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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Jorinde17 am 09.12.2018, 11:19 Uhr

Für Dich selbst Klarheit finden...

Hallo,

von Natur aus trinken Kinder zwischen zwei und fünf Jahren an der Brust, so ist es bei den Naturvölkern, die nicht darüber nachdenken, wann ein Kind sich abstillen "sollte". Das heißt, man kann nicht unbedingt davon ausgehen, dass Deine Maus sich demnächst von sich aus von dieser liebgewonnenen Gewohntheit verabschieden wird.

Deshalb ist es jetzt wichtig, dass Du nachfühlst, wie lange DU stillen möchtest. Es klingt ein wenig, als könntest Du Deine eigenen Bedürfnisse zwar wahrnehmen, ihnen aber nicht Rechnung tragen. Du denkst darüber nach, was Dein Kind will, was die Menschen in Deinem Umfeld wohl sagen - aber was willst DU?

Du klingst sehr geschafft und überlastet. Du sprichst sogar davon, dass Du diese ungelöste Situation "quälend" findest. Deine Seele ruft Dir wirklich sehr deutlich zu, was sie will. Du wagst es aber nicht, darauf zu hören. Du trittst nicht gut für Dich selbst ein, vielleicht weil Du glaubst, dass Du das nicht darfst. Und das erzeugt wirklich emotionalen Stress und auch Erschöpfung.

Ich gebe mal ein paar Denkanstöße:

- Eine Stillbeziehung ist nur harmonisch, wenn BEIDE Seiten sie noch wollen.

- Ein Kind im Alter Deiner Tochter ist von der Entwicklung her bereits so stark und autonom, dass es nicht mehr auf die Brust angewiesen ist. Es kann außerdem bereits damit umgehen, dass die Mutter Grenzen hat. Denn es kann sich auch selbst längst in vielen Bereichen gegenüber den Eltern abgrenzen und seinen eigenen Willen kundtun.

- Du sendest unklare Botschaften an Dein Kind: Eigentlich möchtest Du gern abstillen, tust es aber nicht, weil Du den Willen Deines Kinds über Deinen eigenen stellst. Das jedoch wollen Kinder gar nicht: Sie wollen eine klare, authentische Mama, die weiß, was sie will. Die die Führung übernimmt und aufpasst, dass niemandes Grenzen verletzt werden, auch nicht ihre eigenen.

Deine Tochter soll doch auch lernen, dass es okay ist, Nein zu sagen und seine Körpergrenzen zu wahren. Lebst Du ihr das wirklich vor...? Oder lebst Du im Moment vor: Auch wenn ich eigentlich nicht mehr will, ich zücke halt die Brust DIR zuliebe. So vermittelst Du, dass es okay ist, die eigenen Grenzen überschreiten zu lassen, wenn jemand Anderes das von uns erwartet. Das aber ist keine gute Botschaft, schon gar nicht für ein Mädchen.

- Du hast Deiner Tochter eine wunderbare emotionale Basis geschenkt, indem Du langzeitgestillt hast! Jetzt aber möchtest Du nicht mehr stillen. Du glaubst jedoch, es könne Deiner Tochter schaden, wenn nicht sie, sondern Du die Stillbeziehung beendest. Das stimmt aber nicht: Beide Seiten dürfen zum jetzigen Zeitpunkt sagen, es ist genug. Sowohl Deine Tochter, als auch Du. Und wenn Du zuerst dieses Gefühl hast, darfst Du es auch leben. Eine gute Mutter ist nicht eine, die leidet oder ihre Bedürfnisse ignoriert, um dem Kind zu gefallen.

Praktiziere das sanfte Abstillen: Vergrößere den zeitlichen Abstand zwischen dem Stillwunsch Deiner Tochter und dem Zücken der Brust. Zögere, zaudere, lenke sie ein bisschen ab. Halte sie eine Weile hin. So kann sich der Automatismus: Stillwunsch - Mama holt die Brust raus, allmählich lockern und vergrößern. Biete die Brust nicht mehr von Dir aus an. Verkürze das nächtliche Nuckeln, ohne groß zu diskutieren, zu vertrösten oder zu erklären, hier reichen freundliche, aber klare Körperbotschaften ohne viele Worte aus.

Vor allem: Traue Deiner Tochter zu, dass sie natürlich jetzt auch ohne die Brust klarkommt. Klar fällt ihr das nicht leicht, und natürlich wird sie versuchen, den angenehmen Nuckel-Zustand beizubehalten, das ist ihr gutes Recht. Sie darf auch protestieren dagegen, dass sich die Dinge verändern. Totale Harmonie und Symbiose zwischen Mutter und Kind ist nicht möglich und in diesem Alter auch nicht mehr erstrebenswert. Es gibt hier zwei Menschen, zwei Persönlichkeiten, und das Kind kommt damit von seiner Entwicklung her auch längst klar. Die totale mütterliche Selbstaufgabe, die im Säuglingsalter noch sinnvoll war, bereichert ein Kind in diesem Alter nicht mehr.

LG

 
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