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Geschrieben von Häsle am 13.03.2012, 14:18 Uhr

Unglück im Dorfleben

Mir ging es ähnlich. Ich bin auch vor fast sieben Jahren der Liebe wegen - eigentlich eher des eigenen Hauses wegen - vom Großstadtrand auf's Dorf gezogen - eigentlich ist das hier aber eine Kleinstadt ;-) mit rundherum nur Dörfern.

Wir wohnen zwar im eigenen Haus, aber im Anbau wohnt meine Schwägerin, und auf der anderen Seite, mit 6 Meter Abstand und ohne Zaun, meine Schwiegereltern.

Wir sind 5 Monate vor der Geburt unserer Tochter hierher gezogen, und als sie dann 6 Monate alt war, ging's mir richtig beschissen. Ich kannte niemanden, meine Schwiegermutter ging mir auf die Nerven (wusste in Bezug auf mein Baby alles besser, kritisierte meinen Haushalt...), ich hab jede Nacht geheult. Zum Glück konnte ich dann schnell wieder in Teilzeit in meinen Beruf zurückkehren, das hat alles erträglicher gemacht. Glücklich war ich nicht, aber zufriedener, und ich verbrachte viel Zeit bei meinen Eltern (mit meinem Gehalt konnte ich mir die Fahrt dorthin ja endlich wieder leisten).
Als meine Tochter fast zwei war, hab ich (über's Forum) Anschluss im Nachbarort gefunden, ab da ging es aufwärts. Im Spielkreis und beim Mutter-Kind-Turnen hab ich dadurch ein paar Mädels kennengelernt, mit denen ich heute noch Kontakt habe.
Als meine Tochter dann hier in der Stadt in die Spielgruppe und später in den Kindergarten kam, ging das Drama von vorne los. Hier ist es wirklich sehr schwer, als Zugezogener irgendwo reinzukommen, jeder kennt jeden, und keiner sucht nach neuen Freunden oder Bekannten. Der Turnverein ist überfüllt (erst gestern wurde meine Tochter wieder abgewiesen, das ist aber auch eine seltsame Truppe, da sollte man sein Kind schon bei der Zeugung anmelden).

Naja, inzwischen hab ich drei Freundinnen gefunden (über die Spielgruppe), mit denen ich öfter was unternehme (fast immer ohne Kinder), und das macht das Leben schon angenehmer. Richtig eingelebt hab ich mich hier aber noch nicht. Meine Schwiegermutter ist vor 33 Jahren hergezogen und gehört immer noch nicht dazu (was, trotz ihrer "Macken", nicht nur an ihr liegt).

Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass ich meine Arbeit habe. So hänge ich nicht nur hier rum, und hab genug Geld, meinen Urlaub woanders verbringen zu können.

Mit der Schwiegermutter läuft es auch eigentlich ganz gut, seit meine Tochter größer ist. So ab zwei Jahren wurde das besser. Sie weiß zwar immer noch vieles besser, aber sie hat kapiert, dass ich auch nicht dumm bin, und dass wir als Eltern über unser Kind bestimmen. Sie nervt mich immer noch, aber sie ist für meine Tochter auch Gold wert. Unseren unordentlichen Haushalt hat sie inzwischen wohl akzeptiert, zumindest kommen keine Kommentare mehr ;-)

Wenn ich's mir aussuchen könnte, würde ich nicht hier leben. Aber meiner Tochter geht es hier sehr gut, und ein eigenes Haus mit Garten ist schon was wert. Solange ich mein Auto und mein Gehalt habe, passt das schon.

 
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