Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Hase67 am 24.07.2013, 1:28 Uhr

Sind Beziehungen, wo beide sich viel um die Kinder kümmern, stabiler?

Hi,

ich glaube, Beziehungen sind stabiler, wenn für die Frau die Partnerschaftszufriedenheit stimmt und für den Mann die Ich-Zufriedenheit. Auf dieser Basis ergeben sich verschiedene mögliche Modelle für dauerhafte Beziehungskonstellationen, je nach Rollenverständnis und -erwartung von Frau und Mann, die immer stark von der sozialen Schicht, der Bildung, der Berufsgruppe und der Vorprägung durch das eigene Elternhaus abhängig sind.

Grundsätzlich gebe ich STT recht, dass Paare mit eher traditionellem Rollenverständnis vermutlich auch insgesamt mehr Wert auf den Erhalt einer Beziehung mit Kindern legen, was ein nicht zu unterschätzender Faktor für den Beziehungs- und Eheerhalt ist. Allerdings ist es auch sicher ein großer Stressfaktor weniger, wenn bestimmte Aufgaben von vornherein klar festgelegt sind und nicht immer wieder völlig neu und situationsoptimiert verhandelt werden müssen. Daraus ergibt sich eine zwar recht festgefügte und wenig dynamische Konstellation, aber auch eine, die weniger Stresspotenzial hat.

Ich denke, gerade mit dem fairen und sachlichen Aushandeln von Aufgabenteilung, Terminabsprachen und Erziehungsansichten sind Paare oft heillos überfordert, weil im Gegensatz zu einer beruflichen Konstellation emotional viel mehr auf dem Spiel steht und es auch viel mehr zu verlieren gibt. Man bekommt in bestimmten Bereichen zweifellos eine gewisse Routine, aber die ist gleichzeitig auch immer ein Schritt in Richtung "weniger spontanes Gefühl als Funktionieren", daher dann auch das Gefühl, eher wie eine "Firma" zusammenzuleben.

Schwierig zu realisieren ist insgesamt, glaube ich, auch unser gewachsener Anspruch an das, was eine Beziehung und eine Familie uns geben und sein sollen. Ein hoher Anspruch birgt auch immer den Keim der Unzufriedenheit in sich, denn Optimierungsbedarf gibt es immer. Wenn man sich da zu sehr drin festbeißt (was manchmal auch automatisch geschieht, wenn man z. B. Wünsche und Ansprüche auf Beziehung und Familie projiziert, die persönliche Schwächen, Verletzungen und Mangelgefühle kompensieren sollen), kann es schwierig werden. Andererseits möchte man (oder zumindest ich) ganz bestimmt auch keine paartherapeutisch und organisatorisch optimierte Beziehung ohne Ecken und Kanten, ohne Sehnsüchte und Leidenschaften, ohne Verletzungsgefühle und Schwächen führen, denn das wäre ziemlich tot, glaube ich.

Spannendes Thema, aber ich merke gerade, dass mir hier gedanklich ein wenig die Puste ausgeht - könnte an der Uhrzeit liegen ;-)

Liebe Grüße

Nicole

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.