mal ganz pragmatisch

Hallo Carmen,

ich kann es gut nachempfinden, was du fühlst. Denn ich habe wie du einen ausgeprägten Fortpflanzungsinstinkt. Interessanterweise wurde bei mir der Kinderwunsch um so stärker, je überzeugender die Argumente gegen ein weiteres Kind waren, mein Körper schrie danach schwanger zu werden. Letztendlich habe ich drei Jahre gebraucht, um mich damit abzufinden, keine weitere Kinder mehr zu bekommen (ich habe drei) und um nicht in die Versuchung zu kommen, habe ich mich sterillisieren lassen.

Klar, man schafft es auch mit sieben, irgendwie. Aber ist dieses "irgendwie" gut genug? Bist du dir sicher, dass du deinen Kinder gerecht bist? Ich habe es auch unter einen Hut bringen können: einen gut bezahlten Job, Karriere, liebe Kinder... Seit einem Jahr bin ich zu Hause, ich habe meinen Job aufgegeben und erst jetzt merke ich wie sehr meine Kinder all die Jahre mich gebraucht hätten.
Die ganzen Bedenken wegen der Meinung der anderen Leute, kann man in die Tonne kloppen. Klar, beschäftigt das einen, aber es ist nicht dein Problem, sondern das der Leute. Was ist mit deinen Kindern? Deine jüngsten brauchen dich doch. Du schreibst, du fühlst dich müde. Und wenn das kleine Baby da ist, dann hast du noch weniger Zeit für die Älteren, noch weniger Kraft, ihnen deine Zuwendung zu zeigen, Liebe zu schenken. Wird nach 12 Monaten das Kleine von den Fremden betreut?
Bei allem Respekt, den du gewiss verdienst, finde ich es sehr egoistisch, Kinder zu bekommen und sie dann sich selbst und den Fremden zu überlassen. Klar, werden sie auch mit vier Stunden Mutter am Tag groß und sicherlich gute Menschen werden. Aber die Herausforderung besteht nicht darin, Kinder zu haben, sondern glückliche Kinder zu haben. Um das zu erreichen braucht man primär viel Zeit und Kraft, die man in diese Kinder inverstiert. Hast du das?

pilipuun