Partnerschaft verändert nach Geburt des dritten Kindes?

Ich bin ähnlich gestrickt wie Du. Nach der Geburt von Kind drei ging ich bald wieder einmal die Woche meinem Hobby nach, weil ich dachte, der Mann kümmert sich gut um die Kinder. Okay, die Großen hat er vor dem Fernseher geparkt, kann ich von halten, was ich möchte, aber später hat er sich mal damit gebrüstet, dass er die Kleine manchmal eine geschlagene Stunde in der Küche hat brüllen lassen und die Tür zugemacht hätte. Klar haben mir die beiden Großen manchmal erzählt, sie hätte viel geweint, und mal fünf Minuten die Tür zuzumachen halte ich für legitim, aber das? Hätte ich es gewusst, hätte ich mein Hobby auch hinten angestellt. Das ist Grund eins, warum es kein viertes Kind gibt.
Grund zwei: die Nächte. Ich habe mir sämtliche Nächte um die Ohren geschlagen, teilweise konnte ich wochenlang keine zwanzig Minuten am Stück schlafen, ab dem 8. Monat bei Kind zwei und dem 10. Monat bei Kind drei ging ich wieder arbeiten, er war in Elternzeit. Ich habe nachts nicht geschlafen und musste tagsüber arbeiten. Habe ich es gewagt, ihn um Hilfe zu bitten, weil ich einfach nicht mehr konnte, war er stinksauer, hat das Kind angebrüllt, das ihn angebrüllt hat, ist wütend durch's Haus gestapft, hat auf Lichtschalter geschlagen und ich war mir nicht sicher, ob er nicht doch das Kind schütteln wird. Also habe ich wieder alles alleine gemacht. An den Wochenenden musste er sich von den anstrengenden Nächten erholen und Mittagschlaf machen. Es macht einen ja fertig, wenn man drei Mal die Nacht geweckt wird *Ironie*. Die anderen drei Mal hat er gar nicht erst mitbekommen.
Der dritte Grund ist meine berufliche Situation, aber wären Punkt eins und zwei nicht, hätte ich Kind vier trotzdem gerne in Angriff genommen.

Was ich damit sagen möchte: wir machen halt doch alles, weil wir das Gefühl haben, unsere Kinder schützen zu müssen, weil es uns stört, dass der Staub sich seit Wochen unter dem Bett sammelt, und einfach, weil wir da sind. Wie andere hier schon schrieben: geh weg, nimm Dir einen freien Abend die Woche. Lass Deinen Mann mit den Kindern alleine und versuche alle negativen Gedanken wegzuschieben. Deine Familie ist für diese zwei bis drei Stunden nicht Dein Problem, sie holt Dich spätestens dann wieder ein, wenn Du nach Hause kommst, und das ist noch früh genug.
Ich versuche mittlerweile, mit klaren Ansagen zu arbeiten: "bring bitte die Teller auf den Tisch." "Kannst Du bitte diese beiden Schräubchen hier anziehen?" (war gestern, hat ihn übrigens überfordert und im Endeffekt habe ich es selbst gemacht) usw. Klappt noch nicht ganz so, aber ich übe noch.

Und ansonsten ist der Tip mit dem Reden noch ganz gut, manche Menschen können sowas ja. Vielleicht liegt ihm an anderer Stelle etwas auf der Seele, Unzufriedenheit im Job oder mit der Gesamtsituation, die er (unbewußt) an euch auslässt.