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Geschrieben von steffalive am 09.06.2015, 10:39 Uhr

Verzweiflung - was können wir noch tun?

Hallo ihr Lieben,

puh ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll....
Ich kenne meinen Mann seit nun 7,5 Jahren.
Wir hatten uns im Internet kennengelernt (er suchte derzeit eher was Lockeres, ich auch - dann hatte es uns nach einmaligem Treffen aber doch "erwischt" und wir trafen uns nochmals und es war ziemlich schnell klar, dass wir einen Narren aneinander gefressen hatten - wir wurden also ein Paar). Nach etwas einem Jahr Beziehung kam es zum ersten Mal dazu dass wir darüber sprachen wie es so auf lange Frist gesehen bei uns weitergehen sollte. Mein Mann meinte damals dass er sich nicht festlegen könne, da er nicht ausschließen kann, nochmal im Leben eine Phase zu haben wo er "frei" sein will. Der Druck einer Heirat oder eben dieses endgültige Festlegen wären zu viel für ihn und er wollte auch ehrlich sein (was ich immer sehr geschätzt habe!). Daher hatten wir ein erneutes "Beziehungs-Festlege-Gespräch" auch einen späteren Zeitpunkt verschoben. Ich hatte damals immer den Eindruck dass er sich einfach selbst nicht genug vertraut, Angst vor der festen Bindung hat (seine Eltern sind geschieden, es gab dort viel Streit, hat er natürlich alles miterlebt - seine Kindheit bzw. Jugend war auch eher nicht so toll - oft umgezogen, in der Schule gemobbt worden, teils auch von seinen Eltern (!) sehr heftige, erniedrigende Sprüche anhören müssen, wurde kaum ernst genommen von der Familie...). Naja, ist/war eben immer nur ein gefühl von mir und ändert an den tatsachen nichts.
Wir hatten damals auch eine Beziehungspause eingelegt, da ich zu diesem zeitpunkt auch nicht fest sagen konnte, wie ich mir eine weitere Beziehung vorstelle.
Nach der Beziehungspause entschieden wir uns, dass wir eben einfach so zusammen leben wie es bisher war, ohne Näheres zu definieren und ohne weiter über Heirat usw. zu sprechen. Hatten das erstmal ausgeklammert und waren beide damit auch glücklich.
Nach etwa einem weiteren Jahr (ich war inzwischen fast mit dem Studium fertig, er noch mittendrin - er ist auch 3 Jahre jünger als ich) hatte ich das Gefühl dass er der Mann meiner Zukunft ist und ich nochmal mit ihm sprechen musste und ihm sagen sollte dass sich bei mir das gefühl entwickelt hatte, dass ich später heiraten möchte / Kinder haben - und das mit ihm. Hatten dann darüber gesprochen - er noch sehr unsicher, wollte sich immernoch nicht festlegen, obwohl er immer (und das glaube ich ihm auch!) betonte, dass er mich sehr liebe. Wir verlegten dann die grundlegende Entscheidung nochmal nach hinten, da er eben noch zeit für so eine entscheidende Aussage im Leben brauchte. Das war für mich ok, auch wenn ich natürlich Angst hatte, dass er sich dagegen entscheiden würde.
So, dann sprachen wir wieder miteinander - es war klar in diesem Gespräch dass ich definitiv einmal heiraten wollte und auch Kinder - dies war mir klar geworden. Im Prinzip klar kann man sagen ich setzte ihm das Messer auf die Brust, da ich dann sagte, dass ich nun eine Entscheidung für mein Leben bräuchte und nun endgültig von ihm wissen wollte, wie er leben möchte. Ich habe auch immer betont und das auch ehrlich gemeint, dass es mir wichtig ist, dass er tief in sich hört und es auch (auch wenn es furchtbar gewesen wäre...) ok ist, wenn er sich dagegen entscheidet - dann hätten wir uns wohl trennen müssen, denn für mich war klar, in welche Richtung mein Leben gehen sollte. Am liebsten natürlich mit ihm.
Er entschied sich in diesem Gespräch dafür meinen Lebensplan "mitzugehen" und ich war HEILFROH und glücklich. Ich dachte natürlich aber auch immer, dass er das dann auch so wollte und davon überzeugt war. Tja dachte ich wohl. Anders hätte ich es eigentlich nicht gewollt und mich wie gesagt sonst "lieber" getrennt. Das war eigentlich auch klar so, da ich niemals wollte, dass einer von uns unglücklich wird im Leben.
Vor einem Jahr haben wir schließlich geheiratet und haben zeitgleich ein Haus bekommen, das wir grundlegend saniert haben (also harte Arbeit.... zusätzlich sehr nervenaufreibend) Seitdem läuft alles furchtbar. Mein Mann wirft mir inzwischen vor, dass er sich mir angepasst hat eben und sehr großen Entscheidungen wie Ehe und jetzt Kind (ich bin schwanger...... aber eigentlich auch von uns beiden gewollt.... Dachte ich.... vielleicht war ich auch naiv und wünschte mir einfach dass er es auch will.... Dachte er will das wirklich von sich aus.....). Ich glaube dass er von Grund auf eine Abneigung gegen mich hat, weil er sich eben seiner meinung nach anpassen "musste" und nun wohl damit nicht zufrieden ist.
Ich habe das gefühl dass ich ihm nicht mehr genügen kann, egal was ich tue, da er eben diese grundlegende Enttäuschung hat / eben doch nicht so leben will wie er es gerade mit mir tut.
Er erwartet nun im Prinzip dass ich mich ihm bei allem anpasse um seine extreme Anpassung an mich wieder "auszugleichen". Dass das nicht funktioniert weil ich nun mal auch einen Cahrakter habe den ich schon habe seit wir uns kennen und den ich jetzt aufgrund seiner Frustration total ändern soll, funktioniert eben nicht.
Ich versuche mich wirklich da an ihn anzupassen weil ich verstehe dass er große Schritte auf mich zu gegangen ist - allerdings immer mit der Prämisse, dass ich dachte er wolle das ebenso wie ich.... Ich versuche jetzt mich an ihn anzupassen (seine Wünsche zu erfüllen, z.b. im Sexleben, in der Freizeitgestaltung, er braucht viele Komplimente - versuche mich darauf zu konzentrieren, versuche ihm gegenüber besonders anerkennend und dankbar bzgl. der Renovierungsarbeiten zu sein usw.), dennoch kann ich natürlich nicht von heute auf morgen ein anderer Mensch sein. Und ich habe das gefühl dass er das erwartet von mir. Und dennoch kann ich ihm nicht genügend weil er so frustriert ist und mit seinen Lebensentscheidungen momentan nicht glücklich ist. Wisst ihr was ich meine? Ich habe das gefühl dass egal was ich tue - ich es nicht richtig machen KANN.
Wir streiten uns dann über Kleinigkeiten, sind beide sehr stur. Bleiben in Streits zunächst beide recht auf der jeweigligen Position, wollen gern Recht haben. Ich versuche inziwschen mich aber auch da anzupassen und mehr Verständnis zu haben, entschuldige mich dann oft für meine erste Sturheit. Das will er dann aber nicht annehmen - weil er sich wieder von mir überrumeplt fühlt durch meine Sturheit und "Alte-Muster" wie er meint. da kommen von ihm so Sprüche wie "es ist jedes Mal dassselbe! Ich habe keine Lust mehr." Und dann macht er total dicht. Kann dann sagen was ich will, komme dann egal ob mit Empathie oder sonstigem nicht mehr an ihn ran. Er ist dann nur noch sauer, geht auf Abstand, versucht mich immer weiter in mein falsches Verhalten zu drücken - bis ich irgendwann auch wieder laut werde aus Verzweiflung weil ich nicht weiterkomme. Und so geht der Streit-Strudel weiter bis wir beide uns Anschuldigungen an den Kopf werfen (er mir über meine falschen Verhaltensmuster und ich ihm darüber dass er dann meine Entschuldigung / Erklärung / Lösungsversuch nicht annimmt) und beide total am Ende sind.
Dass unser Liebesleben darunter ebenso leidet ist sicherlich kein Geheimnis. Das setzt mic zusätzlich unter Druck, weil ich ihm eigentlich gerade hier entgegen kommen möchte, da ich wie gesagt diese "Schuldigkeit" ihm gegenüber gutmachen will. Und mir macht der Sex mit ihm ja eigentlich auch Spaß, das war immer das was wirklich super bei uns gelaufen ist. Aufgrund der ganzen Frustrationen läuft es eben aber auch hier scheiße und ich kann nicht "schauspielern" und so tun als wenn ich total scharf wäre wenn ich eigentlich am liebsten heulen würde aus Verzweiflung über unsre Situation.
Wir reden inzwischen fast alles total tot - es ist alles sehr verkopft weil wir krampfhaft nach einer Lösung suchen. Wir möchten zusammen sein und möchten uns auch weiterhin lieben, finden aber keinen Weg der uns gerade beiden hilft. Wen wir nicht ein total abtörnendes verkopftes "normales" Gespräch haben, dann streiten wir eben. Es gibt also Streit und Beziehungsgelaber - weder das eine noch das andere bringen uns weiter. #Letztens sagte er, dass er sich ernsthaft Gedanken mache, da oft den Gedanken hat, dass er gern mit anderen Frauen Sex hätte, eigentlich denkt er es täglich (kam so zustande, dass er sich mit jemandem unterhalten hatte, der keine Ahnung wieviele Nummern in seinem handy hatte und damit geprahlt hatte, dass er einfach irgendeine dieser Frauen anrufen müsse - die "wären so wie im Porno, würden alles machen was er will und sind eben total unverbindlich". Gut klar einen Mann flasht sowas natürlich und es ist mir klar, dass jeder Mann zumindest davon träumt und den Gedanken super findet. Meiner macht sich nun Gedanken ob er normal ist. Ich nehme ihm noch diese Sorge und sage dass ich das verstehe, da Männer sich eben oft "geißeln" müssen (sind eben Opfer ihres Testosterons, mit dem sie am liebsten alle Frauen der Welt begatten würden ;)) und ich diese Gedanken normal finde. Ist das nicht verständnisvoll??? Habe aber selbst hier das Gefühl dass das falsch ist, er reagiert dann wiederum abweisend, als wenn ich ihn nicht versehe. Es ist alles so schwierig geworden. Warum kann es nicht einfach mal so "leicht und unbeschwert sein" wie es mal war. Ich mache gefühlt alles falsch. Und er vermittelt mir das Gefühl auch eben oft.
Ich bin sehr verzweifelt da ich meinen Mann wirklich liebe. Ich fühle mich schuld an unserer Lage - sehe natürlich auch dass er ebenso seine Anteile hat (z.B. die unterschwelligen Aggressionen gegenüber mir, die es echt schwierig machen mit ihm lösungsorientiert zu reden/handeln) und möchte das gern ändern. Versuche mich so weit ich es eben mit mir vereinbaren kann zum positiven hin zu ändern. Das dauert natürlich, ich mache noch vieles falsch, das er gern anders hätte - ist klar, immerhin habe ich 31 Jahre lang - auch während unserer Beziehung - so gelebt und muss das nun umstellen (möchte ich ja auch). Bekomme da allerdings wenig Toleranz für Fehler (die ich sicherlich noch mache....) und dann geht wieder Streit los. Fühle mich so hilflos.
Unsere Kommunikation miteinander war auch schon eigentlich immer schwierig, er interpretiert gern meine Aussagen und unterstellt mir, dass ich etwas so oder so gemeint hätte - was ich dann wiederum rechtfertigen muss, dass ich es ganz anders gemeint habe. Und ich formuliere eben auch manches Mal Sätze so, dass er sie falsch versteht. Gut, das kann wohl auch ein "Männlein-Weiblein" Problem sein, macht aber unsre Streits auch nicht gerade erfolgreicher. :(
Ich glaube dass es für Außenstehende total schwer ist, es ist ja schon für mich sehr kompliziert das alles irgendwie jemandem anderen zu erklären, da es so verworren ist inzwischen und so komplex.
Vielleicht hat halt doch jemand noch irgendeinen Tipp / Hilfestellung was uns weiterbringen könnte.
Ich danke jedenfalls allen, die sich meinen Text hier "angetan haben". Danke und Grüße
Steffi

 
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