist phasenweise, und alles in allem bin ich durchaus sehr zufrieden mit meinem Leben, und würde mit niemandem tauschen mögen, und das meine ich ernst.

Und fluchen kann ich auch, schrecklich unanständig - allerdings nicht auf 7 Sprachen, sondern nur auf deutsch, englisch, französisch und finnisch. Sofern ich niemanden auf Latein oder Altgriechisch unflätig betiteln möchte... ;-)


Ansonsten schließe ich mich Elisabeth, Flocke und ein paar anderen an, ich fand die Aktion im PF NICHT lustig.

Und wenn ich Schuhwichse vorschlage, wenn der Mann unbedingt mit einer dunkelhäutigen Frau mal ge... haben möchte, bzw. grüne Schuhwichse, falls er unbedingt mal mit einem Alien ... - dann ist das kein Fall von "ha,ha, was ist das witzisch!", sondern dann soll das ausdrücken, für wie dämlich ich das Ansinnen an sich halte. Aber das kapiere manche offensichtlich nicht...

Ansonsten schreibe ich teilweise hier einfach mit, weil ich es nicht schaffe, über meinen Schatten zu springen und manchen Murks einfach unkommentiert stehen zu lassen. Wahrscheinlich auch aus demselben Grund, warum ich manche Dinge zum 10.000-sten Mal mit meiner pubertierenden Tochter diskutiere - weil ich, wahrscheinlich zu Unrecht, immer noch die Hoffnung habe, dass sie mal eine Erleuchtung hat!

 
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