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Geschrieben von Hexhex am 27.10.2023, 13:50 Uhr

15jähriger trietzt

Ihm das „auszutreiben“ wie du sagst, wird nicht klappen. Auch die Idee mit dem Internat finde ich seltsam hilflos.

Ich bin bei einer Vorrednerin. Vielleicht müsstet ihr in der Familie überlegen, ob ihr alle - die Eltern untereinander, die Eltern mit den Kindern - auf Augenhöhe miteinander umgeht. Ob ihr Grenzen respektiert, achtsam miteinander redet.

Auch eine Familienkonferenz könnte helfen, auch wenn ihr so was noch nie gemacht habt. Dabei setzt man sich mal zu viert an den Tisch bei einer Tasse Kakao und Keksen. Und dann darf jeder sagen, wie es ihm im Moment so in der Familie geht.

Ganz wichtig: Niemand wird unterbrochen mit „Aber das stimmt doch so gar nicht!“, niemand wird überhaupt unterbrochen, sondern darf komplett fertig reden. Danach kommt keine Bewertung: „Ich sehe das anders“, sondern eine Spiegelung: „Mir war gar nicht klar, dass du das so empfindest. Ich verstehe dich. Was könnten wir da ändern?“

Wir haben das auch hier und da in großen Abständen gemacht, wenn wir das Gefühle hatten, etwas läuft in die falsche Richtung. Wir haben unsere Kinder gefragt, wie sie sich momentan mit unserer Familie fühlen. Und ob es etwas gibt, was sie sich anders wünschen. Wir waren jedesmal überrascht, was da kam. Es kommt immer war, und zwar nicht unbedingt das, was man erwartet hätte. Das ist sehr aufschlussreich. Und wir haben dann auch Lösungen überlegt.

Die Ansichten von Teens kommen uns manchmal unreif vor. Aber auch dann ist es wichtig, sie stehen zu lassen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Weder Vater noch Mutter sollten das Gesagte abtun, wegwischen, vorschnell wegtrösten oder gar Vorwürfe machen. Die Schwester darf dem Bruder Vorwürfe machen, die Eltern dürfen nicht einstimmen. Danach werden Verabredungen getroffen. Aber nicht von den Eltern. Sondern sie fragen nur: „Wie können wir das lösen“, und der Betroffene macht einen Vorschlag.

Probiert es aus. Auch wenn eure Kinder das „blöd“ finden oder zuerst keine Lust haben, das ist normal und macht nichts. Tut es trotzdem. Wenn Teens spüren, dass man sich für sie interessiert, ohne reflexhaft zu kritisieren und zu urteilen, dann öffnen die meisten sich doch. Und dann erfährt man oft den eigentlichen Knackpunkt, den man vorher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Ein Teen, der sich gesehen, geachtet, wichtig und respektiert fühlt, muss nicht mehr Triezen, um Frust abzulassen oder gesehen zu werden.

Glaub mir, es funktioniert. Besprich dich mit deinem Partner, damit auch er weiß, wie‘s geht (nicht urteilen, nicht reinreden usw.), und dann macht eine kleine Familienrunde. Zwanglos, beiläufig, unverkrampft und offen. Fasst am Schluss die Vereinbarungen, die die Teens vorgeschlagen oder untereinander getroffen haben, nochmal zusammen.

In zwei Wochen kann man das Ganze wiederholen und fragen, ob es allen gut geht, oder es noch was gibt, was aufs Tapet sollte.

LG

 
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