Geschrieben von Farasha am 16.05.2013, 21:13 Uhr |
Trauer verarbeiten nach Tod der Oma
Meine Schwiegermama ist Samstag verstorben und war eine sehr wichtige Bezugsperson für mich samt Enkeln.
Sie war nach Schlaganfall schwer krank , also konnten wir ab dann nicht zu ihr , das hätten die Kinder nicht verkraftet.
Nun konnte ich sonnst meiner großen 3 Jahre vorher immer sagen :
Onkel Lou ging auf eine große Reise....................und wenn du Sehnsucht hast schau in die Sterne , der hellste ist dein Onkel Lou der dir winkt.
Das zieht bei ihr nicht mehr................sie ist für 3 Jahre sehr weit und sie stellt auch Fragen.
Also hab ich ihr erzählt das es Oma nicht gut ging und sie jetzt im Himmel ist bei den Engeln....................
Sie hat das alles soweit gut aufgefasst , nur haben wir Phasen seit dem wo sie nachts richtig weint im Schlaf aber auch kaum sich beruhigt wenn sie wach wird.
Ja es tut weh und sie wird brauchen , das irgendwo für sich auch zu verarbeiten.
Aber würde es ihr irgendwie gerne etwas leichter machen................das tut so weh sie so weinen zu sehen ........................
Re: Trauer verarbeiten nach Tod der Oma
Antwort von Jess1982 am 16.05.2013, 22:10 Uhr
Oh nein, mein Beileid.
Aber glaubst du die Kleine realisiert das denn wirklich schon so mit ihren 3 Jahren?
Du sagtest, dass deine Schwiegermutter sehr krank nach einem Schlaganfall war und die Kinder sie längere Zeit nicht gesehen haben!
Wie lange haben sie die Oma denn nicht gesehen und wieviel Kontakt hatten sie vorher?
Meine Tochter (fast 2 Jahre) hat zu meinen Eltern täglich Kontakt und wenn Oma oder Opa weg sind, mein Vater war jetzt mit Freunden eine Woche weg, dann merkt sie das gar nicht so, sie fragte nicht nach ihrem Opa! Sie weiss zwar, dass er nicht da war, aber so wirklich fragen tut sie dann nicht!
Aber gut, sie ist 2 und keine 3 und ich weiss nicht, wie ein Kind dann mit 3 ist.
Egal wie auch immer, ich wünsche EUCH ganz viel Kraft den Verlust zu verarbeiten und bestimmt geht es Ihr jetzt da oben bei den Engeln gut!!!
Fühl dich gedrückt !!!
Jess-da ist aber auch jedes Kind anders
Antwort von Larissa81 am 16.05.2013, 22:50 Uhr
mein Kind hat mit 2 schon gemerkt wenn jemand in Urlaub war und fast täglich gefragt wann diese Person wieder da ist.
Auch mit 3 stellen andere Kinder andere Fragen
Re: Trauer verarbeiten nach Tod der Oma
Antwort von Bubbles am 17.05.2013, 7:46 Uhr
Drüber reden. Das Kind mit seiner Trauer erst nehmen, ruhig auch nach seinen Vorstellungen fragen - vom Himmel oder was auch immer bei euch glaubensmäßig Thema ist.
Auf die Beerdigung mitnehmen, aber darauf vorbereiten, dass da viele Erwachsene vielleicht weinen werden, weil sie traurig sind. Auch deine eigene Trauer zulassen, ruhig auch vor dem Kind, aber erklären.
Eventuell kommen Ängste auf vor dem eigenen Tod oder gar Todeswünsche ("ich will auch sterben, damit ich die Uroma wiedersehen kann" - war bei meiner Tochter so, damals 3,5 Jahre.)
Niemals solche Dinge sagen wie "der Opa ist eingeschlafen". Das macht Angst vor dem Einschlafen.
Als Buch kann ich empfehlen: "Leb wohl, lieber Dachs", gibt es auch als Filmchen bei der Sendung mit der Maus.
Dreijährige sind durchaus in der Lage, sich ganz natürlich und offen mit dem Tod auseinanderzusetzen.
Re: Trauer verarbeiten nach Tod der Oma
Antwort von Farasha am 17.05.2013, 8:34 Uhr
Sie ist mit ihren 3 Jahren wie gesagt sehr aufgeweckt.
Wir waren mindestens 2 mal die Woche und am Wochenende bei der Schwiegermutter , ansonnsten telefonierten wir täglich.
Sie war eine enge Bezugsperson für mich , da meine Familie mich fallen gelassen hat .........aber das ist anderes Thema.
Meine Schwiegermutter war immer da....................als ich vor schmerzen am Boden lag und schrie , sie saß neben mir und beruhigte mich.
Als meine grosse geboren wurde , war sie Mittags dann schon da und wollt sie sehen und war so aufgeregt.
Sie war die , die damals uns alles geholfen hatte mit Essen vorbereitung bei Hochzeit...........................
Sie war immer da ....................egal welches Problem da war , sie stand hinter uns............
Sie war auch der wichtigste Bezugspunkt für meinen Mann.
Am Todestag waren wir bei der ältesten Schwester meines Mannes , hatten uns schon Tage vorher zum grillen verabredet ..................sie meinte auf Nachfrage *kommt her , wir setzen uns trotzdem , dann trauern wir zusammen*.
Ich hab nur darum gebeten das niemand sich versteckt vor meiner großen mit seinen Tränen.
Franziska weiß das wir alle traurig sind und das die Oma uns schon sehr fehlen wird weil wir sie alle lieb haben.
Genauso weiß sie auch das Oma krank war und es ihr wirklich nicht gut ging , und das sie jetzt im Himmel ist und es ihr besser geht.
Zur Beerdigung...................werden keine Kinder unter 10 Jahren mitgenommen !
Das wurde so einstimmig entschlossen.
Es werden die größeren mitgehen ...........
Wir sind eine Großfamilie , die Schwiegermutter hatte alleine 20 Enkel.
Im Alter von 2 Monaten bis 26 Jahre..........................
als meine Oma gestorben ist...
Antwort von wir6 am 17.05.2013, 8:37 Uhr
....waren wir grade zu Besuch bei ihr, sie hatte in der Nacht einen Herzinfarkt.
War schwer für die Kinder ( zu dem Zeitpunkt 6,3,1), vor allem für die Große, zu verstehen, wie die Uroma vorher noch so gut drauf war und sich sooo gefreut hat über ihre Urenkel und dann auf einmal Tod ist.
Ich musste mein Tabu runterschlucken und offen und ehrlich über Tod und meine Gedanken dazu erzählen. Und das immer und immer wieder
Es hilft auch nichts, wenn du von Engeln und Himmel sprichst, wenn du daran nicht glaubst (so meine Meinung)
Trauer ist ganz normal und sollte zur Verarbeitung auch zugelassen werden. Es ist auch normal und für die Kinder auch wichtig zu sehen, dass auch du trauerst.
Und dann solltet ihr erklären, warum ihr weint. Wenn wir ehrlich sind, weinen wir ja um uns selber, weil WIR sie vermissen, weil sie UNS wichtig war, weil sie nun fehlt.
Der Oma gehts jetzt gut, sie hat keine Schmerzen mehr, ist losgelöst vom Körper und sicherlich traurig, dass sie nicht mehr mit uns spielen kann, aber sie wartet auf uns und wir werden uns wiedershen.
Wenn ein Mensch sehr krank oder verletzt ist, dann kann er sterben, weil der Körper kaputt ist. Aber die Seele ist ja nicht kaputt, sie trennt sich dann vom Körper damit sie wieder spielen kann.
Ich glaube an Gott, daher kann ich diese Himmelskarte mit vollster Überzeugung ausspielen.
Kinder haben sehr feine Antennen, ich denke sie spüren solche Geschichten, wenn man nicht voll dahinter steht.
Achja, wenn du schon so offen über den Tod sprichst, muss du dich darauf gefasst machen, wenn die Kinder fragen, ob sie denn auch sterben können oder du.
Ich habe meine Kindern die Wahrheit gesagt und beides mit "ja" beantwortet, aber es wohl grad nicht so aussieht, weil wir nicht so krank oder verletzt sind. Aber irgendwann, aber ich rechne erst damit, wenn ich mein 10. Urenkelchen im Arm halte :)
bei mir ist die Trauer immer noch da, nach 3 Jahren, nicht mehr tagtäglich präsent, aber ich erwische mich, wenn ich denke, Oma du fehlst mir so oder schade, dass sie das nicht mehr erleben kann.
Und das ist auch gut so, es zeigt sie hat alles richtig gemacht, wenn sie solche Spuren in meinem Herzen hinterlassen konnten und ich hoffe, dass ich auch so eine Oma werde.
@wir6
Antwort von Jess1982 am 17.05.2013, 8:49 Uhr
Ganz wundervoll geschrieben !!! Echt toll und berührend deine Worte.
Re: Trauer verarbeiten nach Tod der Oma
Antwort von Jess1982 am 17.05.2013, 8:51 Uhr
Ich sagte ja "jedes Kind" ist da anders und ich konnte und habe auch nur von meinem Kind gesprochen!
Ich hätte nur jetzt sagen können, dass ich persönlich glaube, dass sie das noch nicht so ganz realisieren.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft!
Beerdigung
Antwort von Bubbles am 17.05.2013, 11:04 Uhr
Das finde ich sehr schade, bei so vielen Kindern aber verständlich.
Vielleicht könnt ihr später noch mal zum frischen Grab gehen und dort Abschied nehmen im kleinen Kreis.
Alles Gute euch und mein herzliches Beileid.
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