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Geschrieben von Bonniebee am 22.12.2012, 12:50 Uhr

Schade, dass dies als normal gilt...

Hallo,

Kinder unter drei Jahren sind oft noch sehr trennungsempfindlich. Daher tun sie sich bei Trennungen von der Haupt-Bezugsperson oft sehr schwer. Dass dieses Verhalten normal ist, sollte aber nicht heißen, dass es ebenso normal ist, es zu ignorieren und die Trennung zu erzwingen. Dies kann zwar sicher nicht die Bindung zur Mutter beschädigen, aber das Urvertrauen des Kindes, denn es wird einfach sehr verunsichert. Kinder in diesem Alter verstehen auch nicht, dass die Mama bald wiederkommt, sie haben kein Zeitgefühl, das sich mehrere Stunden in die Zukunft richtet. Das ist übrigens nicht meine Idee, sondern die Beobachtung von Entwicklungspsychologen (frage dazu ruhig auch mal bei Dr. Posth im Forum).

Ich kann verstehen, dass Du wieder arbeiten möchtest. Trotzdem muss man hier oft entscheiden, wessen Bedürfnisse wichtiger sind: die der Mutter oder die des Kindes. Beiden kann man manchmal nicht gerecht werden, da macht man sich etwas vor. Ich selbst bin erst wieder berufstätig geworden, nachdem meine Kinder drei Jahre alt und im Kiga waren. Und auch da taten sie sich mit der Trennung noch keineswegs leicht.

Ich finde, Du musst - jenseits aller Theorie - schauen, wo Dein Kind gerade steht. Und wenn es sich momentan sehr schwer mit der Trennung von Dir tut UND wenn Du nicht arbeiten musst, sondern noch etwas warten kannst - dann würde ich persönlich noch ein Jahr warten. Und danach würde ich sie in einen Kiga geben, wo man die sanfte Eingewöhnung ohne Tränen praktiziert, bei der die Mutter so lange da bleibt, bis das Kind eine neue, feste Bezugsperson gefunden hat und sie gehen lassen kann, ohne zu weinen. Dies darf bei der echten sanften Eingewöhnung Tage bis Wochen dauern, ohne dass die Erzieherinnen zur Eile drängen.

Generell gilt ja: Alles, was mit Verzweiflung und Tränen und Angst beim Kind zu tun hat, gilt seit vielen Jahren als überholt und durchaus auch schädlich für sensiblere Kinder. Deshalb praktizieren immer mehr Kigas die sanfte Eingewöhnung. Die Holzhammer-Methode ("Och, Ihr Kind weint immer nur kurz, dann ist es ganz fröhlich!"), mit der Mütter zum Abschied gedrängt werden, ist Murks und nur für die Erzieherinnen die bequemere Lösung, aber nicht die beste fürs Kind.

LG

 
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