Wegen sich einen Kopf machen - meist liegt's an der eigenen Vergangenheit...

Hallo Arven,

ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an. Ich verstehe trotzdem gut, dass Du Dich selbst ein bissel unter Druck setzt. Hier hilft es meistens, sich zu fragen, wie man denn eigentlich SELBST als Kind erzogen worden ist. Gerade bei Themen wie der Sauberkeitserziehung wiederholt man fast immer automatisch alte Verhaltensmuster seiner Eltern. Nur, wenn man sich wirklich bewusst macht, wie unsinnig dies eigentlich ist, hat man eine Chance, aus solchen Wiederholungszwängen herauszukommen. Mir geht das (in anderen Situationen, z.B. beim Essen am Tisch) auch so.

Ich bin 100prozentig sicher, dass auch Deine eigene Mutter mit Dir fleißig "Töpfchentraining" gemacht hat, oder? Wenn Du es nicht mehr weißt, frag sie mal danach. Vielleicht drängt sie sogar noch heute, indem sie Dich fragt, wie weit denn Deine Tochter jetzt ist, und ob sie noch nicht sauber ist usw. Das ist eine Spezialität mancher Omas... ;-) Hier muss man klare Grenzen setzen.

Vielleicht hilft es Dir außerdem, Dir klarzumachen, wie schädlich die Eile bei der Sauberkeitserziehung ist. Psychologen warnen schon seit Jahrzehnten davor, dass sogar einige sexuelle Fehlhaltungen ("Perversionen") im Erwachsenenalter ihren Ursprung in einer zu autoritären Sauberkeitserziehung haben. Wozu willst Du so etwas riskieren? Das momentane Verhalten Deiner Tochter ist ein Warnzeichen, dass Du jetzt unbedingt sofort den Druck aus der Sache herausnehmen musst! Pack den Topf erstmal weg und lass das Thema erstmal ganz fallen, huh?

Liebe Grüße,

Astrid