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Geschrieben von Jana287 am 11.02.2018, 14:31 Uhr

Begriff Heimat / Heimatministerium

https://www.berliner-zeitung.de/politik/debatte-ueber-neues-ressort-worum-kuemmert-sich-eigentlich-das-heimatministerium--29650786

Mich verwundert die Diskussion um den Begriff Heimatministerium.

Mit dem Begriff Heimat assoziiere ich nur Gutes, Warmes, Sicheres, Bekanntes.
Als Kind hatte ich im Unterricht Heimatkunde, da wurden wir zB über Flora / Fauna unserer Heimat unterrichtet. Mit dem Begriff Heimat verbinde ich Vereine, die Gegend meiner Kindheit, meine Herkunft, Omas Quarkkeulchen. Für mich ist ein kleines Fleckchen in Sachsen Heimat, Deutschland ist meine Heimat und mittlerweile fühlt sich auch Berlin ein bischen heimatlich an.

Diesen Vorwurf der Deutschtümelei oder die Assoziation des Begriffs Heimat mit rechtem Gedankengut kann ich so gar nicht nachvollziehen.

Warum soll Herr Seehofer nicht Heimatminister sein?
Warum ist zB die türkische Gemeinde gegen diesen Begriff? Deutschland ist doch mittlerweile auch Heimat für viele Türken. Ist der Heimatbegriff nicht auch eng verbunden mit Ankommen, eine Heimat finden, mit Integration?

 
59 Antworten:

Ich stelle mir die gleichen Fragen wie Du... owT

Antwort von Eisfee am 11.02.2018, 14:43 Uhr

...

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Re: Begriff Heimat / Heimatministerium

Antwort von Falbala am 11.02.2018, 15:12 Uhr

Hier bin ich mal Deiner Meinung. Warum der Begriff "Heimat" so negativ besetzt ist, ist auch mir ein Rätsel.
Dass dieser Begriff/das Ressort die Spaltung fördern soll, verstehe ich nicht. Viele, sehr viele Türken und andere Ausländer sehen in Deutschland auch ihre Heimat.

Ich hoffe, dass die CSU dieses Ressort nicht nutzt, genau das zu tun, nämlich zu spalten. Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, sich wieder weiter rechts zu positionieren, und in dieser Hinsicht habe ich starke Bedenken! Scheuer und Dobsi werden alles darauf ansetzen, aber zum Glück haben Dick und Doof wenig zu sagen.

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Du beantwortest dir die Frage doch selbst.

Antwort von Petra28 am 11.02.2018, 15:15 Uhr

Wenn ein kleines Fleckchen in Sachsen deine Heimat ist und sich Berlin mittlerweile nur ein bisschen heimatlich anfühlt, dann weißt du doch, womit Heimat eigentlich eng verbunden ist: Herkunft. Und die ist ja bei jedem verschieden - ich weiß nicht so recht, welche Funktion ein Heimatministerium da haben soll.

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Außer vielleicht, und das wäre großartig...

Antwort von Petra28 am 11.02.2018, 15:23 Uhr

wenn dieses Ministerium heimatstiftend wirken würde.

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home secretary und homeland security

Antwort von Benedikte am 11.02.2018, 16:14 Uhr

also neues Ministerium- ich weiss nicht

er ist Innenminister und hat da verschiedene Kompetenzen. Wohnen ua. Innenmionister ist bspw auch für Sport zuständig. Schreibt er sich nicht in den Titelw eil er es nicht für so wichtig hält. Und Heimat ist eben gerade ein wichtiger Begriff für viele Leute-von daher

ich weiß gar nicht mehr, wer es war- mir ist nur der Titel Minister für Infrstruktur und Digitalisierung im kopf geblieben- es war aber ein Ministerium, das offiziell anders hiess.

Und home heissen in den agelsächsigen Ländern die Innneminister. Der home- ic h sag nur, my home is my castle- secrtary ist der Innenminister. Hoemland security ist das Ministerium in den USA, das die heimat gegen Terror schützen soll.

heimat ist wie Partriotismus halt ein Begriff, der manchen politischen Gruppierungen verdächtig ist und als Kampfbegriff gebraucht wird.

Und Jana- für mich ist zuhause, wo die Familie ist und auf Dauer will ich wo wohnen, wo mein Oleander draussen überwintern kann .

von mir aus kann Horsti sich auf seinem Altenteil nennen wie er will

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Re: home secretary und homeland security

Antwort von DK-Ursel am 11.02.2018, 17:05 Uhr

Hej allesammen!

manche der Fragen haben sich auch bei mir eingeschlichen, obwohl wir den Begriff Heimat immer wieder mal in den Foren für Deutschsprachige im Ausland - und auch anderswo - diskutieren.
Benedikte - Zuhause und Heimat sind aber zwei verschieden paar Stiefel.
Mein Zuhause ist jetzt hier, meine Heimat??? - naja, daran setze ich dann doch ein Fragezeichen.
Und egal wie sehr man den Begriff neutral betrachten möchte und könnte:
Unsere Geschichte, vor der wir eben auch nicht davonlaufen können, hat uns, wie ich finde durchaus zu Recht, mißtrauisch gegenüber zuviel Heimatgedöns werden lassen.
Mir sind für offizielle Ämter offizielle, nüchterne Bezeichungen letztendlich lieber als gefühlsbetonte, evtl. so oder so gefühlsmäßig aufgeladene Bezeichnungen, in die jeder reindichtet (und erwartet), was er darunter versteht.

Und daß ein Herr Seehofer den Bundesbürgern oder auch nur mir durch sein Amt HEIMAT erklären oder nahebringen wie schrieb das jemand oben? - kann, wage ich doch zu bezweifeln.

Gruß Ursel, DK.
Die Frage ist übrigens auch, wie man "my home ist my castle" und Co wirklich übersetzt.
Mit HEIMAT habe ich das noch nie getan, und bei allem Patriotismus oder Nationalstolz fehlt den Dänen, wie ich finde, dafür auch das eindeutige Wort.

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Re: home secretary und homeland security

Antwort von Benedikte am 11.02.2018, 17:19 Uhr

ursel

wir können gerne Haarspalten. Dann ist heimat, wo man herkommt- also rückwärtsgewandt und Zuhause das Hier und Jetzt.

Ich kann Dir aber sagen, dass ich und viele, die ich kenne, die usneren hochmobilen Lebensstil pflegen -mein dreizehnjähriger lebt inzwischen auf dem dritten Kontinent- als echte heimat das empfinden wo sie sich zuashue fühlen.

mit meinem geburtsort in der niederrheinischen Prärie vernindet mich nichts mehr- hochdeutsch als erste Fremdsprache- mit dem Düsseldorfer Vorort, wo ich zur Schule gegangen bin, noch weniger

nee

ich benedie Leute wie Jana, die so ruhig und überzeugt sagen können, wo ihre Heimat ist ( mit hat mal eine unserer Militärsgattinnen, die ja wirklich alle ein zwei Jahre umziehen) vorgeheult, dass das schlimmste, was ihr Mann der Familie angetan habe, sei, dass die Familie keine heimat habr. Wobei er sagt, sie seien doch mal vier Jahre in Kassel gewesen.....

aber egal- ich persönlich mache keinen Unterschied zwischen Heimat und zuahsue. Und komme hoffentlich nicht so weit wie der Kollege, der mal sagte, er sei da zuashue, wo sein Schreibtisch stehe.......

willst Du eigentlich in Dänemark bleiben? Mein Gatte und ich planen langsam für den $Ruhestand. Und wollen beide nach Westdeutschland zurück.

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Re: Du beantwortest dir die Frage doch selbst.

Antwort von SassiStern am 11.02.2018, 17:22 Uhr

Wäre doch schön wenn das neue Heimatministerium sich endlich mal um die kümmert die schon länger hier leben, denn die wurden gerade in den letzten zwei Jahren total vergessen.

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Re: home secretary und homeland security

Antwort von DK-Ursel am 11.02.2018, 17:27 Uhr

Du nennst es Haarspalten, ich Begriffsbestimmung - etwas, womit ich mir sogar schon (und ich darf sagen: gute) Noten erarbeitet habe.
Und nein, heimat ist nicht zwangsläufig rückblickend - es gibt ja viele, viele, die in ihrer Heimat, viele von denen haben sie nie verlassen, andere anderswo eine neue gefunden.
Aber es ist etwas anderes als "Zuhause".
Und zwangläufig müssen beides auch keine Orte sein, wie ja oft erstmal angenommen wird.
Manche unterteilen Heimat sogar - und haben dann eine politische, eine berufliche, eine ... Heimat.

Ich kann Heimat auch nur schwer an einem Ort festmachen, wenn es denn nicht ganz Dtld. sein soll - aber dann eben auch eher als historisches, politisches, gesellschaftliches, vor allem auch sprachliches Gebilde - in Süddtld. wußte ich immer, daß ich dort eine Zeitlang zwar zuhause war und mich auch sehr wohlfühlte, aber nie alt werden würde - das war keine Heimat für mich.

Zu Deiner letzten persönlichen Frage, kann ich mir zwar gut vorstellen, wieder in Dtld. zu leben, eben auch der Sprache und Kultur wegen, aber ich vemute, ich werde meine Tage hier beenden ,was nun auch kein Trauerspiel ist.
Immerhin ist mein Mann Däne - einer von uns lebt also mindestens immer im Ausland. Da gbt es also keinen dringenden Grund, den Standort zu wechseln, an dem wir uns jetzt immerhin auch schon eine ganze Weile sehr wohlfühlen.

Gruß Ursel, DK

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Re: Du beantwortest dir die Frage doch selbst.

Antwort von Falbala am 11.02.2018, 17:42 Uhr

Stimmt, denen geht's so schlecht: Dach über dem Kopf, vollen Kühlschrank, ein Bett, Frieden, das Recht auf freie Meinungsäußerung, Schulbildung...

eine echte Tragödie epischen Ausmaßes.

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Re: home secretary und homeland security

Antwort von Falbala am 11.02.2018, 17:47 Uhr

Meine Heimat, wo ich auch aufgewachsen bin, ist ganz eindeutig Bayern, obwohl ich in der Mitte Deutschlands wohne.
Nur beim Urlaub in den Bergen geht mir das Herz auf, wenn ich die schneebedeckten Gipfel sehe, das saftige Grün der Weiden, Kühe... Das ist für mich "Heimkommen", da fühle ich mich zuhause, das streichelt meine Psyche (um es ganz kitschig auszudrücken). Meinem Mann geht es genauso, obwohl er nicht in der Gegend aufgewachsen ist.

"Horstis Altenteil", sehr nett, muss ich mir merken!

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Re: Du beantwortest dir die Frage doch selbst.

Antwort von hannahma am 11.02.2018, 18:14 Uhr

Wie zynisch für alle, die nicht wissen, wie sie ihre Miete zahlen, ihre Kinder ernähren oder mit ihrer kaum vorhandenen Rente klarkommen sollen.

In D gibts viele arme u armutsgefährdete Kinder/Familien/Rentner.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-03/armutsbericht-2017-deutschland-paritaetischer-wohlfahrtsverband-faq

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Re: home secretary und homeland security

Antwort von lisi3 am 11.02.2018, 18:15 Uhr

Hallo Benedikte,

interessante Diskussion. Ich habe vor zig Jahren im "Stern" einen Artikel gelesen, der ungefähr besagte, dass Heimat dort wäre, wo man sich Zuhause, angenommen und verwurzelt fühlt. Das hat für mich immer irgendwie etwas mit Familie zu tun. Damals hätte ich mich, nach dieser Definition bei meiner Kusine und ihrer Familie beheimatet gefühlt, heute, mehrere Jahrzehnte später und einige eigene Kinder reicher, würde ich das Dorf, in dem wir jetzt leben, meine Heimat nennen.
Mein niederrheinischer (grins) Geburtsort war gefühlsmäßig nur solange meine Heimat, wie meine Eltern lebten.

Ich habe zu dem Begriff Heimatministerium gegoogelt und gefunden, dass man das anscheinend in Bayern 2013 oder 2014 "erfunden" hat um den rechten Strömungen Stimmen abzujagen, was wohl eher nach hinten los gegangen ist.

P.S. Hattest du in den ersten Schuljahren auch so eine, sagen wir einmal, innovative Rechtschreibung? Ich sage nur Omma und Jochurt .

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@benedikte: Ha, ertappt! :-)

Antwort von Ralph am 11.02.2018, 18:32 Uhr

Hallo,

hab hier ewig nicht mehr reingeschaut, geschreibe denn mitgesenft...

Heimat und zuhause... das kann ich ganz gut auseinanderhalten. Meine Heimat liegt dort, wo meine Wurzeln sind, wo meine prägendsten Kindheitserlebnisse stattgefunden haben, wo ich in meiner Persönlichkeit gewachsen und geschliffen worden bin (Kindergarten, Schule, Kirchenjugend, Pfadfinder, Feuerwehr, wie auch immer), im Grunde der Ort, der Emotionen erzeugt, auf die ich in bestimmten Situationen zurückgreife, die ich jetzt nicht näher beschreiben kann.
Ich gebe zu, daß Menschen, die von früh auf laufend den Wohnort gewechselt haben, nach dieser Definition heimatlos sein können oder sich so fühlen.

Ein Zuhause liegt für mich dort, wo der Lebensmittelpunkt sich befindet. Vermittelt dieser Ort nicht dieses Gefühl, sollte man m.E. in absehbarer Zeit umziehen, da ich davon überzeugt bin, daß der Mensch ohne ein Gefühl des Zuhauseseins früher oder später psychisch angeschlagen ist. In diese Kategorie gehört für mich auch "My home is my castle".

Wenn jetzt wie bei der Soldatenfamilie laufend alle zwei Jahre umgezogen wurde, ist für mich nachvollziehbar, daß bei den Kindern kein Heimatgefühl vorhanden ist oder dieses mit zuhause gleichgesetzt wird.
Ich ging ab Mitte der Siebziger mit dem Sohn eines europäischen Generalkonsuls in eine Klasse. Ein paar Jahre später stieg der Vater auf zum Botschafter in Addis Abeba. Mein Freund und dessen ältere Schwester blieben aber in Deutschland, um ihr Abitur abzulegen bzw. ihr Studium aufzunehmen. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann fällt mir auf, daß mein Freund nach dem Abitur ein ziemlich unstetes Leben als Wandervogel begonnen hat, inkl. diversen Studiumabbrüchen. Leider haben wir uns danach aus den Augen verloren, das ganze ist schon ein paar Jahrzehnte her. Ich weiß nicht, inwieweit das Leben seiner Diplomateneltern, die beide wundervolle Menschen waren, zu seiner damaligen Situation beigetragen hat, aber es fiel mir bereits damals bereits auf, heute macht es mich nachdenklich.

Und ertappt... warum wollt Ihr beide zum Rentenalter nach Westdeutschland ZURÜCK? Vielleicht doch ein tief schlummerndes, bisher unbeachtet gebliebenes Heimatgefühl... ?

Daß der Horschd jetzt noch die Plakette des Heimatminsters ans Revers geheftet bekommt, finde ich nicht weiter schlimm. Abgesehen davon, daß ich meine Popcorntüte bereitgelegt habe, um zu sehen, wie er in der Regierungsverantwortung seinen vollmundigen Aussagen Taten folgen lassen will, habe ich mich schon immer dagegen gewehrt, mir den Begriff Heimat aufgrund der deutschen Vergangenheit von intreressierten Seiten kaputtreden zu lassen. Der Begriff an sich bzw. das, was er m.E. beschreibt, kann für den Einzelnen nämlich sehr wertvoll sein. Das soll und muß man trennen von Mißbrauch dieses Begriffes im 3.Reich. Und unter dem Begriff Heimatministerium kann man sehr viel unterbringen. Das kann vom Hochwasserschutz an Küsten und Flüssen über Terrorabwehr bis zum Schutz der EU-Außengrenzen gehen. Mit anderen Worten: Erst einmal abwarten, was denn in diese Zuständigkeit gepackt wird.

Viele Grüße
Ralph

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Re: Du beantwortest dir die Frage doch selbst.

Antwort von Falbala am 11.02.2018, 18:49 Uhr

Mir war klar, dass mein Posting falsch verstehen werden kann.
Es sollte aussagen: Diejenigen, die am lautesten rumheulen, haben meist am wenigsten den Grund dazu, siehe Sassi. Schiebt mit dem Verdienst ihres Mannes eine faule Kugel, jault aber am lautesten hier herum, dass ihr die Flüchtlinge alles wegnehmen. Diese Verlogenheit habe ich aufs deutlich gemacht.
Ich weiß aus Erfahrung, dass die wenigsten Deutschen (zumindest in meiner Gegend, wo ich arbeite), denen es schlecht geht, über Flüchtlinge lästern.

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Re: Du beantwortest dir die Frage doch selbst.

Antwort von hannahma am 11.02.2018, 19:07 Uhr

Mal davon abgesehen, ob Sassistern tatsächlich sagt „die Flüchtlinge nehmen mir alles weg“, darf/sollte nur derjenige, dem es richtig dreckig geht, Mißstände der aktuellen Politik, was die Füchtlingsproblematik angeht, ansprechen?

Anders gefragt, ist es ok über Flüchtlinge zu lästern, wenn es einem finanziell mies geht?
(Zumal die Flüchtlinge ja eh nichts für die deutsche Politik können)

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Re: Du beantwortest dir die Frage doch selbst.

Antwort von SassiStern am 11.02.2018, 19:10 Uhr

Bist Du vielleicht neidisch, weil Du arbeiten gegen musst? Außerdem unterstellst Du mir hier Aussagen, die so gar nicht gefallen sind. Der Kostenfaktor ist nur eine Säule der Asylproblematik.

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Re: Begriff Heimat / Heimatministerium

Antwort von Steffi528 am 11.02.2018, 19:21 Uhr

So lange mir der "Heimatminister" nicht sagen will, wo meine Heimat liegt und was ich darunter zu verstehen habe, ist es mir erst einmal egal. Aber genau das befürchte ich, das mir gesagt wird, wie ich Heimat zu empfinden habe und ne, das brauche ich nicht.
Meine Heimat ist da, wo ich aufgewachsen bin, mein jetziges Zuhause wird mir aber immer mehr zur Heimat, weil es die Heimat meiner Kinder ist (trotzdem kenne ich eben nicht die Geschichten aus der hiesigen Grundschulzeit von vor 40 Jahren)
Die Heimat meiner Seele liegt auf einer kanarischen Insel, weit weg von der hiesigen Heimat. Klima, Lebensart, Kultur, Ausblick und Menschen passen zu mir. Rein therotisch habe ich hier nicht viel, außer eben Familie, was ja auch Heimat bedeutet.

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Re: @benedikte: Ha, ertappt! :-)

Antwort von DK-Ursel am 11.02.2018, 19:27 Uhr

Hej Ralph!

ich sehe, Du empfindest mein Beharren auf dem Unterschied zwischen Zuhause und Heimat nicht als Worklauberei, das freut mich.
Mir gefällt Deine Definition von Zuhause auch weit aus mehr als die, die so oft gehört/gelesen wird: "Zuhause (oder gar Heimat) ist da, wo meine Familie ist."
Da bin ich nämlich sehr pragmatisch:
was mache ich denn mit dem Zuhause, oder gar der Heimat, wenn ich so empfinde und meine kinder, evtl. sogar mein Mann sonstwohin auswandern?
Es gibt Ehen, die sich zerbrechen, es gibt kinder, die ihr Zuhause sehr viel weiter weg als nur im Nachbarort suchen (wir sind doch die besten Beispiel dafür, seit meinem 18. Lebensjahr war ich nicht mehr in meiner "Heimat" ansässig"), sollte meine Mutter sich deshalb dort nicht mehr zuhause fühlen?
was für ein Blödsinn!

Der Wunsch, evtl. doch nach Dtld. zurückzukehren, kann sehr gut mit "Heimat" zusammenhängen, aber auch sehr viel anders, als viele hier eben Heimatdefinieren.
menie Heimat ist, wie ich anschnitt, eher Dtld. als geschichtliches, gesellschaftliches, kulturelles Gebilde - ich fühle mich der deutschen Sprache immer noch meine sprachliche Heimat --- und um dies alles wieder um mich herum zu haben, kann ich mir durchaus ein Leben in Dtld. vorstellen.
Meine hiesige F, die über eine Auswanderung nachdenkt, wird vielleicht die hiesige heimat eher mit ihrer Familie verbinden oder sie dann doch nicht so vermissen, weil sie ein Naturmensch ist und dort glücklich, wie sie diese hat - mir geht es so mit Kultur, und da ist und bleibt mir die dänische Kultur, Geschichte, Sprache eben fremder als die dänische.

Der Wunsch, evtl. doch nach Dtld. zurückzukehren, kann sehr gut mit "Heimat" zusammenhängen, schrieb ich, aber er muß es nicht.
es kann ja sein, daß Benedikte und ihr Mann in Dtld. ein besseres Rentenleben führen als im Ausland - so what?
Daß die medizin. Versorgung in Dtld. trotz aller dt. Kritik immer noch weitgehend die beste ist, liest man immer wieder.
Vielleicht können sie sich dort auch einen Lebensstandard leisten, der ihnen im Ausland nicht möglich ist.
Vielleicht sind die anderen Menschen ihrer Familie dann näher, vielleicht... da kann es viele rein praktische und gänzlich heimatbezogen-unverklärte Gründe geben!


Daß die CSU dieses "Amt" bereits eingeführt hat, wußte ich --- es ist eben genau auch das, was einen mißtrauisch machen kann.
Denn nicht die schiere Liebe zur Heimat, sondern rein politische Gründe - noch ein Rechtsruck, um der AfD Stimmen abzuluchsen, das läßt dann eben auch Fehlinterpretationen zu, wie sie sogar in diesem Thread bereits zu lesen sind.
Und Wachsamkeit schadet nie, meine Erfahrung.

Heimat ist eben viel zu individuell, viel zu verschieden, um da Einigkeit zu erzielen.
Wie wil lein Herr Seehofer (!!) aus Bayern (!!!) einem "Ossi" sein Heimatgefühl vermitteln?
Ich kann mir vorstellen, daß es viele aus der ehem. DDR gibt, die eben ihre Heimat bei allen Schwierigkeiten und Nachteilen dennoch in der DDR haben - so wie die Heimat meiner Mutter sicher -auch- Ostpreußen blieb.
Und ich bin mir ziemlich sicher, daß er auch mein Heimatgefühl kaum treffen wird - also... er mutet sich da einiges zu - und uns!

Gruß Ursel, DK

,

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Re: @benedikte: Ha, ertappt! :-)

Antwort von Benedikte am 11.02.2018, 19:47 Uhr

Ralph

wie schön!!!!! Lass Dich öfter blicken- mir fehlst Du. Wie einige andere auch....

ja, bei mir geht Heimat und Zuhasue dann wohl durcheinander- zu oft gewechselt...

Westdeutschland- also, wir kommen beide aus NRW und haben eide eine starke Westbindung- die quasi Fussläufigkeit von Brüssel, Paris, London, der Niederlande war uns i8mmer wichtig und seit Kindertagen haben wir ja einen Fuss in den Niederlanden. Vor allem- da sitzen unsere Familien und unsere "echten" Freunde. Mit echten Freunden meine ich die, die wir seit Kindertagen angesammelt haben und die rein auf persönlicher Symplathie beruhten. In Berlin habe ich ungeheuer viele Bekannte und Kollegen, aber zu echten und richtigen Freunden würde ich vielleicht ein halbes Dutzend zählen. Von daher- die menschlichen Bindungen sidn eher im Westen.
Dann- wir haben ein großes Haus in Berlin, 225 qm Wohnfläche, die aber in einem Vorort. Mit S Bahnanschluss, ja- aber doch Vordtadt. Dazu wird die ungeheuer verdichtet, unsere Nachbarn haben gerade ein Haus gebaut, das unser Grundstück doch massiv verschattet und mir das Haus verleidet. Zumal- Berlin ist kalt, der Boden schlecht- ich wollte immer einen schönen, satten Garten haben. Und so, wie sich die Immobilienpreise entwickelt haben, kriegen wir für unser Haus in berlin genug um uns ein großes Haus in bester Gegend im Ruhrgebiet zu kaufen. Da, wo mein Oleander draußen überwimtern kann. Da, wo ich ruckzuck an der niederländischen Küste bin. Meinen Traum vom ferienhaus am Meer werde ich mir erfüllen können. Mit meiner Beförderung wird es zwar in diesem Leben nichts mehr, traurig wie es ist, aber die haben mir einen Posten gegeben, der atemberaubend gut dotiert ist und wo vor allem mein Mann auch arbeiten kann. Sprich, wir können Berlin auch noch vermieten und das Thema geld hat sich nach diesem Posten für mich erledigt und dann will ich nur noch ein faules Leben führen. Und früh zurück in den Westen um nochmal Fuss zu fassen. Ich habe mich überall aufd er Welt bislang problemlos eingelebt ABER das ist leicht wenn man Stress, Job, Kinder hat. Ohne diese drei komponenten wird es schwer- deshalb will ich nicht viel über 60 sein.

Details kann ich Dir gerne per PN berichten.

greets

Benedikte

und nochmal- schön, dass Du wieder hier bist

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meine whatsapps sind noch schlimmer

Antwort von Benedikte am 11.02.2018, 19:53 Uhr

lisi

für zwei meiner Söhne ist es das größte wenn sie über meine Tippfehler ablästern können

auf whatsapp " Mama, was soll das heissen", Mama, schreib deutsch, Mama, sprichst Du russisch?, Mama, nimm das rechtschreibprogramm

ich sage immer, dass meine Finger zu dick für die Tasten sind. Jedenfalls, solange ich mit der Hand geschreiben habe, war meine Rechtschreibung gut

ansonsten- mich hatte die ZVS seinerzeit nach Passau geschickt, 800 km weg von uns und ich war eigentlich noch nie so weit weg und habe mich fü5trchterlich fremd und alleine gefühlt

da habe ich dann in dem semesterferien zuahsue das gefühl von heimat gehabt- man kennt zig Leute, weiss, wo sich alles befindet

wir wollen ja früh mit dem Ruhestand anfangen, vielleicht gelingt es mir nochmal, richtig Fuss zu fassen. Ich glaube, ich hänge auch sehr am heimischen Dialekt.

mal abwarten

Benedikte

was war Dein Niederrheindorf?

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Re: Danke

Antwort von Jana287 am 11.02.2018, 19:59 Uhr

Danke für die interessanten Beiträge.

Für mich hat der Heimatbegriff auch viel mit Identität zu tun. Klar, meine Heimat prägt mich und mein Leben. Traditionen ( aus der Heimat ) bewahren wir uns manchmal für ein ganzes Leben. Ich finde nicht, dass Heimat immer rückwärtsgerichtet ist. Es kann ja auch darum gehen, irgendwo heimisch zu werden. Seinen Platz zu finden.

Warum sind diese Begriffe plötzlich so verpönt? ZB Heimat, Tradition, deutsche Kultur, Nationalstolz... weil auch die vermeintlich Falschen diese Begriffe verwenden?

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Heimat und Zuhause...

Antwort von Leena am 11.02.2018, 21:35 Uhr

Mein Zuhause ist einfach - da, wo ich wohne, mit Mann und Kindern, wo unser Haus steht, wo ich mich eben wohl und Zuhause fühle.

Heimat - nein, kenne ich in dem Sinne eigentlich nicht. Meine Mutter stammt aus Ostpreußen, klassische Flüchtlingsgeschichte, immer wieder rumgereicht und umgezogen und eben "wurzellos". Mein Vater stammt aus Brandenburg, mit knapp 20 (im Grunde "versehentlich" - war noch vor 1961) bei der Republikflucht erwischt, im Gefängnis gelandet und später in den Westen freigekauft, aber Familie im Osten. Es war reiner Zufall, wo mein Vater dann später seinen Job gefunden hat, er ist noch seinem Doktorvater "hinterhergezogen" etc., es war also wirklich Zufall und kein Ort, mit dem ihm irgendetwas verband. Ich bin aufgewachsen mit Geschichten aus dem Osten, aus dem jetzigen Polen, meine Mutter ist regelmäßig zu entsprechenden Treffen gefahren... Es war, wie es war, alles kein Thema - aber das Gefühl "Heimat" habe ich so nie gefühlt und erlebt und kann damit nichts anfangen.

Wenn man von einem "Heimatministerium" spricht, geht mir das gegen den Strich - für mich ist "Heimat" ein Wort, das zu bombastisch und beladen ist, als dass ich es unbelastet verwenden könnte. Bei "Heimat" klingt für mich immer "Blut und Boden" mit.

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jedem seins

Antwort von Benedikte am 11.02.2018, 21:44 Uhr

verstehe ich ja- geht mir nicht wesentlich anders

aber deshaln kann man doch denen, denen Heimat viel wert ist und die das bwahren und wertschätzen wollen, das gönnen

manchmal beneide ich Scarlett O Hara- als die wirklich alles in den Sand gesetzt hatte und mit Rhett Butler auch noch die Liebe ihres Lebens weg war, wollte sie aus atlanta nach Hause, auf die Plantage Tara, eben ihre Heimat weil sie damit so viel vernand. Sie wusste, dass sie aus dem Ort Kraft und Stärke schöpfen können würde, eben aus der Heimat

hach, war das schön

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Re: Danke

Antwort von Astrid18 am 11.02.2018, 21:48 Uhr

Ich bin in meinem Leben schon viel umgezogen, in den letzten 8 Jahren vier Mal. Meine Heimat ist München, dort habe ich seit 94 insgesamt am längsten gelebt, dort will ich später wieder leben. Mit der Stadt meiner Kindheit und Jugend habe ich mit dem Abi abgeschlossen.

Für meine Kinder ist Heimat ganz allgemein Deutschland, weil sie sich dort kulturell zuhause fühlen. Ein emotionales Zuhause sind die Häuser der Großeltern. Wir haben es noch nicht geschafft, ein eigenes emotionales Zuhause zu schaffen, und der nächste Umzug ist ja auch schon wieder am Horizont zu sehen.

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Re: Danke

Antwort von DK-Ursel am 11.02.2018, 22:04 Uhr

Jana, diese Begriffe sind nicht "plötzlich" verpönt.
menschen, die Entwicklungen wie den jetzigen kritisch gegenüberstehen, die nachdenken und aus der Geschichte lernen wollen, vielleicht gar gelernt haben, hatten wohl immer in gesundes Mißtrauen gegenüber menschen, die diesen Begriff zu sehr an die Fahne hefteten.
Heimat ist gut und schön, wenn man sie nicht für sich beansprucht und anderen die Tür vor der Nase zusperrt, weil die gefälligst bitte-danke ihre Heimat woanders zu haben haben.
Heimat ist gut schön, solange sie nicht anderen andere andere Heimat zugesteht und doch den Wunsch, in der Heimat anderer mindestens ein Zuhause, eine Bleibe, vielleicht gar eine neue heimat zu finden.
Heimat ist gut und schön, solange sie sie ein weiter Begriff ist und nicht ein begrenzter, solange Heimat nicht verteidigt werden muß - weder mit Waffen noch mit Worten.
heimat ist, wie schon diese kleine Diskussion wieder zeigt, für jeden was anderes - daher mein Mißtrauen einem Mann gegenüber, der das Amt bei such einführt, um gegen andere "Heimatverteidiger" etwas Ähnliches entgegenzusetzen, daher mein Mißtrauen gegenüber jemandem, der seine Heimat deutlich überbeansprucht in der Auseinandersetzung mit anderen, die eine Heimat haben, und daher mein Mißtrauen gegenüber Menschen generell, die meinen, heimat und ihre Werte verteidigen zu müssen.
Auf Heimat gibt es keine eindeutigen Besitzansprüche, weil es keine allgemeingültigen Zugehörigkeiten gibt.

Gruß Ursel, DK

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Re: Begriff Heimat / Heimatministerium

Antwort von Lusiana am 12.02.2018, 8:16 Uhr

Heimatministerium soll doch das erweiterete Innenministerium sein, warum darf der Begriff Innenministerium nicht bleiben, meinetwegen mit einer zusätzlichen Abteilung "Heimat"? Ich finde den Begriff Heimat volkstümlich und nicht passend zu einem Ministerium.
Für mich hat das spontan einen faden Beigeschmack, dass gerade Seehofer dieser Minister werden soll, für mich ist er das Beispiel schlechthin für Deutschtümelei.

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Re: jedem seins

Antwort von Leena am 12.02.2018, 10:42 Uhr

Ich will mein Zuhause auch bewahren und wertschätzen. Aber wozu brauche ich da einen eigens dafür zuständigen Minister? Und was kann der als "Heimatminister", was er als "Innenminister" nicht auch gekonnt hätte?

(Allerdings beneide ich auch keine Scarlett O'Hara, sondern finde sie vor allem schrecklich anstrengend.)

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das ist nur ein ablenkungsmanöver...

Antwort von claudi700 am 12.02.2018, 10:43 Uhr

aus angst, dass viele wähler sich verar... fühlen. nach dem ganzen gewürge mit jamaika und jetzt groko, faule kompromisse überall etc. wirft man halt das wort "heimat" in den ring, um die leute zu beruhigen.

ich sehe das mit einem schulterzucken, an dem gesamtversagen der sog. "führenden politiker" ändert das aber überhaupt nichts.

wenn man bedenkt, dass das heutige verteidigungsministerium früher "kriegsministerium" hieß, sieht man das doch etwas entspannter...

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Re: das ist nur ein ablenkungsmanöver...

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 12:28 Uhr

"wenn man bedenkt, dass das heutige verteidigungsministerium früher "kriegsministerium" hieß, sieht man das doch etwas entspannter..."

Wieso? Den Satz verstehe ich nicht.
Gerade dann sollte man doch wohl auch bei dem neueren Begriff Innenministerium bleiben,d er alles abdeckt, meinetwegen auch Heimat.
Oder wird der nächste Schritt dann, auch zurück zum Kriegministerium zu gehen?
Absolut kein Grund zur Entspannung, wenn Du es so schreibst.

Gruß Ursel, DK

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Heimat

Antwort von tonib am 12.02.2018, 13:15 Uhr

Für mich ist Heimat ein positiver Begriff. Für mich selbst sind das die goldenen Felder, die blaue See, die Backsteingotik und der Fliederduft im Garten meiner Kinderzeit. Eine kleine Kammer in meinem Herzen - stark idealisiert - die mir Halt und Haftung gibt. Wo die Menschen die Sprache meiner Kindheit sprechen, meine Freunde mich in allen Lebenslagen kennen und nicht mehr neu beurteilen, ich mich nicht erklären muss. Negative Erinnerungen, die ich natürlich auch habe, gehören nur noch sehr geschwächt dazu.

Meine Großmutter, Heimatvertriebene aus Ostpreußen, mit der ich lang und viel zu diesem Thema gesprochen habe, hatte eigentlich das gleiche romantische Heimatbild. Trotzdem hat sie nur gelacht, wenn ihr der Vertriebenenverband "Heimaterde" in einem Säckchen zuschickte und wäre nie auf die Idee gekommen, etwas zurückzufordern. Heimat war ein Ort in ihrer Erinnerung, in ihrem Herzen.

Ich möchte diesen Begriff nicht - wie dies in der Zeit vorgeschlagen wurde, "den Rechten überlassen" . Ich glaube eher, dass Menschen ohne eine Vorstellung von Heimat -es muss ja nicht meine sein - etwas fehlt, eine zusätzliche Wurzel, eine weitere Quelle der Freude und der Kraft, eine schöne Idee.

Ob ich das repräsentiert sehen möchte von einem Vertreter einer Regionalpartei (einer komplett anderen Region), da bin ich eher skeptisch. Aber so wie ich es sehe, geht es dort sowieso um etwas ganz anderes.

Ich würde mich aber freuen, wenn Menschen, die dieses Glück, eine Heimat zu kennen, nicht haben, es nicht den anderen absprechen und diesen gleich Blut-und-Boden Ideologie und Ausgrenzungswünsche überstülpen würden.

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Re: Heimat

Antwort von Leena am 12.02.2018, 14:16 Uhr

Bei uns ist gerade kommunalpolitisch ein großes Thema, dass die Großstadt "nebenan" expandieren will und muss, um bezahlbaren Wohnraum für entsprechend viele Menschen zu schaffen. Dabei soll jetzt ein neues Baugebiet für ein komplett neues Viertel ausgewiesen werden, dass teilweise bis an die Nachbarkommune heranreicht bzw. auch Flächen, die dortigen Bauern gehören, mit eingeplant werden sollen.

Es gibt dort eine Bürgerinitiative, die am Ortseingang ein riesiges Plakat aufgehängt hat: "Wir kämpfen für unseren Heimatboden!"

Ehrlich gesagt, ich finde das schrecklich, und - ja, in dem Fall geht es sehr wohl auch um Ausgrenzung - man will für sich bleiben, man will keine Fremden im Ort haben, die sollen bloß wegbleiben... da geht es definitiv um "wir gegen die". Ich finde die Initiative allein schon um des Namens willen grässlich...

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Re: das ist nur ein ablenkungsmanöver...

Antwort von SassiStern am 12.02.2018, 15:46 Uhr

Die dänischen Sozialdemokraten wollen in Dänemark das Recht auf Asyl ja abschaffen, wie man liest. Die Dänen scheinen kein Problem mit dem Begriff Heimat zu haben.

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Re: Heimat

Antwort von tonib am 12.02.2018, 15:50 Uhr

Hm, also ich würde mich jetzt auch nicht zwingend freuen, wenn die nahe Großstadt entlang der A5 bis vor meine Haustür wächst und die Flächen, die bis vor kurzem noch freizeitmäßig oder landwirtschaftlich genutzt sind, eng versiegelt und besiedelt sind. Das ist schon ein enormer Verlust an Lebensqualität. Umgekehrt ist auch evident, dass neue Wohnungen benötigt werden und niemand die vor der Haustür haben mag. Von daher - verstehen kann ich die Leute, auch wenn ich die Parole unangemessen schrill finde (und Dir insoweit recht gebe).

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Nichts als Wahlkampfgetöse und Anbiederung an rechtspopulistische Wählerschaft...

Antwort von Malefizz am 12.02.2018, 16:26 Uhr

Da kann man ja immer viel wollen.
Ob es der Kandidatin nützen oder sogar eher schaden wird, steht noch gar nicht geschrieben. Die Probleme werden sich mit etwas nicht umsetzbaren jedenfalls nicht in Wohlgefallen auflösen.

http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/international/rechte-forderung-von-links;art9640,1196276

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Heimat

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 16:41 Uhr

ist für die Dänen etwas anderes als für uns - Nationalismus ist für sie positiv, wie auch nicht, ihnen fehlt ja die Nazivergangenheit, durch die unser Land auch den Dänen Unrecht angetan hat.
Damit also hast Du Recht.

Was den Vorschlag, das Asylrecht abzuschaffen, angeht, so liest Du sogar in der deutschsprachigen Presse, daß die der Vorstoß einer Einzelperson ist, der zudem äußerst umstritten ist.

Aber was das Ganze überhaupt mit der Einrichtung eines deutschen Heimatministeriums zu tun hat, erschließt sich mir nun absolut nicht.
Vielleicht überlegst Du einmal neu Deine Diskussionsstrategie - und erklärst sie mir evtl .auch?

Gruß Ursel, DK

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Re: Nichts als Wahlkampfgetöse und Anbiederung an rechtspopulistische Wählerschaft...

Antwort von SassiStern am 12.02.2018, 16:46 Uhr

Realitätssinn kommt eben langsam auch links der politischen Mitte an. Alles eine Frage der Zeit.

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Re: Nichts als Wahlkampfgetöse und Anbiederung an rechtspopulistische Wählerschaft...

Antwort von Malefizz am 12.02.2018, 16:48 Uhr

träum weiter.

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Re: Begriff Heimat / Heimatministerium

Antwort von Malefizz am 12.02.2018, 16:51 Uhr

Auch Migranten kann es durchaus passieren, dass sie das Land, in welchem sie eingewandert sind um dort zu leben, als ihre Heimat betrachten. Nennt man gelungene soziale Integration - wobei der Gegenpol unter Ausgrenzung läuft...

Wenn das Heimatministerium sich also auch darum kümmert, dass sich ALLE Einwohner dem Land verbunden fühlen, soll es mir recht sein...

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Du verwechselt auchd ie dänischen Sozialdemokraten mit den deutschen..

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 16:51 Uhr

die kann mich nicht 1:2 vergleichen --- die dänische Parteienlandschaft ist ja schon eine deutlich andere als die deutsche, aber sowas muß man natürlich nicht wissen.
nur darf man dann auch weder vergleichen noch urteilen.
und wie gesagt:
Was hat das überhaupt damit zu tun, daß die Deutschen nun ein Heimatministerium bekommen sollen?
Thema also ziemlich verfehlt bzw,. so einiges durcheinander gebracht und unzulässig vermuddelt.


Gruß Ursel, DK

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Korrektur: 1:1 vergleichen

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 16:52 Uhr

sollte da natürlich stehen!

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Re: Heimat

Antwort von SassiStern am 12.02.2018, 16:52 Uhr

Nationalismus gab es auch schon weit vor den Nazis. Die Nazis waren Nationalsozialisten und keine Nationalisten, geschweige denn Patrioten. Aber davon abgesehen hat ein modernes Heimatministerium natürlich auch mit dem Asylrecht zu tun. Zum Beispiel könnte es dafür genutzt werden anstehende Abschiebungen auch effektiv zu organisieren. Dadurch würden abgelehnte Asylanten wieder in ihre Heimat zu ihrer Familie können und für viele die schon länger hier leben und sich immer fremder im eigenen Land fühlen, würde es gleichzeitig das Heimatgefühl wieder vergrößern.

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Re: Begriff Heimat / Heimatministerium

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 16:54 Uhr

Bleibt dennoch die in meinen Augen nichtu nberechtigte Frage, wie bei den vielfältigen Definitionen von Heimat ausgerechnet ein Herr Seehofer DAS bewerkstelligen will.

Gruß Ursel, DK

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Re: Begriff Heimat / Heimatministerium

Antwort von SassiStern am 12.02.2018, 16:56 Uhr

Manche Einwohner wollen sich dem Land aber gar nicht verbunden fühlen.

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Re: Begriff Heimat / Heimatministerium

Antwort von Malefizz am 12.02.2018, 16:56 Uhr

Ausgerechnet ihm traue ich DAS ohnehin nicht zu.

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Re: Nichts als Wahlkampfgetöse und Anbiederung an rechtspopulistische Wählerschaft...

Antwort von SassiStern am 12.02.2018, 16:58 Uhr

Wenn das erste Land in Europa das Asylrecht abschafft dann wird es einen Dominoeffekt geben, weil die große Mehrheit sich dann nicht weiter einreden lassen wird, daß ein europäischer Staat Asyl gewähren muss.

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Tue ich auch nicht.

Antwort von Petra28 am 12.02.2018, 16:58 Uhr

Spielt aber keine Rolle.

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Re: Nichts als Wahlkampfgetöse und Anbiederung an rechtspopulistische Wählerschaft...

Antwort von Malefizz am 12.02.2018, 16:59 Uhr

träum weiter.

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Re: Du verwechselt auchd ie dänischen Sozialdemokraten mit den deutschen..

Antwort von SassiStern am 12.02.2018, 17:00 Uhr

Sicher kann man sie nicht vergleichen. Die dänischen Sozialdemokraten sind erfolgreich, weil sie Mehrheitsmeinungen ihres Staatsvolkes umsetzen. Die deutschen Sozialdemokraten befinden sich im Selbstauflösungsprozeß, weil die große Mehrheit der Wähler mit ihren Ansichten nichts mehr anfangen kann.

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Re: Tue ich auch nicht.

Antwort von SassiStern am 12.02.2018, 17:01 Uhr

Warum sollte das auch eine Rolle spielen?

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Re: Tue ich auch nicht.

Antwort von Petra28 am 12.02.2018, 17:03 Uhr

Es war ja dein Punkt: dass sich manche gar nicht verbunden fühlen wollen.

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Re: Tue ich auch nicht.

Antwort von Malefizz am 12.02.2018, 17:05 Uhr

Touche. Wenn es bei dir keine Rolle spielt, dann bei anderen doch auch nicht.

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Na, du kennst Dich ja in der dänischen Politik

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 17:59 Uhr

aus ----- Herr hilf

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Re: Tue ich auch nicht.

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 18:01 Uhr

Eben, wollte ich auch gerade schreiben.
Aber wenn 2 das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe- das lesen wir bei Sassi ja andauernd.

Gruß Ursel, DK

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Re: Heimat / Nationalismus

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 19:00 Uhr

Natürlich gab es das bereits vor den Nazis und natürlich gibt es das auch immer noch, sogar in positiver Form. Schrieb ich ja bereits in Sachen DK.
Nur ist das alles bei uns eben recht negativ befrachtet - und stößt nicht nur Deutschen, sondern auch im Ausland manchem immer noch übel auf.
Ich kann es verstehen.
Mir geht es auch so.

Gruß Ursel, DK

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Genau das meine ich...

Antwort von claudi700 am 12.02.2018, 21:07 Uhr

Und der Ursel ist es jetzt auch klar, hoffe ich.

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also, ich glaube nicht,

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 21:50 Uhr

daß ich mir von Euch dänische Politik erklären lassen möchte - nicht mal deutsche, wenn ich so nachdenke.

Gruß Ursel, DK

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Gerade in Heute-Nachrichten

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 22:00 Uhr

ein Beitrag über Bayerns eigen-willige Art, im Bundestag erlassene Regelungen zur Abschiebung auszulegen.
Na vielen Dank auch, wenn das dann bald ganz Dtld. übergestülpt wird.
Wird dann bundesweite Politik in der bayerischen "Heimat" gemacht oder wie?

Gruß Ursel, DK

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Vergiß bitte nicht,

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 22:12 Uhr

mir zu erklären, "klarzumachen", wo denn die dänischen Sozialdemokraten so erfolgreich sind.
Vielleicht kann ja auch Claudi helfen?

Ich sag ja nur "Herr hilf"

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