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Geschrieben von Sylvia1 am 29.04.2008, 14:05 Uhr

Warum alle so

Hallo,

ganz einfach, warum es vielen Eltern (die mehr als nur die nächsten paar Jahre und den Weg des geringsten Widerstandes für ihr Kind im Fokus haben), so wichtig ist, dass ihr Kind auf das Gymnasium wechselt: Man will seinem Kind nur die besten Möglichkeiten einräumen! Und da sprechen nunmal ziemlich viele Gründe für das Gymnasium (und eigentlich - bei vernünftiger Betrachtung - keine dagegen):

- Mit dem allergrottenschlechtesten Abitur hat man immer noch viel bessere berufliche Chancen als mit einem noch so tollen Realschulabschluß, vor allem hat man längerfristig gesehen auch bessere berufliche Entwicklungschancen. Man muss ja auch nicht direkt nach dem Abi studieren, wenn man da erst mal "keinen Bock" drauf hat, sondern kann dies auch erst einige Jahre später nach erfolgreicher beruflicher Erstausbildung und ggf, einigen Jahren Berufstätigkeit tun - ggf. kann man das Studium dann sogar berufsbegleitend absolvieren.

- Auf dem Gymnasium zählt eigentlich nur eins: Draufbleiben, egal wie schlecht die Noten sind und durchhalten bis zum Schluss - auch wenn man vielleicht auch mal eine Ehrenrunde einlegen muss. Das ist i. d. R. kein Zeichen mangelnder Intelligenz, sondern oft auch Pubertätskrisen- ("Null Bock" oder falsche Freunde) oder Lehrer-abhängig. Wichtig ist nur, dass man als Eltern weiter dahinter steht und sein pubertierendes Kindlein versucht davon zu überzeugen, dass der Schulabschluss super wichtig ist und dass sich das Durchhalten am Ende doch lohnt.

- Es ist verklärte Romantik, zu glauben, die guten Realschüler würden mal eben noch die 3 Jahre gymnasiale Oberstufe dranhängen - selbst wenn sie es vielleicht theoretisch könnten, die meisten machen es in der Praxis nicht. Kann ich auch ein Stück weit verstehen, denn für einen 15- oder 16-jährigen sind 3 weitere Jahre Schule, bis erst mal die "Flocken" kommen, eine endlos lange Zeit. Und der junge Mensch strebt nach Unabhängigkeit - finanziell auf jeden Fall.
Nach der 10. Klasse lockt natürlich erst mal die "schnelle Kohle", die man mit einer Ausbildung machen kann und die Bequemlichkeit oder Kurzsichtigkeit überwiegt dann oft. Und gerade die guten Realschulabsolventen, die durchaus Potential hätten, haben ja - fatalerweise muss man hier sagen - auch realistische Chancen, einen guten Ausbildungsplatz zu finden. Und für eine/n 15- oder 16jährige ist eine Ausbildungsvergütung ja schon ein echter finanzieller Aufstieg im Gegensatz zum Taschengeld und auf jeden Fall ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit von den Eltern. Nur geht es halt dann irgendwann später beruflich nicht mehr weiter nach oben, und die Ansprüche an das Einkommen wachsen eben mit der Zeit (Auto, eigener Hausstand, Urlaube, irgendwann mal eine Familie, diverse sonstige Wünsche...). Ein/e 25-jährige/r ist mit dem, was er/sie nach der Ausbildung und einigen Berufsjahren verdient, vielleicht ganz zufrieden. Aber 20 Jahre später ist das vielleicht nicht mehr so der Fall! Und diejenigen, die dann "nur" einen guten Realschulabschluss + Ausbildung haben, können dann nicht mehr so wahnsinnig viel obendraufsetzen, was sie finanziell im Beruf weiterbringt. Da haben dann die Hochschulabsolventen schon deutlich bessere Karten.

- Übrigens kann ich mich nicht (bilde seit ca. 13 Jahren in einem großen Konzern Kaufleute für Bürokommunikation im Betrieb aus) der Meinung einer Vorschreiberin anschließen, dass ich mit Realschulabsolventen als Azubis bessere Erfahrungen als mit Abiturienten gemacht habe. Vielmehr habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade diejenigen, die Abitur und damit 3 Jahre mehr Unterricht und 3 Jahre mehr Lebenserfahrung haben, deutlich bessere Sprach- und Sozialkompetenzen haben (mit Sprachkompetenz meine ich jetzt die deutsche Sprache, die i. d. R. die Muttersprache ist, mündlicher und schriftlicher Ausdruck - grundlegende Werkzeuge in diesem Beruf). Nicht das die Realschulabsolventen durch die Bank weg schlechter sind, aber es fehlt ihnen einfach etwas, was ihnen die anderen voraus haben.

Aus diesen Grunde war es mir äußerst wichtig, dass meine Tochter auf das Gymnasium wechselt. Ich hätte auch - wenn sie nur eine eingschränkte Empfehlung dafür gehabt hätte oder gar keine - dafür gekämpft, sie dorthin zu bekommen. Fatal ist, wenn vielen 10jährigen Kindern oder/und ihren Eltern das Gymnasium nicht zugetraut wird (bzw. die eigenen Eltern es dem Kind nicht zutrauen oder es nicht bestärken, dorthin zu gehen). Bildung ist absolut wichtig und tut nicht weh.

Schöne Grüße
Sylvia

 
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