Ich gebe immer nur---und es kommt nix zurueck!!!

Hi!!!

Hier ist meine Geschichte:

Vor 2 Jahren bin ich in die USA ausgewandert, um meine langjaerhrige grosse Liebe zu heiraten. Der Schritt ist mir sehr schwer gefallen, da das fuer mich bedeutet hat, meine Familie (habe keine Geschwister und fuehle mich daher fuer meine Eltern verantwortlich, wenn was ist), meinen Freundeskreis, meinen Job und mein bisheriges Leben ueberhaupt aufzugeben. Aber nachdem wir jahrelang eine Fernbeziehung hatten, er nicht seine Familie und seinen Job hier aufgeben wollte, wollten wir einfach mal Naegel mit Koepfen machen---und so bin ich hierhergezogen. Und er hat mir dann auch versprochen, sollte ich je so schlimmes Heimweh haben, dass es nicht mehr geht, dass er dann versuchen wuerde, sich zusammen mit mir eine Existenz in Deutschland aufzubauen.

Ja, nun sind wir also zwei Jahre verheiratet und haben mittlerweile eine fast einjaehrige Tochter. Aber in unserer Ehe sieht es so aus, dass nur ich zu 95 % (emotionale) Zugestaendnisse und Opfer bringe, und er nicht. Fuer ihn soll alles so weitergehen wie es die letzten 30 Jahre auch weitergegangen ist, sprich, Feiertage werden mit seinen Eltern verbracht, einmal in der Woche kommen seine Eltern zum Essen vorbei, ganz egal, ob mir das dann passt oder auch wehtut, weil meine Familie nicht das gleiche tun kann. Aber, bloed und gutmuetig wie ich bin, gebe ich immer nach. Die Taufe der Kleinen haette ich beispielsweise auch gerne in Deutschland gehabt. Kam das Argument von ihm zurueck, dass man mit einem 6 Monate alten Kind ja nicht fliegen kann, weil das dann ja nur rumschreit. Wieder habe ich nachgegeben.
Letztes Jahr war's dann mit meinem Heimweh ganz schlimm, ich konnte nicht mehr, fuehlte mich hier nicht zu Hause. Seine Antwort "ich glaube nicht, dass ich es fertig bringe, eine Existenz in Deutschland aufzubauen". Klasse, oder?

Und jetzt hat er gestern noch den Vogel abgeschossen, der dann das Fass zum Ueberlaufen gebracht hat. Wir haben im April den Flug nach Deutschland gebucht, damit ich endlich mal wieder nach zwei Jahren nach Hause kann. Da meinte er gestern "ich weiss nicht, ob ich fliegen kann. Meine Nebenhoehlenentzuendung plagt mich so arg. Du musst vielleicht allein mit der Kleinen fliegen". Ich war gestern dann so fertig, dass ich nur noch stundenlang rumgeheult habe. Auf der einen Seite sagt er, dass ich sein ein und alles bin, und auf der anderen Seite ist er nicht bereit, irgendwelche Zugestaendnisse zu machen. Denn ich weiss, wenn es umgekehrt der Fall waere, ich die Nebenhoehlenentzuendung haette und seine Eltern in Deutschland leben wuerden, ich wuerde mitfliegen, weil ich ihn liebe und es ihm wichtig waere.
Ich bin emotional total ausgepowert, in mir drin ist es total leer, und ich habe das Gefuehl, dass die Liebe irgendwo auf der Strecke bleibt. Denn wenn ich immer nur gebe, aber nicht das, was ich will, zurueckkommt, wird auch irgendwann mal die Liebe weniger. Denn ich denke, Liebe bedeutet, dass BEIDE SEITEN Opfer bringen. Nur wie kann er sagen, dass er mich liebt, und nicht bereit sein, Zugestaendnisse zu machen und Opfer zu bringen? Irgendwie bin ich jetzt schon so weit, dass ich es ihm nicht mehr glaube, wenn er sagt, dass er mich liebt.

Habt ihr einen Rat fuer mich, was ich tun soll?

Gruessle

TaKaCo

P.S. Was an der Sache noch erschwerend hinzukommt, ist, dass meine Eltern gerade ihre (kleine) Haushaelfte auf Vordermann bringen und eine Menge Geld reinstecken, damit ER sich wohlfuehlt. Sie ackern wie bloede, nur um es uns, und hauptsaechlich ihm (weil es das erste Mal ist, dass er zu meinen Eltern heimkommt) schoen zu machen. Koennt ihr euch denken, wie enttauescht und wuetend sie auf ihn waeren, wenn er nicht mitfliegen wuerde? Sie haetten das ganze Geld dann laessig in Flugtickets hierher zu uns reinstecken koennen...