Thema Borderliner

Hallo nochmal,

wenngleich ich mich zu entsinnen glaube, dass wir das Thema schon mal irgendwann hatten (erinnert sich wer??), schreib ich hier nochmal ein paar Zeilen dazu.
Ich WAR mal Angehörige eines Borderliners... wobei ER die Diagnose schon seit ca. 15 Jahren kannte, mir (und seinen beiden Ex-Frauen) jedoch verschwiegen hatte. Erst als ich ihn drauf ansprach, da meinte er, das wisse er schon seit dem Studium, aber für eine Psychotherapie habe ihm immer das Geld gefehlt. Gebraucht habe er ohnehin keine, allerdings hätte er sie gerne gemacht, da er sich selbst gerne noch besser kennengelernt hätte.

Ich glaube ihr werdet zustimmen, dass die Borderline-Persönlichkeitsstörung extrem vielfältig ausfallen kann...

* meiner lebte die meiste Zeit in seiner eigenen Welt, in der er das Zentrum des Universums war, was nach außen hin als dominant und selbstverliebt rüberkam.

* Er war sehr emotional, womit er sich in der Regel nur Sympathien im Bekanntenkreis einspielte.

* Er hat es geschafft, JEDEN Freundeskreis zu spalten... die eine Hälfte liebte ihn, die andere verachtete ihn, was immer zu Konflikten innerhalb der Gruppe führte, aber ihn total kalt ließ. Meist hat er die Kumpels durch seine kleinen Lügenmärchen gegeneinander aufgebracht.

* Er war latent suizidgefährdet, was ich aber etwas einschränken würde, denn er hat sich selbst und sein Leben zu sehr geliebt, als dass er es beendet hätte... er ist IMMER zu schnell und MEIST unter Alkohol- und Drogeneinfluss gefahren, und dennoch hätte er sich NIE die Pulsadern aufgeschlitzt, denn er liebte auch seine Kinder!

* Alkohol- und Drogenmissbrauch waren ganz klar Teil seines Lebens, und nichts davon sah her für sich als Problem an (denn er fühlte sich unbesiegbar).

* Wenngleich ich WEISS, dass es sich um eine ernstzunehmende Persönlichkeitsstörung handelt, muss ich ganz klar sagen: Er hatte und hat KEINERLEI spürbaren Leidensdruck!!! Er ist total glücklich so wie er ist, und wenn er mal zwischendurch unglücklich ist (was ja auch Leuten passiert, die KEINE Störung haben), dann macht ihn der Rotwein ganz schnell wieder happy.

Sorry, wenn ich hart bin, aber ich hab echt viel mehr Hölle mitgemacht während der Zeit als er... und ob das therapierbar wäre... vielleicht wenn er das WOLLTE. Aber wie gesagt: er war und ist ja glücklich!