Gibt es noch Hoffnung?

Hallo Nel,

auch ich möchte Dir gerne mit meiner Geschichte Mut machen:

Mit 34 habe ich nach einer problemlosen Schwangerschaft unsere erste Tochter bekommen.
Nach knapp drei Jahren (also mit damals 37) haben wir uns an Kinder Nummer 2 gemacht. Aber dann kam alles anders als erhofft:
Im Juni 2012 hatte ich meine erste FG (9. SSW), die von alleine abging.
Anfang 2013 war ich wieder schwanger, aber das Kind hatte Trisomie 21 und einen schweren Herzfehler, weswegen wir uns sehr schweren Herzens in der 15. SSW zu einem Abbruch mit stiller Geburt entschieden - der pure Horror!
Exakt ein halbes Jahr später nochmal der gleiche Albtraum, also ein zweites Mal schwanger mit Trisomie 21 und wieder Abbruch.
(Auch die Ärzte waren damals fassungslos, selbst die Pränataldiagnostik-Spezialistin hatte noch keinen Fall erlebt, wo eine Frau innerhalb von 6 Monaten zweimal mit einem T21-Kind schwanger war, die Schwangerschaft an sich aber stabil war!)
Trotz allem machten uns aber die Ärzte auch Hoffnung, weil es sich in beiden Fällen um "freie" Trisomien handelte, also mein Mann und ich kein erhöhtes Risiko mitbrachten.
Also machten wir weiter - im Jahr 2014 wurde ich auch wieder zweimal schwanger, leider waren aber beide SS nach wenigen Wochen mit Missed abortion schon wieder vorbei... (diesmal lagen die Trisomien 14 und 3 vor, wie die genetische Untersuchung nach der Ausschabung ergab).
Danach war ich endgültig am Boden zerstört, weil ja offensichtlich alle meine Eizellen defekt waren...
Entsprechend vergingen das Jahr 2015 und mein 40. Geburtstag in der traurigen Erkenntnis, dass es wohl bei einem Kind bleiben würde. Auch wenn das SchwangerWERDEN nie das Problem war, wagte ich keinen weiteren Versuch mehr.
Wir bemühten uns, mit dem Thema abzuschließen - bis ich unverhofft um meinen 41. Geburtstag herum doch wieder schwanger war! Die ersten Monate schwankte ich zwischen Hysterie, Panik und Bangen. Erst nachdem die entscheidenden Untersuchungen (Nackenfaltenmessung, Feinultraschall und Pränatest) positiv ausgefallen waren, traute ich mich, mich tatsächlich langsam zu freuen.
Und nun, mit 42, halte ich tatsächlich unser wunderbares, 3 Monate altes zweites Töchterchen im Arm und kann unser Glück immer noch kaum fassen!!!
In ihrem U-Heft steht allerdings: 7. Schwangerschaft, 2. Kind - das muss ich ihr dann mal in Ruhe erklären.

Und wie Du siehst: auch in "fortgeschrittenem" Alter mit nicht mehr so jungen Eizellen und nach diversen FG aufgrund von Chromosomenanomalien besteht sehr wohl noch Hoffnung! Ich wünsche Dir alles Gute und gib nicht auf!

LG Mirabelle