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Geschrieben von Leena am 29.05.2006, 15:59 Uhr

ich kann nicht mehr.........

So richtig irgendeinen "Rat" kann ich Dir auch nicht geben...

Allerdings kann ich Dich mit manchem, was Du schreibst, schon verstehen - ich war mit meinem Ex-Partner 7 Jahre zusammen, haben auch ein gemeinsames Kind (in einer kurzen wunderbaren Phase mit voller Absicht gezeugt), und er litt schwer unter manisch-depressiven Phasen. Irgendwo konnte ich einfach nicht mehr, meine Kraft reicht nicht für ihn, für mich und für das Kind - ich habe mich für mich und das Kind entschieden und mich von ihm getrennt. Er hatte mir vorher (in schwierigen Phasen) öfter gedroht, er würde sich umbringen, wenn ich ihn verlassen würde - hat er nicht getan. Allerdings hasst er mich dermaßen dafür, dass ich ihn verlassen habe, dass er es bis heute (nach über 7 Jahren nach der Trennung) strikt ablehnt, in irgendeiner Weise irgendwie Kontakt zum Kind zu haben, er will es auf keinen Fall sehen etc. - eben weil er mir nicht verzeihen kann...

Nach unserer Trennung ging es ihm übrigens in vieler Hinsicht mies, seine Krankheit wurde schlimmer, er war immer wieder in stationärer Behandlung (half aber nichts), er hat seinen Job geschmissen und lebt seitdem von Sozialhilfe etc., und an allem gibt er mir die Schuld... trotzdem weiß ich, ich hatte keine andere Wahl mehr, als eben ihn zu verlassen, sonst wäre ich mit kaputt gegangen - ist auch so in mir genug kaputt gegangen... :-/

Ihn konnte ich nicht "retten" und ich konnte ihm nicht helfen - das tut immer noch verdammt weh. Aber zumindest unser Kind und ich sind danach wieder glücklich geworden...

Was den Zeitpunkt der Trennung betrifft - ich habe damals auch die endgültige Trennung (auch wenn ich mich längst entschieden hatte) noch eine gewisse Zeit hinaus gezögert, weil er beruflich mitten in einer besonderen Stress-Situation steckte und ihm da nicht noch zusätzlich eine Belastung zumuten wollte - heute denke ich, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende - denn das war es damals. Auf der anderen Seite hat Deine Therapeutin natürlich recht, dass eine Schwangerschaft eine besondere Extrem-Situation ist und man, wenn es irgend zu vermeiden ist, solche Entscheidungen nicht während einer Schwangerschaft oder allzu kurz danach treffen sollte. Aber ich denke, das kommt letztlich auf Deine eigene "Schmerzgrenze" an - wenn Du irgendwann wirklich nicht mehr kannst, kannst Du nicht mehr, und dann gibt es zur Trennung keine Alternative mehr.

Allerdings war bei uns die Situation auch für das Kind recht extrem, wenn mein Ex-Partner seine depressiven Phasen hatte, blieb er tagelang einfach nur im Bett liegen, ging nicht einmal zur Toilette, sondern erledigte wirklich alles direkt im Bett - ich hätte den Gedanken nicht ertragen, dass unser Kind ihn so hätte sehen müssen.

Wenn Du sagt, Dein Partner ist ein guter Vater und Euer Kind liebt ihn, ist das natürlich wieder anders... Du musst wissen, wie schlimm die Situation für Dich und auch für Euer Kind ist, und danach dann entscheiden.

 
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