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Geschrieben von sunnydani am 03.04.2022, 11:25 Uhr

Fernbeziehungs-Hin-und her-Familienplanung-Egoismus-

Es ist natürlich schwierig, wenn einer das Gefühl hat, er muss sich komplett für den anderen verbiegen und alles zu seinen Wünschen machen und vom anderen kein sichtbares Entgegenkommen da ist.
Deshalb kann ich dich sehr gut verstehen, dass du eure Beziehung in gewisser Weise nun auch hinterfragst.

Ich persönlich hätte es nicht gekonnt für meinen Mann in irgendeine Pampa zu ziehen, ohne Anschluss zu meiner Familie und dann auch noch mit einem Job, den ich eigentlich nicht wirklich will. Ich weiß, ich hätte das auf Dauer nicht ausgehalten.
Aber für mich war auch immer klar, dass ich sehr gern früh Mama werden will und deshalb hab ich irgendwie doch den Job immer etwas hintan gestellt. Ich habe zurzeit auch noch einen Job, der mich nicht wirklich erfüllt. Da ich aber meine Babypausen hatte und grundsätzlich im Moment noch sehr wenige Stunden arbeite und meine Hauptzeit bei meinen Kindern verbringe, war das in Ordnung für mich.
Jetzt, wo der Kleine im Herbst in den Kindergarten kommt und ich meine Stunden wieder etwas aufstocken kann und wo ich weiß, ich werde keine Kinder mehr bekommen und somit keine Babypause mehr haben, sondern jetzt heißt es wirklich bis zum Schluss durchgehend zu arbeiten, ist für mich klar, dass ich an meiner beruflichen Situation etwas verändern muss, da ich so einfach nicht über Jahre weitermachen möchte. Und hier ist bei mir auch schon eine Veränderung in Planung, die sich dann ab Herbst hoffentlich erfüllt.

Mein Mann pendelt auch zu seiner Arbeit. Er fährt mit den Öffis und ist wirklich sehr lange unterwegs. Er steht bereits gegen 05:30 Uhr auf, fängt um 7 Uhr zu arbeiten an, hört um 16 Uhr auf, ist aber erst um 17:20 oder 17:30 zu Hause (manchmal gibt es auch noch Verspätungen, etc.). Somit braucht er täglich fast 3 Stunden, die er nur mit dem Hin- und Herfahren verbraucht. Ist natürlich alles andere als optimal, aber er möchte nicht mehr Auto fahren (damit wäre er nämlich in 40 min einfache Strecke bei seinem Arbeitsplatz), wir haben auch nur mehr ein Auto, das ich für die Kinder und unsere Termine brauche und er liebt seinen Job, ist langjährig dort und möchte ihn keinesfalls aufgeben. Weiter in die Nähe seiner Firma zu ziehen, war aber für uns beide nie eine Option, da wir bereits ein Haus gebaut haben und das bewusst dort, wo es ist.
Somit ziehen wir hier unsere Kompromisse und es ist für uns beide in Ordnung so, auch wenn er die Kinder unter der Woche auch nicht viel sieht.

Im Großen und Ganzen wird es vermutlich nie ganz so laufen, wie man es sich vorgestellt hat. Aber das grobe Lebenskonzept sollte passen und zufrieden machen. Wenn man spürt, es passt nicht, dann kann man es vielleicht einige Zeit durchhalten, aber auf Dauer ist es schwer und sind dann erst mal Kinder involviert, ist es noch schwerer und man entfremdet sich womöglich noch mehr voneinander, weil einer dem anderen immer die Schuld für die Situation gibt. Und ich finde man spürt doch ganz deutlich, wann eine Veränderung nötig ist. Aber aus Angst sich aus seiner Komfortzone zu trauen, schiebt man es oft vor sich her, redet sich ein, dass es schon so geht und man sich nicht so anstellen soll, obwohl so eine Veränderung, die tief in einem schlummert, in den meisten Fällen ja auch wirklich gut tut und berechtigt ist.
Deshalb würde ich dir auch raten, ganz tief in dich zu gehen, dir zu überlegen, was deine Prioritäten für die nächsten Jahre sein sollen und was du tun kannst und musst, damit du dich zufriedener fühlst. Hör wirklich auf dich! Das hat mir immer am besten geholfen, wenn ich in mich hineingespürt habe und wirklich auf mein Gefühl gehört habe.
Wenn du das geklärt hast und du dir sicher bist, dann würde ich mit deinem Freund darüber sprechen und dann auch dazu stehen, was dir wichtig ist. Dann müsst/könnt ihr ja versuchen beiderseitige Kompromisse einzugehen, mit denen ihr beide leben könnt. Aber dass immer nur du auf ihn zugehst, das wird langfristig nicht klappen.

Ich wünsche dir alles Gute dafür!

 
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