Gib Dir und ihr ein bisschen Zeit!

Mal ganz ehrlich - Deine Tochter ist gerade 3 Wochen auf der Welt. Das mit der Stillroutine braucht ein bisschen Übung und Geduld. Am Rhythmus scheiden sich die Geister - eine Kinderkrankenschwester ist da nicht unbedingt eine gute Beratung: wende Dich lieber an eine Stillberaterin, zB. gibt es Listen von Beraterinnen in Deiner Nähe bei der La Leche Liga (www.lalechliga.de). Diese Frauen haben echt Ahnung von der Sache und arbeiten ehrenamtlich.
Ich persönlich habe meine 3 Kinder lange gestillt und habe es bedarfsweise gehalten - diesen 4 Stunden-Rhythmus finde ich nicht kindgerecht: noch nicht mal ich bin nach der Uhr hungrig. Mal musste ich sie zweimal in einer Stunde anlegen, mal haben sie 7 Stunden am Stück gepennt. Es gibt ja auch diverse Wachstumsphasen, da kommen die Zwerge viel öfter. Das ist anstrengend, aber die Nachfrage fördert das Angebot.

Wenn Deine Tochter 30 Min. pro Stillmahlzeit trinkt, dann hat sie Knochenarbeit geleistet - kein Wunder, dass sie dann schläft. Ich würde Dir empfehlen, Dich genau dann auch hinzulegen, alles andere kann warten (und läuft meist auch nicht weg. :-) ). Du brauchst ohnehin viele Pausen - Du bist noch immer Wöchnerin und solltest Dich schonen.

Dass kleine Säuglinge die Brust wollen, hat auch nicht immer etwas mit Hunger zu tun. Stillen versorgt das Kind ja nicht nur mit Milch - es ist auch Körperkontakt, Mutterwärme, Nähe und Liebe. Eigentlich ist es das Schönste, was Du Deinem Kind schenken kannst - es war immerhin 40 Wochen IN Deinem Körper. Das Nächstbeste ist also: so nah ran, wie möglich. :-)
Das mit der Pumpe finde ich ein bisschen schwierig: bei mir hat das nie den gleichen Spendereflex ausgelöst, den meine Kinder auszulösen in der Lage waren - es ist halt nicht dasselbe und dann kommt meistens auch bedeutend weniger raus. Führt am Ende zu noch mehr Verunsicherung. Aber Du kriegst sie natürlich auf Rezept, wenn Du es versuchen möchtest. Mit der Flasche zufüttern, egal ob künstliche Nahrung oder abgepumpte Milch, führt auch gern zur Saugverwirrung bei den Kindern, weil man an dem Flaschennippel ganz anders und mit weniger Kraft saugen muss, als an der mütterlichen Brust. Würde für mich nur infrage kommen, wenn ich das Gefühl hätte, dass das Kind sonst verhungert. Aber Du sagst ja selbst, dass Deine Kleine gut gedeiht.
Wie gesagt - lass Dich nicht verunsichern. Vertrau Dir, Deinem Gefühl, Deinem Körper - auch Deiner Tochter. Ihr zwei macht das schon!

lg

yvonne