Bayern: Wechsel Gym - Real bis wann möglich

In der Realschule wird ab der 7. Klasse in verschiedene Zweige unterteilt. Es gibt 4 Zweige, die aus mir unerfindlichen Gründen in I, II, IIIa und IIIb unterteilt sind.

Bis nach der 6. Klasse ist also ein Wechsel ohne Verlust des Schuljahres ohne Weiteres möglich.

Später - also nach der Aufteilung - stellt sich die Frage des Zweiges. Die Zweige sind so aufgeteilt: I ist mathematisch, II ist betriebswirtschaftlich, IIIa ist sprachlich (fast immer Französisch), IIIb ist Kunst.

Die Frage ist, wo bei Deinem Kind die Stärken und Schwächen liegen.

Wenn es an Französisch scheitert, dann muß sie auf einen der nicht-sprachlichen Zweige wechseln - und dann ist es u.U. hart, den Schwerpunktstoff nachzuholen. Vor allem der betriebswirtschaftliche Zweig birgt Tücken, denn am Gym wird der Bereich total vernachlässigt.

Wenn das Kind in Mathe und Naturwissenschaften gut ist, dann bietet sich der Wechsel in den mathematischen Zweig an. Da gibt es zwar auch BWR und so, aber das kann man aufholen.

Wenn das Kind nicht an der 2. Fremdsprache scheitert, würde ich immer in den Sprachzweig wechseln. (Tatsächlich wird das wohl auch sehr oft gemacht. Meine Tochter ist im Sprachzweig, und in ihre Klasse kommen jedes Jahr einige Gymnasiasten.) Am Gym ist man in der Sprache ein Jahr weiter (vom intensiveren Unterricht mal abgesehen), so daß das Kind stoffmäßig keine Probleme haben dürfte. Es kann sich also auf das Nachlernen der unbekannten Fächer (bissi BWR und Maschineschreiben) und das Eingewöhnen in der neuen Klasse konzentrieren.

Mit dem Zeugnis der 10. Klasse vom Gym hat das Kind automatisch die Mittlere Reife (jetzt wieder, das war mal kurz anders, da mußte eine Externenprüfung abgelegt werden). Das Kind hat dann die gleiche Voraussetzungen wie ein ein Realschüler - zumindest theoretisch. Praktisch fehlen dem Kind die Fächer, die eher an der Berufsrealität von Realschülern ausgerichtet sind, wie eben BWR, Maschineschreiben, Buchhaltung - sowas in der Art. Ob das wichtig ist, hängt sicher vom angestrebten Beruf ab.

Ach ja, eines noch: Der Sprachzweig wird oft von denen gewählt, die sich die Option des Abis offen halten möchten, denn für ein Voll-Abi braucht man in Bayern zwei Fremdsprachen. Die Schüler der anderen Zweige müssen dann an der FOS eine Sprache nachlernen - was ziemlich hart ist.