Für alleinerziehende Eltern

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von Leena  am 30.07.2012, 9:09 Uhr

Ebenfalls Widerspruch

Hallo Richie,

*hier in dem Thread geht es doch gar nicht um ''Väterrechte''. Warum also muss ich mir so einen Aspekt hier von Dir vorhalten lassen und mich evtl. dafür rechtfertigen?*

Wieso hast Du das Gefühl, Dich dafür "rechtfertigen" zu müssen, wenn Du für Väterrechte eintreten würden? Im Übrigen geht es hier im Forum doch in den meisten Fällen (so auch im Ausgangsposting hier) um Kinderrechte, Mütterrechte und Väterrechte - und die praktischen Aspekte dieser Themen. "Vorhalten lassen" musst Du Dir gar nichts, davon ab.

*Warum korrelieren die in Google auftauchenden Links zu Vaterabwesenheit mit einem ''Einsatz für Väterrechte'?*

...eben weil man mit den Links zu den Seiten entsprechender Organisationen gelangt, die sich offenbar meinem Eindruck nach aus Sicht von Vätern (bzw. oft auch von "Trennungsvätern") für die "Väterrechte" einsetzen, Väter, Helden, Idole etc. pp.

*''Eher entbehrlich'' heißt bei mir also näher an entbehrlich als an unentbehrlich - das hat nichts mit Personen zu tun.*

Okay - das verstehe ich jetzt.

*Wo ist in meiner Antwort auf a_h_m mein ''Ton unsachlich''? a_h_m_ unterstellt in ihrem Posting Männern, dass sie nach Trennungen ihre Kinder gar nicht ''großziehen w o l l e n''..."

Und Du unterstellst Müttern, dass sie gar nicht wollen, dass die zugehörigen Väter die Kinder wollen, und zudem unterstellst Du, Mütter würden die Väter nur als Unterhaltszahler und Versorger wollen. Und dagegen habe ich mich gewandt - und ebenfalls Differenzierung gefordert.

*Ich gehe nur davon aus, dass Kinder, die ohne Vater groß werden, ein erhöhtes Risiko tragen, ein problematisches Leben zu haben. Würdest Du jetzt einer Mutter aufgrund dieser nicht monokausalen Einschätzung also raten, ein Kind ohne Vater großzuziehen? Es geht also dabei um eine prognostische Einschätzung.*

Um auch einmal aus einer dieser Zeiten zu zitieren: "Unter bestimmten Umständen .. kann die Abwesenheit des Vaters sogar von Vorteil für die weitere Entwicklung sein". In diesem Sinne - würde ich sicherlich nicht grundsätzlich einer Mutter raten, ein Kind ohne Vater aufzuziehen, genauso bin ich aber auch überzeugt, ein Aufwachsen ohne den leiblichen Vater muss nicht zwingend zu "Schäden" beim Kind führen, manche haben einen "Knacks", WEIL sie mit ihrem Vater aufgewachsen sind. Es gibt bei dem Thema schlicht keine allgemeingültige, in jedem Fall gültige Wahrheit, und deshalb sollte man m.E. sich vor allgemeinen Aussagen dazu hüten. Ich würde keiner Mutter grundsätzlich raten, ein Kind ohne Vater aufziehen zu wollen. Aber manchmal sind die Fakten nun einmal so, wie sie sind, und dann im konkreten Fall darüber zu lamentieren, halte ich für kontraproduktiv. Selbsterfüllende Prophezeiungen braucht da niemand, denke ich.

Wenn ich auf entsprechenden Seiten z.B. lese "Studien haben gezeigt, dass es auch einen Zusammenhang zwischen der Vaterabwesenheit und der Moralentwicklung bei Söhnen gibt ... u.a. in moralischer Unreife ... häufigeren Regelverletzungen in der Schule ... Defiziten in den Schulleistungen ... Mangel an sozialer Verantwortlichkeit". "Generell konnte man bei Kindern, die ohne Vater aufgewachsen sind, eine Beeinträchtigung ihrer psychosozialen Entwicklung bemerken. Die Kinder sind psychisch labiler, ängstlicher und haben auch ein geringeres Vertrauen zu sich selbst und zu anderen", dann halte ich diese Darstellung übrigens schlicht für polemisch.

*a_h_m benennt ja nicht die Studien, die ihre Ansicht stützen. Ich finde unter ''Vaterabwesenheit'' eben nur die erwähnten Studien, die eher belegen, dass es r i s k a n t ist, Kinder ohne Vater großzuziehen.*

Vielleicht suchst Du einfach mal zum Stichwort "Mutterabwesendheit", auch da gibt es Studien.

Um einmal aus einer Studie zu Einelternfamilien zu zitieren: "Das Risiko spezifischer Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen ist in EEF stärker vorhanden als in Ehepaarfamilien. Dennoch muss betont werden, das solche Störungen auftreten können, aber nicht müssen. Die Kriterien die hierbei ein wichtige Rolle in der kindlichen Entwicklung spielen sind vor allem der Grund und Länge der Vater- bzw. Mutterabwesenheit, das Alter sowie Geschlecht des Kindes, die Zahl und Geschlecht der Geschwister, die eigene Stellung in der Geschwisterreihe, das Vorhandensein von Großeltern und ihrem Verhältnis zu den Kindern, die häusliche Atmophäre und der Lebensstil und die Einstellung des Elternteils zur Lebensform. All diese Aspekte entscheiden zusammen genommen über die psychische Entwicklung des Kindes. Berücksichtigt werden muss hier auch noch die schlechtere sozioökonomische Lage. Kinder aus EEF sind viermal häufiger arm als Kinder aus Ehepaarfamilien. ... Dies wirkt problemverstärkend und kann einen negativen Einfluss auf die Kinder haben. Die Überwindung von solchen Problemen kann aber wiederum besondere Kompetenzen fördern. Kinder aus EEF können früher selbständig werden, früher eine psychische Reife erlangen, selbstbewusster werden, mehr Eigenverantwortung und Verantwortung für Andere übernehmen und anpassungsfähiger werden. Auch die vermehren sozialen Kontakte der Mutter bzw. Vater nach draußen kann sich positiv auf die Kontakterfahrung der Kinder auswirken. ... Schlussfolgerung: Vater- oder Mutterabwesenheit sagt nichts über die Entwicklung der Kinder aus. Sie ist von vielen Faktoren abhängig."

Nichts anderes wollte ich jedenfalls zum Ausdruck bringen.

*Kennst Du Forschungen, die mal untersuchen, warum Väter nur zu einem (noch) geringen Anteil Elternzeit nehmen?*

Ich habe mich bisher eher mit belastbaren Zahlen dazu beschäftigt, da ich mich gelegentlich beruflich mit diesem Aspekt befasse, soweit ich im Bereich einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie tätig bin - und mit betroffenen Vätern, die vor der Entscheidung "Elternzeit - ja oder nein, und wenn ja, wieviel" stehen. Auch das ist sicherlich nicht monokausal und durch viele verschiedene Faktoren bedingt, vom unterschiedlichen Gehältern und Berufen bei Männern und Frauen, von gesellschaftlichen Erwartungen an Väter und Mütter, den eigenen Erwartungen, der Rollenverteilung in der Beziehung etc. pp. Und genau da müsste man ansetzen, um langfristig eine Änderung der bestehenden Verhältnisse zu erreichen - das ist zumindest meine Überzeugung.

MfG, Leena

 
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