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Geschrieben von fiammetta am 08.08.2008, 20:11 Uhr

@Lynns Mama Arbeit als Mutter/Hausfrau würdigen?

Hi,

natürlich kommt es auf die Art der Arbeit und den gegenseitigen Respekt an. Aber: Ich bin ja (wieder - gottlob!) 100%ige Freiberuflerin, arbeite auch am Wochenende, wenn`s sein muß nachts und komme grundsätzlich auf einen mindestens 12-Std.-Tag. Ich fahre bis zu 180km am Tag, muss mich permanent in neue Themen einarbeiten und unentwegt auf die Bedürfnisse anderer Menschen eingehen. Wenn ich dann heimkomme, erwartet mich erst Gejammmer, dann sehe ich das Chaos, das seit meines "Abflugs" am Morgen nicht besser geworden ist, muß also, obwohl ich geschafft bin, auch noch den gesamten Haushalt organisieren, habe den meiner SM am Hals, weil die sich mittlerweile im "Ich-bin-82-und-ja-soooo-arm" suhlt, während ihre Hausfrauen-Töchter sich im Nichtstun räckeln. Dann hängt noch der Garten an mir (was ich ja gerne mache).
Der Witz ist nur, dass mein Mann sich zwar rührend um die Kinder kümmert, sein Teil aber damit erledigt ist. Wenn ich allerdings Urlaub habe, sehe ich ja, dass er auch nicht 24-Stunden am Tag hinter ihnen herfetzt. Ich kenne auch genügend andere Familien, bei denen es mit der traditionellen Rollenverteilung ebenfalls nicht anders ist. Mir haut`s spätestens dann die Schusser `raus, wenn mein Göttergatte beim Essen fordernd fragt, ob es mir schmeckt, nur weil ich das noch nicht tönend angemerkt habe. Ja, Herrschaftszeiten!, natürlich ist er abends müde, aber ich muss mich für ein Fresschen bedanken, das von meinem Geld bezahlt wurde?! Bin ich nicht auch müde und geschafft? Doch, und wie, aber das wird auch nicht bemerkt.

Ergo: Es hat nichts mit dem Geld zu tun, das einer heimträgt, sondern damit, dass sich auch derjenige, der daheim ist, damit befasst und begreift, dass er/sie unglaubliche Freiheiten genießt, die der/die andere eben nicht hat. Beispiel: Ich kann nicht während einer Gerichtsverhandlung plötzlich tönen, dass ich jetzt endlich `mal auf`s Klo will oder Hunger habe. Ich kann auch nicht während des Unterrichts die Leute heimschicken, weil mir gerade einfällt, dass ich noch Milch kaufen muss. Ich kann meine Kunden auch nicht einfach dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst, denn dann gibt`s nichts mehr zufuttern. Mein Mann muss sich aber mit der dämlichen Nachbarin nicht abgeben, wenn er keine Lust dazu hat. Wenn eine Übersetzung zu einem bestimmten Termin fertig sein muss, dann heißt das u.U. Zeitdruck. Kein Mensch interessiert sich dafür, ob mein Mann heute oder morgen oder gar nächstes Jahr die Fenster putzt (hat er in unserer 12,5jährigen Ehe schon ganze zweimal geschafft!). Ich verdiene die Mäuse und trage die Hauptverantwortung, er hebt sie ab. Usw.

Abgesehen davon bleiben Kinder selten die nächsten 60 Jahre klein, d.h. je älter sie werden, desto mehr Freiheiten ergeben sich wieder. Im Job nimmt der Stress höchstens noch zu. Wenn ich daheim mit den Kindern Stress habe, dann kann ich immer noch mit ihnen spazieren gehen o.ä. Wenn ich im Job Stress habe und eine Wanderung durch die Botanik unternehme, dann schieße ich mich selbst ab.

Mag sein, dass es stressfreie Jobs gibt. Schön, meiner ist aber stressig (und hochinteressant). Der Haushalt ist nur dann wirklich ein Riesenproblem, wenn man sich grundsätzlich nicht organisieren kann (oder will - vorgeschobener Stress macht wichtig). Ich kenne jedenfalls keine(n), der/die täglich mehr als zwei Stunden (wenn überhaupt) in den Haushalt inkl. Einkaufen investieren würde. Natürlich können einen die Kinder manchmal gewaltig nerven, aber man liebt sich auch abgöttisch - was ich von meinen Kunden nicht unbedingt behaupten möchte. Natürlich trägt der-/diejenige daheim die Verantwortung für die Kinder. Aber wer bespielt sie denn tatsächlich 12 Stunden an Tag oder sitzt 4 Stunden bei den Hausaufgaben (ich hätte meine Mutter dereinst an die Wand getackert, wenn sie sich das erdreistet hätte). Nee, nee. Werte kann ich meinen Kindern auch dann mitgeben, wenn ich nicht unentwegt um sie herumhüpfe.

Ergo, liebe Hausfrauen und -männer, erkennt erst einmal die Arbeit Euerer Ehegesponste an, hört mit dem Selbstmitleid auf (ihr könnt ja immer noch wieder arbeiten) und erkennt einfach `mal an, welche Freiheiten Ihr genießt. Dann kommt auch Anerkennung zurück.

Viel Spaß beim Zerreißen, aber Ihr kennt meine Meinung.

LG

vom weiblichen Macho Fiammetta

 
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