Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Mariella88, 22. SSW am 14.10.2023, 10:44 Uhr

Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Hallo liebe Mädels :)

Ich bin Mariella und zur Zeit zum zweiten Mal schwanger. Größtenteils überwiegt die Freude auf dieses kleine Wunderwesen auf jeden Fall! Aber obwohl ich „erst“ in der 22ten Woche bin, macht mir die Geburt doch immer mehr Angst… Ich weiß, dass es eigentlich rational keinen wirklichen Grund dazu gibt, weil jede Geburt unterschiedlich ist, aber die Geburt meiner ersten Maus war nicht so, wie man sich es erwünscht, und das hat sich ziemlich eingebrannt. Ich dachte, ich teile das hier und vielleicht finden sich ja Mädels denen es ähnlich geht oder die etwas damit anfangen können - Ansonsten tut es auch gut es einfach mal aufzuschreiben!

Falls ihr sehr sensibel seid im Bezug auf Geburt oder euch selbst Sorgen macht, lest es euch bitte nicht durch.

Ich bin bei meiner ersten Geburt morgens ins Krankenhaus gefahren, zu dem Zeitpunkt hatte ich ungefähr alle 10 Minuten Wehen. Das war so der Zeitraum, bei dem man häufig gehört hat, dass es nun Zeit wäre loszufahren. Gegen mittag hatte ich zu häufig aufeinanderfolgende Wehen und habe deshalb Medikamente bekommen um sie zu hemmen. Diese Situation hat mich ehrlich gesagt ziemlich beängstigt. Es hat sich herausgestellt, dass sich mein Muttermund trotz der starken Wehen noch nicht vollständig geöffnet hat. Die Wehen sind dank der Medikamente dann zurück gegangen und der Geburtsvorgang hat sich dann deutlich verlangsamt. An diesem Punkt möchte ich sagen, dass ich keine Medizinerin bin, ich kann also alles nur aus meiner Sicht wiedergeben.

Nach ein paar Stunden hat mich die Ärztin gebeten aufzusehen und ein bisschen zu laufen, um den Prozess voranzubringen. Das hat auch ganz gut funktioniert denke ich. Ich hatte wieder Wehen in regelmäßigen Abständen und habe ich mich wieder hingelegt. Mit der Zeit hatte ich aber das Gefühl immer weniger Kraft zu haben. Außerdem hatte ich immer mehr mit Übelkeit zu kämpfen. Ich erinnere mich, dass sich die Hebamme neben mich gestellt hat und meinte, es müsste jetzt etwas nachgeholfen werden. Sie hat dann ihre Hände oben auf meinen Bauch gelegt und kräftig nach unten gedrückt. Das ganze hat unglaublich weh getan. Das ganze wurde mehrfach wiederholt, aber nicht wirklich geholfen. Die Hebamme hat dann ihre Position geändert und mit ihrem Unterarm gegen meinen Bauch geschoben. Ich bin eigentlich ziemlich tolerant was Schmerzen angeht, aber damit konnte ich nicht umgehen. Erst im Nachhinein hab ich gelesen, dass es sich dabei wohl um den Kristeller-Handgriff handelt.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Tochter über alles und bin wahnsinnig dankbar sie zu haben. Aber ich habe trotzdem Angst wie es dieses Mal werden wird… Entschuldigt den langen Text und danke fürs lesen!

 
10 Antworten:

Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von Waha9, 33. SSW am 14.10.2023, 10:55 Uhr

Man sollte sowas immer verarbeiten und mit einer Hebamme/Psychologe darüber reden, um dir die Angst vor der zweiten Geburt zu nehmen.
Wenn du Angst hast, verkrampfst du und das ist bei einer Geburt, wo du dich öffnen musst kontraproduktiv.
Es gibt podcast zu solchen Themen und vieles mehr im Internet.

Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich mich total auf die Geburt freue und es gar nicht mehr erwarten kann, bis es los geht.

Ich hätte gern noch die restliche Geschichte zu der Geburt gehört! Konntest du vaginal entbinden? War dein mumu dann offen? Finde solche drastischen Eingriffe in eine Geburt auch nicht toll. Wenn man diese jedoch davor bespricht, was sein kann und was passieren kann. Dann ist man etwas vorbereitet.
Wenn z.b. Herztöne des Kindes schlechter werden, es der Mutter schlechter geht und man handeln muss, um ein oder zwei Leben zu retten, dann ist so ein Eingriff leider wieder sinnvoll. Oder es hätte dann ganz schnell in einer Not sectio enden können...
Man muss hinterfragen, wurde eingegriffen, da sie selber keinen Bock mehr hatten und es ihnen alles zu lange gedauert hat oder wurde eingegriffen, um womögliche geburtsschäden vom Kind zu bewahren...
Ich würde dir raten, bei deinem anmeldungsgespräch in der Klinik, das anzusprechen oder die Klinik wechseln, wenn du noch eine zur Auswahl hast.

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von Mariella88 am 14.10.2023, 11:19 Uhr

Vielen Dank für deine liebe Antwort
Vielleicht muss ich das auch ein bisschen korrigieren, der Post war gar nicht als Vorwurf gemeint - Ich bin keine Expertin und bin natürlich dankbar, wenn alles für das Kind getan wird

Aber ich hatte einfach in dem Moment das Gefühl, dass etwas falsch läuft, bzw. bin einfach von etwas anderem ausgegangen…

Ich konnte meine Tochter vaginal entbinden. Muss aber sagen, dass meine Erinnerungen an das Ende der Geburt wirklich verschwommen sind. Nachdem meine Hebamme ihre Position verändert hat, scheint die Methode effizienter geworden zu sein. Jedenfalls hat es dann nicht mehr lange gedauert

Liebe Grüße!

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von Nicole- am 14.10.2023, 11:26 Uhr

Ich kann die hierzu den Podcast- Die Friedliche Geburt empfeheln. Da werden viele dieser Themen angesprochen und bereiten dich bestimmt positiv auf deine erneute Geburt vor.

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von mamileinchen85 am 14.10.2023, 16:53 Uhr

Hallo!
Ich kann das total nachempfinden.
Meine erste Geburt verlief auch etwas traumatisch.
Um 8 Uhr hatte ich zu Hause einen Blasensprung.
Mit der Rettung war ich um ca. 9 Uhr im KH und es haben leichte Wehen eingesetzt.
Es hat sich den ganzen Vormittag nicht viel getan, darum bin ich am Nachmittag in die Badewanne, wo die Wehen auch unverändert geblieben sind.
Im ca. 15:30 bin ich wieder ins Zimmer, auf den Weg dorthin musste mich plötzlich mein Freund stützen, weil die Wehen stärker wurden.
Zurück im Bett war der Muttermund erst bei 3cm.
Nur etwas später musste ich plötzlich pressen und die Hebamme meinte, dass ich nicht darf und es noch zu früh wäre. Ich konnte aber nicht anders.
Also hat sie nochmals nachgesehen und überrascht festgestellt, dass der Muttermund ganz offen war.
Plötzlich ging alles sehr schnell und ich kann mich auch nur mehr verschwommen daran erinnern.
Die Hebamme meinte, dass die Herztöne vom Kleinen schlechter werden und der Oberarzt kommen muss.
Plötzlich waren im Kreißsaal so viele Leute, Hebammen, Krankenschwestern, Oberarzt, Kinderärzte. Ich glaube um die 8 Leute.
Der Oberarzt hat mir erklärt, dass die Herztöne vom meinem Sohn schlechter werden und die ihn schnell holen müssen, er einen Dammschnitt macht und mit der Saugglocke zieht und zwei Schwestern von oben auf den Bauch drücken, damit er schneller raus kommt.
Hab auch erst Jahre später erfahren, dass das der Kristellergriff war.
Ich hab den Griff nicht als schmerzhaft empfunden, aber die ganze Situation war einfach zu viel.
Ich weiß aber, dass es notwendig war, weil mein Sohn ohne Atmung und Reaktion zur Welt gekommen ist und sofort auf die Neo gebracht wurde.
Ihm ging es bereits nach ein paar Stunden super gut und mir auch.
Ich weiß, wie wichtig es war, dass so entschieden wurde.

Aber als ich mit meiner Tochter schwanger wurde, hatte ich dann auch Angst.
Aber ich habe mir gesagt, dass jede Geburt anders ist und mir das selbe sicher nicht wieder passieren wird.
Beim 2. Kind geht es ja auch oft leichter.
Ich habe positiv gedacht und so auch nicht wirklich Angst, klar, nervös schon, aber keine Angst.
Meine Tochter ist mittlerweile fast 4 Monate alt und ein tolles Baby.
Die Geburt war anders als gedacht, weil früher eingeleitet werden musste, aber wir haben es geschafft.
Es war nicht leichter als die erste, aber nicht so dramatisch.

Du schaffst das, versuche positiv zu denken.
Und falls du wirklich so eine große Angst hast, dann suche dir Hilfe um das Trauma zu verarbeiten.
Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von Isisworld am 15.10.2023, 12:16 Uhr

Hallo, ich hatte mir die Geburt meiner ersten Tochter auch ganz anders vorgestellt & wie du richtig schreibst: jede Geburt ist anders. Aber um dir ein bisschen Mut zu machen: meine zweite Geburt war ganz anders (weniger schmerzen, (vielleicht auch weil man weiß, was auf einen zukommt) nur 8 Stunden von der 1. Wehe bis die Maus draußen war und auch ein normaler Blutverlust). Mir ging es danach so, als hätte ich überhaupt kein Kind bekommen. Hatte auch keinerlei geburtsverletzungen, obwohl der KU 2,5 cm grösser war

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von Gänseblümchen15 am 15.10.2023, 14:28 Uhr

Würde dir auch Raten einen Therapeuten aufzusuchen! Wenn du jetzt schon merkst dass du Angst hast ist es besser das anzugehen. Wenn du es nur beiseite schiebst kommt es spätestens bei der Geburt wahrscheinlich wieder hoch und dann kannst du das am wenigsten brauchen.
Zusätzlich macht es Sinn sich über alle Möglichkeiten zu informieren. Zb PDA.. ist nicht das Zaubermittel gegen alle Probleme aber wenn du gut informiert bist und das Gefühl hast Optionen zu haben ist es leichter entspannt in die Geburt zu starten. So ging es mir zumindest .. ich wollte spontan entbinden, habe aber gewusst wenn ich es nichtmehr aushalte kann ich eine PDA haben. Und wenn etwas wirklich schief läuft gibt es immer noch die Option einer Sectio. Hauptsache wir kommen da beide gut durch :). Die PDA ist es letztendlich geworden. Nach ca 18h Wehen war ich einfach total erschöpft. Durch die PDA konnte ich Kraft tanken und dann die Presswehen gut durchstehen und habe nach 24h Problemlos entbunden. Es war nicht leicht aber ich hatte nie das Gefühl dass es mir über den Kopf wächst oder ich ausgeliefert bin weil ich immer wusste was für Optionen ich noch habe wenn ich nichtmehr kann :).
Hoffe ich konnte dir etwas Mut machen.

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von anna-, 20. SSW am 15.10.2023, 15:59 Uhr

Was du hast, ist ein unbehandeltes Geburtstrauma.

Ich betreue Mütter mit Geburtstrauma in Gruppen, diese Ängste, die du hast sind vollkommen normal in dem Kontext. Leider ist es nichts, was man wegrationalisieren kann oder gar mit einer neuen "Traumgeburt" heilen kann (auch wenn das gerne manche Mütter behaupten, was es für die betroffenen Mütter noch einmal deutlich schlimmer macht).

Was schade ist, ist das das gesamte System nach deiner ersten Geburt vollkommen versagt hat. Hebamme oder Frauenarzt hätten dir eigentlich direkt sagen müssen, dass du traumatisiert wurdest und dir Hilfe aufzeigen müssen - selbst wenn du die nicht hättest annehmen können, dass Wissen ist enorm wichtig für später. Leider gibt es immer noch GeburtshelferInnen, die nicht an das Geburtstrauma glauben.
Das die Klinik das Totschweigt ist natürlich klar, dass unterstützende Drücken auf den Bauch bei der Geburt ist nämlich schlicht verboten.

Es wird hier in dem Forum keine Worte geben, die dir die Angst nehmen. Was du tun solltest, ist wirklich zeitnahe dir wirklich professionelle Hilfe zu suchen. Lieber gestern als Morgen. Du hast in der Schwangerschaft einen Anspruch auf eine Akuttherapie. Dein örtlicher sozial-psychatischer Dienst oder die Ambulanz der zuständigen Psychatrie können dir da weiterhelfen, du kannst es auch über die 116117 probieren.
Solche Gruppen wie ich sie leite, sind keine alternative zur Therapie. Sie können halt geben um die Therapie zu unterstützen bzw. auf die Therapie vorbereiten. Zudem gibt es kaum Träger die sowas anbieten, 50% meiner Termine biete ich z.B. aus Mangel an Geld aber hohen Bedarf ehrenamtlich an. In 10 Wochen ist das dann auch vorbei und die Frauen stehen wieder ohne etwas da (sorry, kleiner Rant von mir dazu, weil es mich so sauer macht das Frauen wie du überall und dauernd hängen gelassen werden).

Wahrscheinlich wirst du es nicht schaffen, alles bis zur Geburt aufzuarbeiten, aber du kannst viele Hilfen zur Hand bekommen, damit du möglichst stabil in die Geburt gehen kannst. Inhaltlich wird es dann irgendwann anders weitergehen müssen, aber das ist jetzt erstmal keine Sorge für dich.

Ein paar praktische Tipps:
- Andere Klinik als die erste. Die Chance dich dort eine Retraumatisierung zu erleben ist enorm hoch, selbst bei "guter Geburt". Bei der Suche nach einer neuen Klinik (oder andere Alternative), spreche an, dass du unter deiner ersten Geburt traumatisiert wurdest und Angst hast - je nach Reaktion und Bauchgefühl darauf solltest du unter Umständen weitere Kliniken suchen. Ich weiß, in manchen Regionen ist das mit den Kliniken nicht so leicht, wegen den Distanzen - bitte, bitte nehm' dich selbst so wichtig, auch 60 Minuten oder länger Fahrt auf dich zu nehmen.

- Deinen Partner aktiv in die Geburtsplanung miteinbeziehen, damit er für dich einsteht, wenn es drauf ankommt. Sprecht absolut jede Möglichkeit durch - egal wie schrecklich es ist. Das nimmt enorm viel von der gefühlten Machtlosigkeit. Hier kann man Klinik oder eine erfahrene Hebamme mit einbeziehen, damit du auch medizinisch komplett aufgeklärt wirst. Falls dein Partner das nicht packt (bzw. nicht der Typ dafür ist), such dir Jemanden, der das für dich machen kann. Zur Not sind halt zwei Begleitpersonen bei der Geburt dabei.

- Geh in dich und suche den besten Geburtsweg für dich. Manche Frauen können sich z.B. viel besser auf eine geplanten Kaiserschnitt einlassen, andere macht das wegen der Machtlosigkeit noch unsicherer. Wir leben in einer Zeit, in der wir auf verschiedenen Wege entbinden können und uns nicht unnötig quälen müssen. Aber dafür musst du schauen, was für dich sich am besten anfühlt - am besten professionell unterstützt.

Alles Liebe und Gute.

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von Mariella88 am 15.10.2023, 23:36 Uhr

Oh wow, vielen vielen Dank für deine ausführliche und liebe Antwort! Danke, dass du mich so ernst und dir die Zeit genommen hast . Ich werde deine Worte auf jeden Fall beherzigen. Ich glaube mir Hilfe zu suchen, ist wirklich der richtige Weg. Und unglaublich toll, dass du dich so für andere einsetzt, auch wenn es nicht bezahlt wird

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von Dana131 am 16.10.2023, 13:32 Uhr

Liebe Mariella,
es tut mir total leid zu hören, dass es dir vor deiner zweiten Geburt nicht gut geht! Vielleicht hilft es dir ein bisschen zu hören, dass du nicht alleine bist. Und auch die Worte von Anna finde ich sehr sehr wertvoll. Nimm dich selbst wichtig!

Meine erste Geburt hat verhältnismäßig lange gedauert und ich war zwar im Geburtsvorbereitungskurs und habe mich auch ein bisschen eingelesen, aber war dann doch irgendwie nicht vorbereitet oder habe mich zumindest nicht so gefühlt…

Während meiner Eröffnungsphase hatte ich eher leichte bzw. wenig effiziente Wehen. Ich wurde immer wieder aufgefordert ein Stück zu laufen oder mich zu bewegen, was mir auch gut getan hat. Ungefähr sechs Stunden nachdem die regelmäßigen Wehen eingesetzt haben, hat meine Hebamme vorgeschlagen, dass sie meinen Bauch massieren kann, um die Wehen zu verstärken. Wahrscheinlich ein total liebes Angebot und für andere Frauen vllt auch hilfreich, aber ich hatte das Gefühl, dass mein Bauch total angespannt und empfindlich war, weshalb ich die Massage abgebrochen habe.

Nachdem die Wehen immer noch nicht wirklich stärker geworden sind, wurde meine Fruchtblase eröffnet. Ich hatte die Hoffnung, dass würde helfen, aber es hat sich nicht viel verändert. Ich hatte das Gefühl alle im Raum waren total frustriert, beinahe verärgert, dass es nicht schneller ging. Das war für mich in dem Moment total verunsichernd, natürlich weiß ich, dass ich nicht die einzige Patientin war, aber laut Ärztin ging es dem Baby gut, also hab ich diesen Druck nicht verstanden.

Da bei einer erneuten Untersuchung der Mumu immer noch nicht vollständig geöffnet war, wurden meine Wehen medikamentös unterstützt. Irgendwann war es dann soweit und es haben Presswehen eingesetzt. Ich hatte wirklich Gefühl, alles zu geben und stark mit zu pressen, aber ich habe immer wieder Sätze gehört wie: „Wollen Sie ihrem Kind nicht helfen?“ oder „Wenn Sie nicht mitarbeiten wird das nichts“. Natürlich gibt es immer zwei Seiten einer Geschichte, aber für mich war das einfach eine total negative Erfahrung. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie viel Zeit dazwischen lag, aber irgendwann hat die Hebamme das Kopfteil vom Bett runtergefahren und meinte ich soll mich bitte flach hinlegen. Das war für mich der schlimmste Teil, weil ich in dieser Lage das Gefühl hatte, kaum Luft zu bekommen. Sie hat sich dann über mich gekniet und immer wieder gegen meinen Bauch gedrückt. Ich hatte das Gefühl, sie hat sich richtig dagegen gelehnt.

Mein Baby konnte so auf natürlich Weg geboren werden und ja, ich bin dankbar dafür, dass es gesund ist und ich es in meinen Armen halten konnte. Aber ich glaube trotzdem, dass es für mich persönlich vllt einen anderen Weg gegeben hätte.

Ich hoffe sehr, dass du einen Weg findest mit dem Erlebten umzugehen! Solltest du mal jemandem privat schreiben wollen, kannst du dich gerne bei mir melden

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Re: Ungutes Gefühl vor zweiter Geburt

Antwort von anna-, 20. SSW am 16.10.2023, 20:24 Uhr

Es ist wirklich Herzenssache und würde ich gar keinen Träger finden, würde ich es auch komplett Ehrenamtlich machen.
Meine ehemalige Chefin (Psychologin, Sozialpädagogin und Therapeutin, vom Typ her die Art von Therapeutin/Pädagogin die ich sein wollte) wurde fünf Jahre nach der Geburt für zwei Jahre Arbeitsunfähig, weil sie dann das Trauma eingeholt hat und sie völlig überrannt hat.
Hab damals beschlossen, mich in die Richtung zu spezialisieren und seitdem ich selbst Mutter bin, hab ich noch einmal ein ganz anderes Verständnis dafür und wie wichtig solche Arbeit ist.

Deswegen nehme ich mir gerne Zeit. Wenn nur eine Mutter nicht (re-)traumatisiert wird, hat sich das alles gelohnt :)

Ganz viel Erfolg auf deinem Weg!

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