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Geschrieben von ostseeclaudi am 02.06.2004, 23:52 Uhr

hilfe - wer hat Erfahrungen????(stottern)

ich bin sprachheilpädagogin
meine vorgänger haben es schon richtig gesagt. in dem alter deines kindes ist das zu 95 % ein entwicklungsstottern, das so wie viele andere eigenarten vorübergeht, wenn man richtig reagiert. bei falschen reaktionen kann es sich verfestigen. du hast jedoch nicht genau geschildert , wie sie stottert, ich vermute mal, du meinst das wiederholen von wörtern und satzteilen? sollte sie kleinere elemente wiederholen, also eher silben und laute, kann es schon fraglich sein, insbesondere spricht jedoch die tonische stottervariante für ein beginnendes echtes stottern. (tonisch meint spannungen, verkrampfungen, nicht heausbringenkönnen des lautes oder wortes)
achte darauf, dass dein kind kein störungsbewußtsein entwickelt, sicher ist ihr bisher nicht bewußt, dass sie anders spricht. sprich sie also nicht darauf an, verbessere sie nicht, achte darauf, dass niemand sie nachäfft und sich über sie lustig macht. strahle jedoch im umgang mit ihr ruhe aus, sprich langsam und deutlich und gib ihr v.a. das gefühl , dass du ihr geduldig zuhörst, wenn sie spricht. schau sie an , wenn ihr redet, sie muss merken,dass genug zeit da ist zum reden.
in diesem alter sind die gedanken oft schneller als die sprechfähigkeit, es muss alles koordiniert werden.
bei tadeln oder auslachenwegen dieses stotterns kann eine sprechangst entstehen, die das stottern sich verfestigen lässt.
beachte jedoch:
" für den kinderarzt sollte gelten..., dass die gefahr eines chronischen stotterverlaufs beim kind gegeben ist und dieses kind unbedingt unverzüglich einem therapeuten, der erfahrungen mit stotternden kindern im vorschulalter hat, zu weiteren entscheideungen ...zugewiesen wird, wenn eine oder mehrere der folgenden bedinguungen zutreffen:
1. dauer: die unflüssigkeiten dauern länger als 6 monate an
2.verlauf: das stottern des kindes hat sich von zunächst spannungsfreien wiederholungen zu blockierungen weiterentwickelt. es treten mitbewegungen des gesichts, des rumpfes oder der extremitäten auf
3. art der symptomatik: in der untersuchungssituation treten dehnungen mit tonhöhen-oder lautstärkeanstieg und blockierungen mit sichtbarer anstrenguung auf. die eltern bestätigen diese symptomatik als charakteristisch und häufig beobachtbar
4. reaktionen des kindes: das kind selbst zeigt deutliche reaktionen auf seine redeunflüssigkeit, z.b. verbal oder durch abbruch einer äußerung.. oder läßt ein vermeiden bestimmter laute, wörter oder sprechsituationen erkennen
5. sprachentwicklung ung mundmotorik: das kind hat deutliche defizitein der sprachentwicklung oder zeigt auffälligkeiten in der mundmotorik
6. einstellung der eltern: die eltern äußern die überzeugung, dass das stottern sich gefestigt hat und nicht mehr von allein zurückgehen wird
7. familiäre belastung:
mindestens ein weiteres familienmitglied stottert ebenfalls"

aus "störungen der redefähigkeit" handbuch der sprachtherapie bd. 5, hrsg.: m. grohnfeldt 1992

 
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