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Geschrieben von Schneeflocke489 am 01.09.2021, 5:45 Uhr

Loslassen aber wie?

Hi
Mein Sohn hat heute seine Lehre angefangen. Ich bin unheimlich stolz auf ihn da es sein Traumberuf ist aber er fährt dazu in eine Großstadt und ist in eine Richtung über 1,5 Stunden unterwegs. Er muss hier schon um 5 das Haus verlassen. Ich mache mir viele Sorgen darum. Bahnhöfe und dergleichen sind ja auch nicht sicher und er ist erst 16. wie schafft man es ihn ohne Sorgen gehen zu lassen? Er ist sehr vernünftig aber ich habe Angst. Man hört viel in den Nachrichten über Jugendliche die andere abziehen oder einfach aus Langeweile zusammen schlagen. Besonders in so großen Städten . Wie macht ihr das?

 
10 Antworten:

Re: Loslassen aber wie?

Antwort von Jayjay am 01.09.2021, 9:02 Uhr

Es spielt auch die Gewöhnung eine Rolle. Sei es die fremde Stadt, das erste Mal alleine Auto fahren (längere Strecken) etc.

Ich kann dich aber gut verstehen. Wenn meine inzwischen erwachseneTochter in der dunklen Jahreszeit bestimmte Strecken radelt, bin ich auch immer noch leicht nervös, ganz einfach aus dem Grund, weil ich diese Strecken ab einer bestimmten Uhrzeit auch nicht gerne alleine radeln wollte... Aber ich bin nicht mehr so angespannt wie früher noch.

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von wolfsfrau am 01.09.2021, 9:32 Uhr

Mein kleiner Sohn ist im Internat und kommt alle zwei Wochenende mit dem Zug nach Hause. Die einfache Fahrt dauert ca. 3 Stunden, er muss mind. zweimal umsteigen und hat einen längeren Aufenthalt in einer Großstadt.
Das macht er seit er 14 ist.
Klar habe ich mir da auch Gedanken und Sorgen gemacht. Am Anfang mehr Sorgen, jetzt mehr Gedanken...ich glaube auch, die hören nicht auf. Nur die Themen werden andere.

Der große hat sein fast einem Jahr Führerschein und fährt jeden Tag zur Ausbildung insgesamt ca. 60 km, auch da mache ich mir Sorgen. Immer mal mehr und mal weniger.

Da hilft nur Übung - für dich;). Es wird mit der Zeit besser.

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von ak am 01.09.2021, 17:06 Uhr

Ohh.... kann Dich gut verstehen.

Mein Sohn war für ein 3/4 Jahr in einem arabischen Land. Und er musste dort Auto fahren.

Da wir ihn dorthin gebracht haben, weiß ich was für ein Verkehr dort herrscht.

Gerade mal 18, nicht um die Ecke, und dann das Auto fahren.

Ich habe mich immer gesorgt... aber trotzdem... ich konnte ja überhaupt nichts machen.

Da lernt man schon ein wenig los zu lassen. Wenn Du merkst, dass es läuft, dann wirst Du auch ruhiger werden.

Wenn unser abends weg ist und kommt erst in der Nacht heim ( also am WE )..und ich werde zwischendurch wach, kann ich gaaanzz schlecht wieder einschlafen.
Wenn er dann kommt, dann klappt es besser mit dem Schlaf.

Ich glaube, irgendwie hört das nie auf.... solange sie noch zu Hause wohnen.

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von DK-Ursel am 02.09.2021, 12:33 Uhr

Loslassen ist ein dänisches "Kulturgut" i nder Erziehung. Ich hatte das "Glück", es mit einer ausgezeichneten Psychologin besprechen zu jkönne,die sich immerhin einfühlen konnte, daß mit das deutlich schwerer fiel als meinem (dän.) Mann oder anderen Müttern.
ABER das kannst Du lernen, und wenn dein Kind bereits 16 ist,. mußt Dud ringend damit anfangen - tust Du ja auch.
Mir hat sehr geholfen,daß die Psychologin ganz praktisch sagte:
Okay, deine Tochter läuft nachts nach dem Job am Wald 3km zurück nach Hause - da KANN was passieren.
ABER: wieviele Serien,oder gibt es in DK, in unserer Gegend?
Und wieviele legen sich dann nachts dort auf die Lauer, wo ansonsten schon tagsüber kaum jemand vorbeikommt?
Eben.
Mirhilft inzwischen, bei Gedanken wie den deinen nachzuhaken:
Du LIEST davon. ja. Machst Du Dir gleichzeitig auch klar, daß dies die Nachrichtensind, die von schlchten Ereignissen leben und nicht vom Alltag,der für Millionen langweilig normal und weitgehend gefahrlos verläuft???
Wieviele KENNST Du persönlich, denen das passiert wird?
Siehste, da wird die Relation schon anders.

Klar, es kann immer was passieren, aber meistens geht es gut, und übergroße Soprge überträgt sich aufs Kind und macht viel Schlimmeres:
Es erschüttert das Selbstvertrauen, denn wenn die eigene Mutter schon einem nicht zutraut, es zu schaffen - wer dann??? Wie sol les dann gutgehen?
Und das wiederum nimmt dem Kind jeden Mut, Neues zu probieren und Niederlagen auch noch ohne ein "siehste, darum macht sich Mutter ja Sorgen!" einzustecken. Lieber soltle man doch einen Rückschlag verdauen mit einem "naja, hingefallen, aber jetzt tsteh ich wieder auf und mache weiter - das wird!!"

Für uns Eltern ist das wohl die größte Aufgabe:
Loslassen. Und gleichzeitig gehört dazu, unser Kind eben (auch dadurch) reif und geeignet zu machen für das Leben, das es doch ohne uns führen soll - oder nicht?
Denk an Shakespeare: der Feigling stirbt viele Tode.
Nimm nicht vorweg, was passieren KÖNNTE (und höchstwahrscheinlich nie passieren wird), sondern freu Dich auf und über das, was passiert, nämlich daß Dein Kind es auch ohne Dich schafft!
Damit tust Du ihm gut!

Gruß Ursel, DK

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von LaLeMe am 02.09.2021, 16:38 Uhr

Meine ist 16 und fährt auch jeden Morgen kurz vor 5. Anfangs sollte sie mir immer bescheid sagen, wenn sie da ist. Das haben wir aber schnell abgeschafft. Weiß noch wie mich das bei meiner Mutter nervte. Naja wenn was passiert kann es tagsüber oder abends wenn er auf Tour ist genauso passieren.

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von Schneeflocke489 am 02.09.2021, 18:27 Uhr

Danke allen für die Beiträge . Es hilft schon mal , dass man nicht allein ist.
@ Ursel
Ich kenne tatsächlich Leute aus meinem Umfeld denen was passiert ist
Mein Onkel wurde geschlagen, beraubt und gefesselt zurück gelassen
Unserem Nachbarsjungen wurde das Handy abgenommen und bei meinen Sohn fand ein versuchter Diebstahl statt
Es hat sich somit was in meinem Kopf angesammelt.
Ich sage meinen Sohn immer wie toll er allein alles meistert und das ich nicht an ihm zweifel. Wenn jedoch 5 gegen einen stehen dann hat er keine Chance.
Letztens haben 3 Jugendliche in unserer Stadt einen Jungen zusammen geschlagen. Keiner ist dazwischen gegangen. Alle haben nur geschaut. Keiner hat die Polizei gerufen. Mein Bruder ging dazwischen. Deshalb weiß ich es auch. Deshalb habe ich einfach Angst. …
Kannst du mir diese Gedanken aus dem Kopf bringen?
Lg

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von Geisterfinger am 02.09.2021, 18:50 Uhr

Du bist doch auf einem guten Weg: dein Sohn hat den Ausbildungsplatz, er bewältigt täglich den Weg und jeden Tag, an dem es gut läuft, wächst seine Sicherheit und dein Vertrauen. Den Ausbildungsplatz aufgeben oder ihn täglich bringen sind ja auch keine Optionen. Und selbst wenn, könntest du ja auch nicht zwei gegen Fünf kämpfen. Ja, ein bischen Glück gehört schon dazu und ein bischen trägt auch Gespür dazu bei, dass man brenzlige Situationen nicht erleben muss.
Ich weiß ja nicht, wie es bisher bei Euch so lief und viel ausserhäusige Unternehmungen waren ja auch die letzten 1,5 Jahre nicht drin. Dennoch wird er doch immer mal unterwegs gewesen sein, oder? Aber da ist ja jedes Kind anders. Wir leben in der Grossstadt und sowohl mit dem Rad als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind viele Kinder und Jugendliche selbständig unterwegs und werden nicht immer gefahren.

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von Maxikid am 03.09.2021, 8:51 Uhr

Ich musste mit 16 auch um 5 losfahren, mein Weg zur Haltestelle, führte durch ein berüchtigtes Viertel, vorher noch an einem kl. Wald vorbei. Ich selber hatte natürlich dann und wann bammel, passiert ist mir dort aber nie etwas. Es ist halt auch für Dich jetzt eine Umstellung, aber mit der Zeit wird diese Situation Alltag werden und normal. Das schlimmste was mir passiert ist, jetzt nicht auf dem Weg zur Arbeit, war im Bus sitzend, hinter dem Fahrer und ich wurde von 2 Typen angemacht. Das war tagsüber. LG

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Re: Loslassen aber wie?

Antwort von DK-Ursel am 07.09.2021, 11:39 Uhr

Das ist dann in der Tat etwas anderes, denn jeder geht natürlich von seinen eigenen Erfahrungen aus.
(Ich erinnere mich, daß meine Tante sofort fragte, ob mit der Nabelschnur alles okay gewesen war bzw., es keine Probleme damit gab, als meine Kinder geboren wurden und beider 2. Tochter auch keine Hebamme dabeiwar - sie hatte eben die Erfahrung gemacht, daß das bei ihr fast zum Verhängnis wurde: ICH hatte an sowas überhaupt nicht gedacht.)

Von daher: Okay, wenn Du solche Gedanken im Kopf hast. Konnte ich aber nicht wissen. Und letztendlich stimmt trotzdem, was ichanführte: Wuie oft kommt das wirklich vor gemessen an den Normalitäten, von denen wir ja nnichts hören?
Wie viele menschen kennst Du im Gegensatz, denen das genau nicht passiert ist, obwohl sie genau dasselbe tun?
Das sind mit Sicherheit immer noch weitaus mehr.

Ich finde auch, Du bist ja auf einem guten Weg und er geht seinen Weg allein.
Mach Dir bewußt, daß auch im Leben uns allen viel passieren kann, über das auch DU nie und konstant nachdenkst. Von Krankheit bis Unfall, von Überfall bis ??? ist minütlich ALLES drin.
Trotzdem leben wir nicht immer so, als ob gleich in der nächsten Minute das Unheil über uns hereinbricht.
Gott sei Dank, denn das wäre kein Leben.
Angst ist nur dann n+ützlich,wenn sie uns nicht lähmt, sondern zu Vorsicht gemahnt - sie fard uns aber nicht beherrschen.
Und das tut sie bei Dir ja nicht.

Versuch, wie bei der anerkenneden Pädagogik positiv zu denken: Er kommt allabendlich heil zurück. Er geht ohne Angst aus dem Haus (und das ist ja uch dein Verdienst). Du hast ihn in al lden Erziehungsjahren dafür vorbereitet,denn das ist der Sinn der Erziehung.
Und er schafft das! Vertrau darauf.
Das Schicksal Deines Onkels und Nachbarjungen ist nicht zwangsläufig das Deine oder das Deines Sohnes!
Selbst wenn es schn passiert ist (was ich ja nie bestritten habe): Es passiert nicht andauernd und wieder und wieder an derselben Stelle.

Man macht sich immer Sorgen um sein Kind, wichtig ist aber,dfa ß sie uns nicht beherrschen und uns - bzw. das Kind - ausbremsen. Denn nur wer seine Grenzen auch ausprobieren darf und nicht überbehütet und betüdelt leben muß, kann auch mit Gefahren, die unweigerlich auch überall lauern, fertig werden. Da hinein setze ich mein Vertrauen - und wurde selten enttäuscht.
"Der Feigling stirbt viele Tode", das kann ich auch nicht immer umsetzen, aber ich versuche es, denn mir reicht ein schreckliches Erlebnis EINMAL, wenn es denn wirklich über mich hereinbricht - ich brauche das nicht schon tausendmal vorher vor dem inneren Auge und hundertmal hinter!
Zuviel Angst und Sorge vor dem,w as passieren könne, macht uns UND unsereKinder lebensuntüchtig - das sollten wir uns nicht antun, sondern liebver auf das Schöne im Leben fokussieren. Davon gibt es ja auch sehr viel - und unendlich viel, was aller Widrigkeiten zum Trotz auch glatt läuft!

Alles Gute - Ursel, DK

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Re: Loslassen aber wie? - Nachtrag

Antwort von DK-Ursel am 07.09.2021, 11:41 Uhr

Nachtrag:
Nein, ich kann Dir Deine Angst nicht nehmen.
Das kann keiner.
Das mußt Du nämlich selber tun.
Aber ich finde, dadurch,d aß Du es ja willst - sonst hättest Du nicht hier geschrieben, Dir Gedanken gemacht, wie Du die Ängste los wirst - dadurch hast Du doch schon den ersten Schritt getan.

Gruß Ursel, DK

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