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Geschrieben von Korya am 21.06.2020, 17:31 Uhr

Ganz ehrlich - Stuttgart kommt für mich gar nicht so überraschend

Ich beobachte schon seit Jahren eine fehlende Bindung des Einzelnen zur Gesellschaft. Der einzelne sieht sich Teil seiner Nachbarschaft, seines Bekanntenkreises, seines eigenen, teils auch sehr weiten Netzwerks. Aber die Gesellschaft hat sich in seinem beschränkten Blick auf die Welt irgendwann zu einem abstrakten Begriff gewandelt. Nicht nur fehlt das Verständnis, ein Teil ihrer zu sein. Durch die Abstraktion kann man sich auch im Widerspruch mit ihr sehen und sich durch wiederholte Reibung letztendlich in seiner Position immer wieder selbst bestätigen und daran erstarken.

Es gibt z.B. bei uns schon lange keine Gemeinschaft mehr, die die Mitglieder in ihrer Mitte mit erzieht. Ein Kind, dass sich draußen frech verhält, wird nicht mehr vom zufällig anwesenden Schulkameraden, / Nachbarn / Mezger / Bäcker zurecht gewiesen.

Die Gemeinschaft kümmert sich nicht mehr um Ausfälle in ihrer Mitte, weil sie viel zu besorgt ist, jemandem auf den Schlips zu treten oder in die Erziehung anderer einzugreifen.

Aber gerade diese scheinbare Gleichgültigkeit bestärkt das Gefühl, dass die Gemeinschaft, deren Teil wir doch alle sind, keine Gewalt über mich hat, dass ich niemanden außer mir selbst Rechenschaft schuldig bin und irgendwo auch nur drauf achten muss, meinem persönlichen Netzwerk nicht zu schaden - alles andere darüber hinaus verschwimmt in einer abstrakten Suppe, zu der man keinen Bezug mehr sieht.

 
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