Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Bananensplit am 14.04.2022, 7:00 Uhr

Gefühle in der Frühschwangerschaft

Hallo zusammen,

seit einer Woche weiß ich nun, dass ich schwanger bin und habe mal ein Thema, was vielleicht nicht so gängig hier ist, da es ja meistens um die Veränderungen des Körpers geht.

Zurzeit fahren meine Gefühle Achterbahn und ich glaube nicht, dass das schon von den Hormonen kommt. Auf der einen Seite freue ich mich rieeesig, dass es geklappt hat dass mein Körper sowas kann und ich freue mich über jedes kleine Körpersymptom. Auf der anderen Seite habe ich auch Sorge. Sorge beim Toilettengang, es könnte Blut dort sein. Ich mache etwas falsch und riskiere eine FG. Teilweise habe ich auch Albträume davon.

Meine Frage: Bin ich die Einzige, die gemischte Gefühle hat? Und wie geht ihr mit euren Sorgen um?

Freue mich von euren Erfahrungen zu lesen.

 
3 Antworten:

Re: Gefühle in der Frühschwangerschaft

Antwort von Arianne, 17. SSW am 14.04.2022, 7:24 Uhr

Nein, du bist sicherlich nicht die einzige. Ich kann es selbst jetzt noch nicht glauben und mach mir von einem FA Termin zum nächsten wieder sorgen
Ich hatte in der Frühschwangerschaft tatsächlich Blutungen. Seitdem ist und war jeder Toilettengang nervlich aufreibend, vor allem da im laufe der Schwangerschaft auch noch gut was an Ausfluss dazu kommt und man jedes Mal denkt: bitte lass es kein Blut sein.
Die Alpträume hatte ich auch. Und: die sind wohl recht häufig und normal. Die sind bei mir zumindest besser geworden.
Ich habe versucht mir zu sagen das der weibliche Körper dafür gemacht wurde Kinder zu bekommen und man vertrauen in seinen Körper haben soll.
Und das es ein Abgang nicht verhindert werden kann. Das haben sie mir damals beim FA auch gesagt. Man kann und soll natürlich auf sich schauen. Keinen Alkohol trinken, keine Drogen nehmen, aufs Essen schauen, nicht schwer heben und sich Auszeiten gönnen. Aber - so hart es klingt - ein Gendefekt oder einen Organschaden kann man mit all den Dingen nicht abwenden und der Körper regelt das selbst.

Bei mir steht in knapp zwei Wochen das 2. Screening an. Ich weiß jetzt schon das ich ein Nervenbündel sein werde weil ich Angst habe das irgendwas mit dem Baby ist. Ist es rational? Auf keinen Fall da bisher alles sehr gut ausgeschaut hat. Aber ich glaube als Schwangere und später als Mutter ist man mal öfter nicht rational und das gehört dazu. Wir müssen nur lernen damit umzugehen.

Alles Liebe für dich!

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Re: Gefühle in der Frühschwangerschaft

Antwort von Banu28 am 14.04.2022, 8:34 Uhr

Hallo,

was Du gerade feststellst, ist, dass das Bild, das die Gesellschaft von Schwangeren oft vermittelt, gelogen ist. In Werbebroschüren, auf Packungen, in Elternzeitschriften werden Schwangere immer mit seligem Gesichtsausdruck gezeigt, wie sie debil lächelnd ihren Bauch streicheln. Sie sind von morgens bis abends ununterbrochen glücklich und laufen hold über Blumenwiesen (also, wenn sie nicht gerade ihren Bauch streicheln…).

Die Wahrheit ist viel nüchterner: Jede Schwangere wird auch von Ängsten, Unsicherheiten und Alpträumen gebeutelt, die eine mehr, die andere weniger. Mir ging das auch so - natürlich. Denn es ist normal und unvermeidlich. Eine Schwangerschaft und die Ankunft eines Kindes sind der größte Einschnitt, den man im bisherigen Leben erlebt hat. Und das merkt man auch und gerade seelisch.

Und doch, die Hormone haben daran natürlich auch Anteil. Bereits jetzt ist die Konzentration mancher Hormone in Deinem Blut um das Mehrtausendfache ihres sonstigen Werts erhöht. Deshalb hat man ja gerade in den ersten drei Monaten oft körperliche Umstellungs-Beschwerden (z. B. große Müdigkeit und Schlappheit, Darmprobleme, Magenschmerzen, Kopfweh, häufigen Harndrang oder Übelkeit). Der Körper braucht etwa 12 bis 14 Wochen, um sich an den Hormoncocktail zu gewöhnen.

Alle Hormone aber sind auch Neurotransmitter, das heißt, sie wirken immer auch aufs Gehirn. Und auch das merkt man. Es verstärkt bereits vorhandene Ängste oder Unsicherheiten, man darf sogar leichte depressive Verstimmungen haben (haben nichts mit einer echten Depri zu tun), all das ist normal.

Langer Rede kurzer Sinn: Es ist ganz oft so, dass die eigene Erwartung von der Schwangerschaft als einer rundum beglückenden Zeit enttäuscht wird. Es gibt in der Schwangerschaft immer sehr viele Gefühle: Glück, Freude, frohe Vorerwartung - aber eben auch Angst, Unsicherheit, Mutlosigkeit, manchmal auch Gereiztheit (man streitet gern mal öfter mit dem Partner) usw.

Wichtig ist, dass Du diese Gefühle annimmst. Wenn Du sie wegmachen willst, werden sie hartnäckig und lästig. Wenn Du sie akzeptierst, fließen sie durch Dich hindurch, und bald kehren dann auch Vorfreude und Zuversicht zurück, so war es auch bei mir immer.

Es gibt natürlich nie eine Garantie im Leben, dass alles gut verläuft. Auch das gehört zum Abenteuer, Kinder zu bekommen, dazu. Auch hier hilft nur Akzeptanz. Wir können nicht alles kontrollieren, steuern, manipulieren. Gerade in der Schwangerschaft und als Mutter wird das vielen Frauen zum ersten Mal richtig klar. Hier hilft nur loslassen und vertrauen.

LG und eine schöne Kugelzeit!

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Re: Gefühle in der Frühschwangerschaft

Antwort von Babyglueck2022 am 14.04.2022, 17:02 Uhr

Das ist auf jeden Fall ein gängiges Thema!! Bei mir zumindest (neben der Ernährung vielleicht, weil es so neu ist) spielt das bei mir eine große Rolle.
Ich habe auch Momente in denen ich wunschlos glücklich bin und mich frage, was ist jetzt los und dann wieder Momente, in denen ich richtig schlechte Laune habe und mich diese Launen wieder nerven.
Ich freue mich auch über jedes Symptom, wenn mir die Brüste weh tun oder es zieht etc. Ich komme langsam auch dahin, dass ich nicht von mir so viel Kontrolle erwarte.
Umgeben ist man dazu dann noch von all dem Übel in der Welt und die Corona Sache hat uns ja auch alle völlig müde gemacht. Für mich zumindest ist das auch ein Stressfaktor, wobei ich da auch schon lockerer geworden bin. Meine FÄ hat mir lauter Broschuren mitgegeben, die ich mir mal heute durchgesehen habe. Es geht dort auch auf jeder Seite um Infektionen, Untersuchungen, Fehlbildung und und und. Ich finde das auch schon sehr anstrengend die ganze Zeit über die negativen Seiten nachzudenken. Bestimmt gehen andere etwas lockerer damit um und sehen es als Vorsorge. Aber die ganze Zeit drüber nachzudenken? Weil es so neu und aufregend ist, ist es nicht überraschend. Wenn ich mal nicht drüber nachdenke, habe ich dann wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht genug damit beschäftige
Mich würd mal interessieren was ihr träumt und in welchen Situationen ihr besonders unsicher seid?
Mir ist aufgefallen, dass mich besonders die Arzttermine stressen. Ich war vorher eher jemand, der nur im Notfall zum Arzt geht, ich fand auch immer die FA-Vorsorge- Untersuchungen grauenhaft. Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung für mich. Nachm Arzttermin hab ich auch erstmal schlechte Laune. Gerade als Schwangere habe ich das Gefühl, dass man nicht ernst genommen wird ("es ist ja keine Krankheit und es sind ja nur die Hormone") und einem tausend Vorsorgeuntersuchungen angedreht werden. Das kommt euch vielleicht auch bekannt vor...
Lange Rede kurzer Sinn: du bist auf keinen Fall alleine!!
Als Tipps kann ich dir nur sagen, was mir hilft: Alles aufschreiben!! So platt es klingen mag, ich schreibe es mir von der Seele. Bei mir bringt es auf jeden Fall was, fühle mich danach irgendwie befreiter und fröhlicher. Es gibt ja auch diese Schwangerschaftstagebücher
Das klappt bei mir selten: einem Hobby nachgehen. Das entspannt aber dann auch total.
Außerdem kannst du dich ja mit Jemandem austauschen. Ich persönlich möchte noch Keinem davon erzählen, aber bestimmt werde ich einige Leute später damit vollquatschen. Besonders diejenigen, die es schon hinter sich haben. Vielleicht kannst du dich mit einer Freundin schon austauschen?

Alles Gute

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