Damit meinst du offenbar mich

und den Schuh mit "über dich herziehen" ziehe ich mir nicht an.
Ich denke, aus deinem letzten Posting war genau das herauszulesen, was ich herausgelesen habe:
Dass deine Schwägerin vermutlich depressiv ist (vielleicht eine Wochenbettdepression, wenn es tatsächlich erst nach der Geburt angefangen hat, vielleicht auch eine "normale", wenn sie schon vorher da war), und dass Anzeichen dafür schon seit der Geburt wahrgenommen wurden, und die Familie (damit meine ich eigentlich hauptsächlich deinen Bruder, der dürfte ja am meisten Kontakt haben) erst jetzt, nach anderthalb Jahren aktiv wird.
Jetzt versucht du zwar, ein bisschen zurückzurudern, klappt aber nicht so richtig, denn das JA kommt ja nicht zum Spaß vorbei. Dass die bei einem einmaligen Hausbesuch eine Bindungsstörung diagnostizieren können, solange es sonst "ordentlich" ist, wage ich zu bezweifeln. Und einem "alles in Ordnung" zu trauen, wenn man weiß, dass etwas nicht stimmt - klar, machen viele, die mit depressiven, überlasteten oder von irgendwas abhängigen Angehörigen zu tun haben, aber dann macht man sich eben was vor.

Darum war meine Hoffnung, dass man noch etwas richten kann, wenn ihr alle mal in diese Richtung denkt/schaut.
Klar hast du recht, dass eine Zwangstherapie nicht funktioniert. Übrigens auch bei Alkoholikern nicht. Aber wenn man deiner Schwägerin richtig erklärt, worum es geht, und dass eine Depression nicht heißt, dass sie verrückt ist, und entmündigt in die Nervenheilanstalt abgeschoben wird, sondern eine gut therapierbare Erkrankung, ist sie ja vielleicht doch bereit, zumindest mal schauen zu lassen, ob es daran liegt.

Wenn du nur "heititeiti, du Arme, was hast du's schwer, und wie schön, dass ihr für das Kind da sein wollt"-Antworten haben wolltest, hättest du dich in einem anderen Rahmen äußern müssen. So ein öffentliches Forum ist dafür dann nicht der richtige Platz. Da ist immer vorprogrammiert, dass auch andere Stimmen kommen können.

Alles Gute für euch alle,
Sabine