zurück| Geschrieben von Jasminmine27 am 17.04.2018, 8:00 Uhr |
Ständig auf dem Arm
Hallo ihr Lieben.
Meine kleine ist fast 2.5 Jahre alt und früher war es immer so wenn es ihr nicht gut ging, wollte sie immer auf dem Arm und das ich sie trage. Was ich auch gemacht habe, den ganzen Haushalt mit einer Hand.
Jetzt ist es mittlerweile so das sie auch auf dem Arm will wenn sie gesund ist.
Und das mache ich nicht mehr sie hat bald 15 kg und das wird mir auf Dauer zu schwer.
Dann sage ich nein dann gibt es schon mal Gemecker oder geweine, aber es geht einfach nicht auf Dauer.
Wenn ich sitze ist sie meistens auf meinem Schoß und hängt an mir wie eine Kette, wie eigentlich schon immer. Klar kuscheln tue ich mit ihr immer.
Aber wieso das mit dem tragen so schlimm geworden ist weiß ich nicht hoffe es ist bald anders.
Geht es wem auch so?
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Bissl hausgemachtes Problem...
Antwort von Jorinde17 am 17.04.2018, 8:40 Uhr
Es war natürlich lieb von Dir, dass Du sie ständig herumgetragen hast, wenn sie krank war. Aber es war übertrieben, dabei mit ihr auf dem Arm den ganzen Haushalt zu machen, wie Du schreibst. Du hast hier als Mutter Deine eigenen Grenzen (aus Liebe) ignoriert. Das war gut gemeint, rächt sich aber jetzt. Deine Maus hatte keine Möglichkeit zu erkennen und wahrzunehmen, dass ihre Mama ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen ist.
Sie geht davon aus, dass sie relativ grenzenlos über Dich verfügen kann. Und natürlich genießt sie das Tragen, das ist ja ganz normal. Es heißt aber nicht, dass sie irgendeinen Schaden nimmt, wenn sie nicht ständig herumgeschleppt wird. Du glaubst offenbar ein wenig, eine Mutter dürfe sich nicht abgrenzen, sondern müsse sich aufopfern, sonst sei sie keine liebevolle Mutter. Die natürliche Reaktion wäre jetzt aber, Deiner Tochter zu zeigen, dass Du sie nicht immer tragen kannst und willst.
Deine Tochter ist in einem Alter, indem sie die Grenzen anderer Menschen wahrnehmen und anerkennen kann. Sie kann ja längst auch ihre eigenen wahrnehmen. Lebe ihr vor, dass Grenzen wichtig sind. Du möchtest doch, dass auch Dein Kind seine Grenzen behauptet. Sei nicht schwammig, nachgiebig und unklar. Sondern kommuniziere deutlich: Ich liebe dich. Ich trage dich gern ein wenig, wenn du Trost brauchst. Aber jetzt möchte ich dich nicht tragen, weil du mir zu schwer wirst/ich Hausarbeit machen muss.
Wenn Deine Tochter dann weint, ist das ihre ganz natürliche Reaktion auf ein bisschen Frust und darauf, dass sie ihren Wunsch nicht durchsetzen konnte. Diese Reaktion ist normal, sie darf sie haben. Sie bedeutet aber nicht, dass es für sie schädlich wäre, nicht alle Wünsche erfüllt zu bekommen. Während zum Beispiel ein Säugling noch auf totale Bedürfniserfüllung angewiesen ist, gilt das für ein Kind im Alter Deiner Tochter längst nicht mehr. Sie hat eine eigene Persönlichkeit und erkennt auch, dass andere Menschen ebenfalls eine haben - samt ihrer Bedürfnisse und Grenzen.
Mein Rat: Umarme sie fest, wenn sie getragen werden will. Sage: „Du bist schon so groß, ich kann dich nicht mehr so gut hochheben. Deshalb drücke ich dich jetzt mal feste.“ Halte dann ihren eventuellen Protest aus. Es ist normal, dass es auch mal kleine Konflikte zwischen Kind und Mutter gibt, das gehört zur guten Entwicklung dieser engen Beziehung dazu. Unnormal wäre es, sich selbst zu verleugnen, um keine Konflikte mit dem Kind erleben zu müssen. Dies würde die Beziehung zum Kind auf Dauer belasten.
LG
Re: Ständig auf dem Arm
Antwort von niccolleen am 17.04.2018, 9:04 Uhr
Also meine wollten auch immer wo es nur geht getragen werden. Geht halt nicht immer, ich hab ja auch einen Ruecken, der irgendwann weh tut. Man kann sehr gut sagen: Das geht jetzt nicht, ich brauch grad beide Haende, oder das geht jetzt nicht mehr, weil mir der Ruecken langsam wehtut. Oder nur kurz, und dann wieder absetzen. Ist halt so. Bei so kleinen Kindern ist nichts in Stein gemeisselt. Es gibt keine anerzogenen Angewohnheiten, die man nicht wieder loswird. Man wird alles sofort wieder los, auch wenns ein, zweimal ein Gequengel gibt. Da muss man dann halt durch und dem Kind irgendwie anders zeigen, dass man es gerade nicht verstoesst, und am besten auch kurz und knapp erklaeren, dass das oder jenes ab jetzt nun anders ist.
lg
niki
Normales Verhalten
Antwort von lymue92 am 17.04.2018, 12:14 Uhr
Hallo,
Mach dir keine Sorgen oder Vorwürfe.
Deine Maus braucht die Sicherheit, dass du immer für sie da bist. Meine ist da nicht anders.
Wollte immer nur auf den Arm . Drinnen wie draußen.
Hab mir einen hüftsitz geholt. Entlastet Wirbelsäule und auch schultermuskulatur.
Jetzt mit 2 1/4 läuft sie plötzlich auch mal 500m alleine. 100 m verschnaufen bei mama auf dem Sitz und wieder alleine laufen.
Gib ihr Zeit.
Tipps neben dem hüftsitz wäre ein Lernstuhl. Stell ihn neben dich an die küchenarbeitsplatte und sie kann zugucken und helfen. Klappt bei ihr super. Damit geht sogar das zähneputzen ohne Tränen und Drama.
Wenn sie hoch will und du grad noch was erledigst, von 10 rückwärts zahlen und Aufgabe so gut es geht erledigen, dann kurz zeit für die maus. So lernt sie: 1. mama muss auch mal was erledigen und 2. Sie hat dennoch Zeit für mich und steht zu ihrem wort und 3 ausbau kindliche geduld. Wir sond schon bei 20 rückwärts
Viel Spaß beim probieren, vielleicht hilft eins der drei Sachen
Re: Ständig auf dem Arm
Antwort von Schniesenase am 17.04.2018, 20:14 Uhr
Das habe ich seinerzeit so gelöst, dass Kind in die Trage auf den Rücken durfte. Da war die Nähe hergestellt, ich konnte trotzdem bequem alles machen. In dem Alter wurde ihr das schnell zu langweilig, und dann wollte sie wieder raus, und es war gut. Manchmal lehnte sie auch ab. Dann konnte ich ihr anbieten, wenn ich... beendet habe, was mit ihr zu lesen, z.B. Ging gut. Manchmal Unzufriedenheit - aber ich bin ja auch nicht nonstop zufrieden, und das darf man dann natürlich äußern. ;-)
Re: Ständig auf dem Arm
Antwort von kaempferin am 17.04.2018, 21:01 Uhr
Hallo,
sinnvolle und brauchbare Tipps hast Du ja bereits erhalten, wie ich finde. Damit ist ja schon alles geschrieben.
Finde übrigens die Tipps von lymue92 am allerbesten von allen. Würde mir an Deiner Stelle auch (UNBEDINGT!) einen Hüftsitz und Lehrstuhl besorgen. Wirklich super Idee!
Des Weiteren - bei allem Wunsch nach kuscheln und Nähe Deiner Tochter - aber auch noch so junge Kinder wie sie müssen beizeiten lernen, dass eben nicht alles so geht, wie man sich das wünscht. Also dass Du sie nicht STÄNDIG tragen kannst, wenn Du gerade etwas anderes zu tun hast - wie z.B. auf der Toilette bist, duschst, kochst (und dabei mit heißem Wasser hantierst)... usw... usf...
Und wenn knapp 15 kg jemandem zu schwer sind, dann IST das einfach so.
OK - ich habe vor sehr, sehr langer Zeit auch mal eine "bereits"(?) 3,5jährige auf einem Spaziergang längere Zeit getragen (wie lange, kann ich nach so vielen Jahre nicht mehr sagen, denn ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber ich schätze, so ungefähr eine halbe Stunde wird das schon gewesen sein), die seinerzeit auch so ca. 15 kg gewogen hat (nicht meine Tochter, aber sie wollte nur von mir getragen werden; war die Tochter von Bekannten). Gut, sie war mir damals NICHT zu schwer und ich habe sie noch nicht mal auf dem Rücken oder in irgendeiner Trage getragen, sondern "ganz normal" auf der Seite. Wie gesagt, mir war sie nicht zu schwer. ABER - man kann ja auch etwas mit dem Rücken haben und/oder krank sein und das nicht mehr packen. Soll ja auch Personen geben, die damit Probleme haben - und dann kann man halt nicht mehr ewig lange tragen. Und - wie bereits geschrieben - das muss Deine Tochter dann halt auch lernen.
Ich würde es so machen, wie lymue92 Dir geraten hat - also einen Hüftsitz oder ein Tragetuch besorgen und sie ab und an tragen, aber eben nicht mehr immer. Dann sie eben auf den Schoß nehmen oder sonst mit ihr feste kuscheln. Aber das Tragen nicht ganz aufgeben.
Und irgendwann hört die "Tragerei" sowieso ganz von alleine auf.
Re: Ständig auf dem Arm
Antwort von Isabell141216 am 18.04.2018, 8:49 Uhr
Hey, hab die Antworten nur überflogen und weiß nicht, obs schon dabei war. Was spricht denn gegen einen Learningtower? Meine kleine ist zwar erst 16 Monate aber sie liebt das Teil (selbstgebaut) zum Zähneputzen aber auch zum zukucken in der Küche. Deine kann dann bestimmt auch schon „mithelfen“
Lg
Re: Ständig auf dem Arm/@Isabell141216
Antwort von kaempferin am 18.04.2018, 22:07 Uhr
Hallo,
Learningtower... was es nicht alles gibt... das ist ja wirklich ein tolles Dingen! Kannte ich bislang noch gar nicht. Und das auf dem Foto ist wohl Deine Tochter?! Hach -iat DIE GOLDIG!!!!!!!
Nochmal zurück zum eigentlichen Thema: Wie bereits geschrieben - also GAR nicht mehr tragen würde ich auch noch nicht - trotz der knapp 15 kg (OK, wenn man es noch kann), aber natürlich nicht andauernd. Aber von andauernd war und ist ja auch nicht die Rede.
