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Geschrieben von mausebär2011 am 03.04.2020, 2:23 Uhr

Angelogen und nichts gemacht

Hallo!

Als sich mein Sohn bettfertig machte, erzählte er mir wie froh er ist jetzt mit allen Schulaufgaben durch zu sein und seine Ferien genießen könne.
Daraufhin sagte ich "Super, dann schaue ich mit Papa am Wochenende alles durch!"
(Info: die ersten drei Tage habe ich noch täglich daneben gesessen, es klappte aber so zuverlässig das ich das eingestellt habe)
Daraufhin fing er urplötzlich an bitterlich zu weinen.
Nach einem kurzen Schockmoment meinerseits (ich dachte ja sonst was wäre passiert!),
gestand er mir das er irgendwann aufgehört hat seine Aufgaben zu machen.
Er hätte jede Seite nur kurz für zwei drei Aufgaben etc bearbeitet, aber nicht alles gemacht.

Ich war echt perplex. Das hätte ich nie gedacht.
Ich sagte ihm das es ok gewesen wäre wenn er gesagt hätte es wäre ihm zu viel oder das er Hilfe braucht etc.
Das ich es aber nicht gut finde das er uns fast zwei Wochen lang täglich belogen hat wenn wir gefragt haben ob er seine Aufgaben gut geschafft hätte.
Dann habe ich ihn erstmal ins Bett geschickt und gesagt das wir uns morgen nochmal unterhalten werden.



So.
Nun weiß ich aber immer noch nicht was ich dazu sagen soll.
Natürlich bin ich mir bewusst das auch wir Schuld sind. Wir hätten weiterhin täglich kontrollieren sollen.
Aber bei den Hausaufgaben machen wir es auch seit langem nicht mehr und das klappt tadellos. Deshalb habe ich auch diesmal, nachdem ich festgestellt habe das es gut klappt, das kontrollieren eingestellt.

Das die Aufgaben nicht fertig sind stört uns null.
Er hat wirklich extrem wenig Aufgaben bekommen. Für Mathe und Deutsch insgesamt 49 Seiten. Aber (!) viele davon waren fast fertig. Da musste er teilweise nur noch ein oder zwei Sätze schreiben.
Insgesamt hatte er somit Material für 10 Tage und täglich für ca 30-60minuten.
Davon hat er 19 Seiten zu Ende gearbeitet, 30 hat er unvollständig gelassen.


Was uns nun also die Gedanken nicht zur Ruhe kommen lässt, ist das er uns so lange angelogen hat!
Fast zwei Wochen lang jeden Tag!
So kenne ich ihn einfach nicht.
Das er eher zur Faulen Sorte gehört, ja, das kennen wir.
Auch das er mal flunkert.
Aber so eine große Lüge? Die haut uns aus den Schuhen!


Ich überlege ob und wie ich darauf nochmal eingehen soll.
Zuerst fand ich das es eine strenge Konsequenz geben sollte.
Zusätzlich zu der das er nun alles - in meinem Beisein - nachholen muss und ihm seine Ferien flöten gehen.
Aber mittlerweile denke ich das es "Strafe" genug ist das er seine Ferien nun mit Schularbeiten verbringen muss und ihn sowieso nicht alleine die Schuld trifft da wir das mogeln ja quasi zugelassen haben.



Was meint ihr dazu?
Achso, er ist 9 und geht in die dritte Klasse.

 
9 Antworten:

HAT SICH ERLEDIGT!

Antwort von mausebär2011 am 03.04.2020, 5:31 Uhr

Habe beschlossen es dabei zu belassen.
Ich habe ihm ja schließlich schon gesagt das ich es nicht gut finde das er uns angelogen hat.
Ich denke mehr muss ich dazu nicht mehr sagen.


Ich werde mich jedenfalls wieder daneben setzen wenn er seine Aufgaben erledigt. Dann klappt es diesmal auch wirklich.




PS: Nein, ich bin nicht deshalb schlaflos. Ich leide nur aktuell an starken Rückenschmerzen die mich nicht lange in einer Position bleiben lassen. Muss ständig zwischen sitzen und liegen switchen, was mir einfach grade den Schlaf raubt.

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Gute Entscheidung

Antwort von KKM am 03.04.2020, 6:27 Uhr

Die Tränen, die ihm gekommen sind, waren vermutlich Tränen der Scham und der Erleichterung, dass diese Lügerei zu Ende ist.

Er scheint ja auch kein chonischer Lügner zu sein.

Ich glaube auch, es ist richtig, es dabei zu belassen.

Ihm selbst ging es offensichtlich nicht gut mit der Lügerei. Das muss reichen und wird ihm reichen.

Er arbeitet nach - und fertig.

Ich würde ihm höchstens noch einmal anbieten, dass er sich jederzeit bei Problemen melden kann jnd darf.

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Re: Angelogen und nichts gemacht

Antwort von dann am 03.04.2020, 8:53 Uhr

Ich finde auch, die logische Konsequenz ist er muss es jetzt nachmachen das reicht. Und dass es nicht toll war weiß er selbst.

Allerdings zum alles alleine machen bzw nicht durchsehen habe ich noch eine Anmerkung.
Also die Aufgaben alleine machen ist ja ok, das machen meine auch. Aber ich kontrolliere täglich die Aufgaben. Vor allem deshalb weil ja nicht wie sonst die Lehrerin drauf schaut und es vom Stoff her in der Schule besprochen wird und somit eventuelle Fehler erkannt werden würden. Denn wenn was anders verstanden wurde, eignen sie sich den Fehler ja dann an und es ist schwerer das wieder rauszukriegen.
Von daher würde ich da grundsätzlich nicht so viel auflaufen lassen und erst dann durchsehen, sondern regelmäßig.

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Re: Gute Entscheidung

Antwort von mausebär2011 am 03.04.2020, 13:24 Uhr

Ja, so ist es wirklich besser.
Es war vermutlich nur die Enttäuschung in mir die eine konzequenz folgen lassen wollte.
Aber nachdem ich hier geschrieben habe war der "Dampf abgelassen".


Er hat seine Aufgaben heute ohne murren gemacht und mir direkt gezeigt.
So machen wir es die nächsten Tage auch und dann ist es gut so.

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Re: Angelogen und nichts gemacht

Antwort von mausebär2011 am 03.04.2020, 13:30 Uhr

Ja, das hätte ich tatsächlich direkt machen sollen.
Dann wäre es erst gar nicht dazu gekommen.

Die Lehrer haben hier nur wirklich Beschäftigungs Material mitgegeben.
Nichtmal etwas zum derzeitigen Thema passend.
Alles Aufgaben die eher zum Ende der ersten Klasse bzw max anfang zweite Klasse passen.
Da sah ich keine Not drin es auf seine Richtigkeit zu kontrollieren und dachte es genüge ja wenn ich am Ende kurz drüber Blätter ob alles gemacht wurde.


Naja, nun ist es passiert. Wir haben beide einen großen Schreck bekommen und drüber nachdenken können was da schief gelaufen ist und dann geht's jetzt eben einfach weiter.
Mit dem Unterschied das ich nun täglich kontrolliere.

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Re: Angelogen und nichts gemacht

Antwort von dann am 03.04.2020, 14:40 Uhr

Da ist dann aber auch auf Lehrerseite irgendwie etwas schiefgelaufen und vielleicht auch ein bisschen nachvollziehbar, warum dein Sohn keine Lust auf die Aufgaben hatte.

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Re: HAT SICH ERLEDIGT!

Antwort von minitouch am 03.04.2020, 19:25 Uhr

Hallo!
Ich würde auch so handeln, wie du es vorhast.
In den Ferien müsste er jetzt die Sachen nachholen. Dabeisitzen würde ich trotzdem nicht, nur vorher mit ihm gemeinsam einen Tagesplan machen, und - wenn er fertig damit ist - kontrollieren. Würde ihm aber auch nochmal ganz klar und deutlich sagen, dass ich von seiner Lügerei sehr enttäuscht bin.
Ich wünsche euch trotzdem eine schöne Ferienwoche.
Lg Hermine

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Keine schlechte Absicht...

Antwort von Windpferdchen am 07.04.2020, 8:34 Uhr

Hallo,

Kinder in diesem Alter können sich selbst noch nicht gut organisieren und disziplinieren, andere Impulse (spielen, chillen, verdrängen) sind da einfach stärker. Das ist nicht unbedingt schuldhaft.

Ich hatte als Kind selbst auch so eine Phase, wo ich Hausaufgaben so lange vor mir hergeschoben habe, bis ich sie morgens im Schulbus machen musste oder sogar früher aufgestanden bin, um sie noch schnell hinzuschmieren, bevor ich zur Schule musste. Ich hätte einfach mehr Coaching von meinen Eltern gebraucht, die aber leider da zu wenig mitgeschaut haben.

Deshalb finde ich Deine Reaktion völlig richtig: Keine Strafe, denn Dein Sohn wollte nicht „böse“ sein, er hat‘s einfach nicht hingekriegt. Stattdessen lieber daneben setzen und helfen. Das ist bei Grundschulkindern einfach ganz oft noch nötig, auch generell. Es kann locker bis zur 5. oder 6. Klasse dauern, bis das von selbst geht, das war zumindest bei meinen Kindern so. So ab der 6., 7. Klasse klappten Aufgaben ohne meine Kontrolle.

LG

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Re: Keine schlechte Absicht...

Antwort von mausebär2011 am 08.04.2020, 6:07 Uhr

Ich wäre als Kind auch nicht anders gewesen. Ich habe immer alles bis 5 vor 12 aufgeschoben und dann alles Panisch hingeklatscht.
Verstehe ihn also definitiv!
Er ist da genauso wie ich damals....


Allerdings sind Hausaufgaben hier schonmal so ein Thema gewesen.
Während er die Aufgaben macht darf ich unter keinerlei Umständen daneben sitzen.
Denn dann weiß er plötzlich so gar nichts mehr. Dann kann er plötzlich nicht einmal mehr seinen Namen richtig schreiben oder 3+3 lösen.
Außerdem dauert es dann statt 30/45minuten ca 3-4stunden.


Dieses Problem hatte ich mal vor 2(?)Jahren hier im Forum angesprochen. Das er täglich 3-4stunden oder auch mal länger (aber leider nie kürzer) an seinen Hausaufgaben sitzt.
Der Rat ging damals dahin das ich nicht mehr daneben sitzen soll.
Und tatsächlich, schwupps klappte es!
Seither halten wir uns von den Hausaufgaben fern.


Deshalb habe ich es diesmal ebenso gehandhabt.
Ich habe ihm lediglich einen Zettel vorbereitet auf dem steht welche Seiten er an welchem Tag schaffen soll (zb Montag: Lupenheft Seite 5 und 6, Mathe Arbeitsheft Seite 3, 4 und 5 usw).
Da hat er dann Tag für Tag ein Häckchen hinter gesetzt. Ich habe dann nur noch nachgefragt ob er fertig geworden ist und das war's. Und genau das war mein Fehler! Ich hätte im laufe des Tages drauf gucken sollen. Dann wäre ihm nach drei Tagen nicht so eine Idee gekommen.

Ich hatte mich zwar oft gewundert das er so fix fertig war, aber es war ja auch immer sehr wenig da die Seiten meist nur einzelne Aufgaben noch nicht fertig hatten. Er musste also meistens nur angefangene Seiten vervollständigen.
Täglich 30minuten und er hätte das locker geschafft bevor die Ferien gestartet sind.
Nun startet er erst am Donnerstag in die Ferien weil er so viel nachholen musste.
Das ist quasi seine "Strafe".
Spätestens als er mal nach 10minuten "fertig" war, hätte ich mir das zeigen lassen sollen. Das kam mir den Tag eh ganz komisch vor. Hätte ich es mal gemacht!

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