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Geschrieben von svenja32 am 17.10.2009, 16:09 Uhr

Außenseiter?

Hallo!
Ich muss mir mal mein Herz ausschütten. Meine Tochter ist gerade 5 geworden. Sie hatte generell Probleme mit der Eingewöhnung und Trennung im Kiga. Das haben wir letztes Jahr hinbekommen, aber so richtig angekommen scheint sie mir nicht zu sein.
Mit ihr ist das etwas zwiespältig. Auf der einen Seite ist sie sehr schüchtern und sensibel und eigentlich eine ganz Liebe. Wenn Kinder untereinander gehauen werden (oder sie selbst), hat sie da lange dran zu knabbern. Sie geht ungern auf andere zu und findet daher sehr schleppend Anschluss im Kindergarten. Da sie anscheinend nicht weiss, wie sie es mit der Kontaktaufnahme anstellen soll, animiert sie die anderen Kinder dazu, Mist zu machen, z.B. Klopapierschlachten im Waschraum usw. Darüber empfindet sie dann Freude, nicht böse, sondern sie findet das einfach komisch. Die Erzieherinnen finden das natürlich mitnichten lustig.
Ich glaube, wenn man sich intensiver mit ihr beschäftigen könnte und würde, dann würde soetwas nicht passieren. Sie reagiert auch schnell verwirrt und durcheinander, wenn viel Gewusel ist (es ist ein offener Kiga, wo erst ab 11 Uhr ein festes Programm ist). Dazu hat man natürlich keine Zeit. Seit September sind viele neue kleine Kinder dazugekommen, die natürlich mehr Aufmerksamkeit benötigen als die "Alteingesessenen". Seitdem ist meine Tochter auch zu Hause aggressiver geworden, haut uns und wirkt wenig ausgeglichen.

Ich bin traurig! Alle Kinder rings um sie verabreden sich und spielen nachmittags miteinander, bloss bei uns haut das nicht hin. Sie spielt eben auch generell wenig MIT Kindern, sondern eher mit sich selber (basteln, Höhlen bauen, malen oder mal ein Regelspiel mit mir). Mit den anderen Kindern tobt sie eher so nebenher oder macht eben Mist.

Ich weiss nicht...ist das denn normal, dass ein Kind so ein Aussenseiter ist? Ich habe versucht, sie etwas zu integrieren in der Nachbarschaft (der Kindergarten ist woanders, und die Nachbarskinder gehen hier im Dorf). Da wurde mir vorgeworfen, ich solle meine Tochter alleine machen lassen und mich nicht einmischen. Das hat gesessen.
Und nun traue ich mich bei den Kindergartenkindern bzw. deren Mütter gar nicht mehr zu fragen. Aber müssten denn solche Verabredungen nicht eher vom Kind aus kommen? Und wenn sie nicht fragt, wünscht sie es auch nicht?
Sorry, wenn das zu verworren und lang war. Mich macht das echt fertig im Moment und an mir nagt das Gefühl, dass meine Maus "nicht richtig" oder unglücklich ist!
Ich sage schon mal Danke für Meinungen.

 
4 Antworten:

Re: Außenseiter?

Antwort von Püminsky am 17.10.2009, 16:59 Uhr

Um erst einmal ein positives resumee zu ziehen: Ist doch toll, dass deine Maus sich so gut allein beschäftigen kann, viele Mütter hier würden dich sicher drum beneiden ;) Aber das ist ja nicht das, was du hören willst bzw geht es ja viel mehr darum, dass es scheint, als wäre deine tochter etwas überfordert mit Menschen um sich herum. Hm. Als erstes ging mir durch den Kopf: Wie machst DU das denn? Gehst du gern auf andere zu, fühlst du dich wohl auf Parties, wo du niemanden kennst? Oft ist es ja so, dass die Kinder sich das bei den Eltern abgucken und auch ihre Wesensart nicht nur erblich sondern auch durch Nachahmen übernehmen.
Zwischen den Zeilen lese ich, dass du dich auch schnell "verjagen" lässt, nur zaghaft anklopfst. Wenn dem so ist, dann wird deine Tochter wohl auch so sein. Schwierig, da was zu ändern, wenn man dann nicht den ersten Schritt selber macht. Wenn ich das falsch sehe, ignorier die letzten Zeilen ;)

Jedenfalls scheint deine Tochter sehr sensibel zu sein, eine große Zeitspanne zu brauchen, um mit anderen warm zu werden. Ein Stückweit ist das bei ihr sicher Selbstschutz, weil sie da Ängste hat. Wie isoliert sie sich tatsächlich fühlt, kann sie dir dabei ja nur selber sagen. Ich kann mir vorstellen, dass sie einfach diesen Rückzug für sich braucht und gar nicht so unglücklich damit ist. "Erzwungene" Kontakte machen das bestimmt nicht besser. Aber ich bin kein Psychologe, kann dir auch nur intuitiv antworten.

Habt ihr sie denn von kleinauf überall mit hin genommen? Mal zu Freunden, bei der Omi gelassen, oder auch mal in den Biergarten?
Wir schleppen unseren Sohn überall mit, wenns geht. Die Omi, wenn er dort ist, auch. Sie betreibt ein Musikcafé, da hängt er unheimlich gern rum 8auch mal auf der Bühne :) ). Da er eben spät schläft auch mal in den Biergarten (ist bei uns 50 m weiter), auf Parties (die wir dann aber spätestens um 22 Uhr verlassen bzw dann, wenn er Müdigkeit aufweist). Bei Ikea lass ich ihn sofort rumrennen, wenn da andere Kinder sind, die sind dann echt wie ne Horde Welpen *lach*. Er ist jetzt 20 Monate alt. Eigentlich das volle Gegenteil deiner Tochter, er sucht sich Leute, die er mag, ganz schnell raus (Kinder ab etwa 8 Jahren bzw alle, die auf ihn reagieren) und dann hab ich sogar echt schlechte Karten! Das gibt dann Theater, wenn er wieder zur Mami "muss", das ist manchmal nicht leicht.

Fühl doch mal bei ihr vor, wie gut es ihr geht. Die Aggression rührt sicher daher, dass sie einfach ihren Schutz bei so vielen Kindern und so einem Durcheinander nicht mehr aufrecht erhalten kann.
Wenn du tatsächlich das Gefühl hast, es stimmt etwas nicht mit ihr (das ist echt sooooo schlecht zu sagen hier... glaubst du, sie hat autistische Züge oder so?), dann frag doch mal den KiA. Bestenfalls kann er dich ganz schnell beruhigen :)

Alles Liebe
Katty

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Re: Außenseiter?

Antwort von svenja32 am 17.10.2009, 17:28 Uhr

naja, wenn sie autistische Züge hätte, dann wäre sie ja gar nicht an einem sozialen Miteinander interessiert, und das ist sie grds. schon. Sie ist ja auch sehr mitfühlend und liebevoll innerhalb der Familie.

Ich dnke, dass Proble ist eher dass ich der Meinung bin, ein Kind müsste doch Freunde haben. Sonst kann es ja nicht glücklich sein ?!

Ja, ich kann nicht so unbeschwert auf Leute zugehen. Ich habe zwar Freundinnen, aber die Kontakte sind nicht so intensiv, wie sie es vielleicht bei anderen sind. Mit der Nachbarschaftsintegration bin ich über meinen Schatten gesprungen und fühlte mich dann ziemlich vor den Kopf gestossen.
Ich bin mir oft auch selbst genug, wenngleich ich natürlich nicht auf soziale Kontakte verzichten mag.
Da sind schon Parallelen, wenn ich es recht bedenke.

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Re: Außenseiter?

Antwort von SkyWalker81 am 17.10.2009, 20:42 Uhr

Mehrere Fragen:
so richtig angekommen schein sie nicht zu sein.
Ist das dein Eindruck ? Oder sagen das die Erzieherinnen ?
Du schreibst auch , dass die Erzieherinnen sich nicht genug mit íhr beschäftigen können und das dieses offene Konzept sie eher durcheinander-bringt. Viellleicht ist auch das der Knackpunkt. Gibt es denn ab 11 Uhr wenigstens feste Gruppen die täglich miteinander zu tun haben ?
Denn anders ist es natürlich schwieriger festzustellen, welches Kind auf ihrer Wellenlänge liegt.

Erstmal solltes Du auch von dem Gedanken wegkommen dein Kind sei nicht normal, weil die anderen sich dauernd verabreden.Sie ist erst 5 und eher der schüchterne Typ. Also lass ihr Zeit.
Mehr als ihr anzubieten ob sie dieses oder jenses Kind nicht mal einladen möchte kannst Du nicht.In dem Alter ist es auch nicht schlimm, wenn sie dich bittet, diese Einladung auszuprechen (die Termine machen ja ohnehin meist die Eltern ab). Wenn dann von ihr aus eher Abneigung herrscht, lass es erstmal.Solange DU dann kein Problem draus machst ist sie eben vielleicht tatsächlich mittags auch froh in Ruhe alleine oder mit Dir spielen zu können, wenn morgens so ein Trubel herrsch.

Wie hast Du denn das mit den Nachbarskindern versucht, wegen der Integration ? Warum kam dieser Vorwurf, du sollst dich nicht einmischen ?
Und nochwas: Miteinander Toben IST miteinander Spielen.

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Such weiter Anschluss

Antwort von Mondreise am 18.10.2009, 2:25 Uhr

Hi,

Ich finde es wichtig, daß die Kinder auch über die Eltern ein gewisses soziales Leben mitkriegen.
Auch mit anderen Kindern.

Nicht jeder hat das von Natur aus, bei uns ist z.B die Verwandtschaft weit weg. Freunde haben nur grosse Kinder und wir sehen sie auch nicht so oft, und im Dorf sind wir neu und kennen niemanden.

Also waren wir froh, Leute zu treffen, die auch Anschluss gesucht haben.

Also ist mein Tip, suche weiter Anschluss, für Dich selbst und deine Tochter.

Da die in der Nachbarschaft keinen Wert drauf legen, such doch bei den anderen Kindergarten-Eltern.
Lad mal ein paar ein, einzeln oder zusammen, auch zum Essen, oder schlage einen gemeinsamen Ausflug vor. Zoo, oder Schwimmbad, oder Indoorspielplatz. Und vielleicht pickst du dir zuerst die raus, die vielleicht von woanders zugezogen sind, die haben selbst ebenfalls Interesse.
Bestimmt sind dir ein paar sympathisch, oder es gibt ein paar, mit denen dein Kind oft tobt oder kaspert.

TRAU DICH. Und lass dich nicht gleich abwimmeln.

Ciao Biggi (froh, daß andere sie angesprochen haben)

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