Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Hexhex am 22.05.2018, 10:19 Uhr

Das reicht nicht!

Hallo,

schon wenn es nach einem Jahr nicht noch einmal klappen will, spricht man bereits von „sekundärer Sterilität“. Das heißt, eine Frau, die bereits Kinder hat, wird plötzlich nicht mehr schwanger. Grund ist oft, dass neue Schwangerschafts-Hindernisse hinzugekommen sind, die man früher nicht hatte. Viele davon kann der Gyn gar nicht sehen, wie zum Beispiel Endometriose, Myome, verklebte Eileiter. Auch eine Gelbkörperschwäche kann natürlich sehr zuverlässig das Schwangerwerden verhindern, sie muss dafür nicht einmal sehr stark ausgeprägt sein.

Ich selbst bin auch zweimal spontan schwanger geworden, beim dritten Mal wollte es dann aber viereinhalb Jahre nicht mehr klappen. Auch ich wurde von meiner Gyn vertröstet, und auch sie verschrieb mit nur Progesteron gegen meine Gelbkörperschwäche. Erst später habe ich erfahren, dass Progesteron überhaupt nicht geeignet ist, um eine GKS zu behandeln. Denn es setzt nur beim Symptom an, nicht bei der Ursache. Ursache für eine GKS ist nämlich eine schlechte Eireifung in der ersten Zyklushälfte. Nur nach optimaler Eireifung bildet sich nach dem Eisprung aus dem leeren Restfollikel auch ein starker Gelbkörper (walnussgroße, gelbe Drüse), die ausreichend Progesteron produziert, damit sich ein Embryo einnisten kann.

Die meisten Ärzte setzen daher schon gar kein synthetisches Gestagen mehr ein, um eine GKS zu behandeln. Sondern sie verschreiben Clomifen. Dies optimiert die Eireifung und sorgt für einen fitten Gelbkörper. Mit Clomifen bin ich im zweiten Versuch schwanger geworden.

Dir steht schon nach einem Jahr vergeblichen Übens ausführliche Diagnostik zu. Leider haben die meisten niedergelassenen Gyns dazu überhaupt keine Lust, weil dies ihr gedeckeltes Budget belastet. Sie wollen sich das lieber aufheben für Frauen, die „wirklich“ krank sind. Daher werden die Frauen oft jahrelang vertröstet oder mit Murks wie künstlichem Progesteron abgespeist, obwohl Studien längst gezeigt haben, dass Progesterongaben die Schwangerschaftschance nicht wirklich erhöhen.

Ich würde Deinen Frauenarzt um Clomifen bitten. Möchte er weiterhin nichts unternehmen, würde ich mich von ihm in eine Kinderrwunschpraxis überweisen lassen. Ab 35 sinkt die Fruchtbarkeit leider Jahr für Jahr deutlich ab. Du solltest nicht noch mehr Zeit verlieren, so wie es leider mir selbst passiert ist. Ich habe es rückblickend sehr bereut, mich jahrelang vertrösten zu lassen. Ich hatte großes Glück, dass es mit Clomifen doch noch geklappt hat. Ich musste mir außerdem auch ein paar Endometrioseherde und Myome entfernen lassen. All das wurde in der Kiwu-Klinik gemacht. Man geht dort also nicht automatisch zur künstlichen Befruchtung hin, die war bei mir gar nicht nötig. Sondern man geht zuerst zur Abklärung hin, damit die Ursache gefunden und effektiv behandelt wird. Bei mir war dazu auch eine diagnostische Bauchspiegelung nötig.

Wenn Du Glück hast und es tatsächlich nur an der GKS liegt, reicht Clomifen zur Behandlung aus. Damit wird man meist recht schnell schwanger, wenn es keine anderen, unentdeckten Probleme gibt. Und zwar in der Regel ihn. der ersten vier Versuchszyklen. Von daher wäre der erste Schritt, dass Dir Dein Gyn (oder ein anderer Gyn, notfalls wechseln) Clomifen verschreibt. Auch wenn die GKS angeblich nur schwach ausgeprägt ist, genau so war es bei mir nämlich auch.

LG

 
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