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Geschrieben von Berba am 11.01.2016, 10:10 Uhr

MSA-Prüfug für Gymnasiasten nur in Berlin-Brandenburg?

Vielen Dank an alle für die ausführichen Antworten.

Ich sehe keinen Sinn darin, außer dass die Kinder überhaupt keine Freizeit mehr haben. Es handelt sich bei der Schule meiner Tochter um ein grundständiges Gymnasium. Die Schüler haben noch nicht mal 2 Jahre Zeit zum Abitur, sondern nach 1,5 Jahren fangen bereits die ersten Abitursprüfungen an. Es ist einfach nur Stress...

Hinzukommt, dass man hier in Berlin die Schule sozusagen "aussuchen" kann. Das hat zur Folge, dass die Schüler alle einen Fahrweg haben. Meine Tochter ist die einzige in einer 33-Schüler-Klasse, die zur Schule laufen kann. Das wiederum bedeutet, dass sie sich praktisch nie nach der Schule treffen. Einfach weil der Weg zu weit ist.

Für meine Tochter bedeutet das: kein soziales Leben außerhalb der Schule. Keine Eisbahn im Winter, kein Freibad im Sommer mit der Clique. Ich finde das eine sehr traurige Entwicklung und ich bin komplett gegen Ganztagsschule (15.15 Uhr ist praktisch ganztags) und gegen Auswahl der Schule - weshalb darf man nicht mehr in die Schule seines Einzugsgebietes gehen? Die Damen und Herren aus der Landesregierung nehmen den Kindern die Teenagerzeit.

Trotz des enormen zeitlichen Inputs: Der Output ist keinesfalls besser geworden, eher schlechter. Meine Tochter hatte in ihrem bisherigen Schulleben 7x (!) Sexualkundeunterricht - sie weiß ALLES, theoretisch.

Ist es wirklich das, was wir für unsere Gesellschaft wollen? Meine Kinder, eigentlich motiviert und lernbereit, haben die Faxen dicke... Ich meine, es ginge auch anders. wir sind ein so reicher und moderner Staat - aber unsere Lehrmethoden sind exakt dieselben, wie ich sie noch in der Schule erlebt habe. Kreidetafeln... Frontalunterricht... starre Hierarchie zwischen Lehrer und Schüler... Lehrer, die keinerlei Weiterbildung machen...
Kürzlich kamen meine Kinder tatsächlich mit einem Arbeitsbogen Mathe nach Hause, in dem wurde mit DM gerechnet - 15 Jahre nach Einführung des Euro.

Als neue Errungenschaft gibt es Gruppenaufgaben. In denen die Fleißigen was tun und die anderen daran profitieren.

Ganz abgesehen von den Rahmenbedingungen: Sie lassen die Kinder bis nachmittags in der Schule und sorgen nicht einmal für vernünftige Pausenräume und vernünftiges Essen. Sie werden bei minus 10 Grad auf den Pausenhof geschmissen. Aber wenn es schneit, müssen sie drin bleiben, damit sie ja keine Schneeballschlacht machen (könnte ja ein Ästchen im Schnee sein, an den sich ein Kind verletzten könnte...)

Und jetzt noch dieser Mist mit MSA... Hier schrieb einer sinngemäß, kann den Kindern ja nicht schaden. Doch! Es ist einfach zu viel! Es sind ja nicht nur ein paar Prüfungen, sondern es ist praktisch ein Realschulabschluss - ganz nebenbei, neben all den anderen Klausueren. Also der gesamte Stoff aus 4 Jahren. Wann sollen sie ihren Hobbies nachgehen, Freunde treffen, sich sozial engagieren, Talente fördern, Sport machen? Sie sollen offenbar nur noch funktionieren...

Nach 10 Jahren Erfahrungen mit dem Berliner Schulsystem bin ich wirklich abgegessen...

'tschuldigung, musste mal sein...

 
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