Rund ums Kleinkind - Forum

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Geschrieben von sunnydani am 22.04.2021, 11:20 Uhr

Am verzweifeln!

Mein Großer war auch so ein aktives Kerlchen und hat sehr schlecht gegessen. Auch er hat einen sehr starken Willen und war sehr hartnäckig. Wichtig ist aber, dass es trotzdem Grenzen gibt und du ihn trotzdem leitest. So ein kleines Kind kann noch keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen und wird immer bocken und brüllen, wenn es nicht so geht, wie es will. Aber man darf dann schon auch zeigen, dass man als Mama selber eben auch Bedürfnisse und Wünsche hat und man muss dem Kind nicht immer alles recht machen.

Youtube-Videos sollte es in diesem Alter absolut gar keine geben, egal wie verzweifelt man ist. Man macht es dadurch nämlich nur schlimmer, denn diese Dinge kratzen die Kinder noch mehr auf und machen sie süchtig danach, sodass sie dann immer mehr wollen und dann immer mehr danach verlangen und nerven, sodass du es dann im Endeffekt erst wieder schwerer hast.
Beim Autofahren würde ich Kinderlieder über den Radio hören lassen und mitsingen oder das Kind anderweitig ablenken, in dem du z.Bsp. erzählst, was es draußen alles zu sehen gibt. Ich habe die Kinder immer mit reden und singen abgelenkt. Ich habe z.Bsp. erzählt, welche Tiere alle im Wald wohnen, wenn wir an einem Wald vorbei gefahren sind, ich habe erzählt, welche Blumen alle auf der Wiese wachsen, etc.

Beim Essen bleiben wir auch am Tisch sitzen. Der Große hat immer nur ganz, ganz wenig gegessen und er ist heute mit 7 Jahren noch ein Kind, das sehr wenig isst. Aber er ist gesund und fit und er isst gesunde Sachen auch. Somit ist es in Ordnung. Er brauchte halt nicht mehr. Du bietest an, das Kind isst was und so viel es will. Es gibt kein Essen beim Herumlaufen und kein Essen beim Spielen, sondern das Essen, das am Tisch steht, darf am Tisch gegessen werden und wenn das Kind nicht will, dann hat es eben keinen Hunger. Kein gesundes Kind verhungert, wenn es ausreichend Angebot gibt. Nur so können Kinder den richtigen Umgang mit Essen lernen und selber auch spüren, wie viel sie brauchen und wann es genug ist.

Fernsehen gab es beim Großen sowieso erst ab etwa 3 Jahren und da das Sandmännchen am Abend vor dem Schlafengehen. Andere Medien, wie Handy, Computer, Tablet, etc. gab es überhaupt nicht im Kleinkindalter. Erst jetzt mit 7 Jahren fängt es schön langsam an, dass er auch mal ab und an kurz am Handy spielen darf. Computer und Tablet gibt es bei uns immer noch nicht für ihn. Einem so kleinen Kind würde ich das nicht geben und machen lassen, erst recht nicht, wenn es eh schon so schwer zu Ruhe kommt.

Schau, dass du viel draußen bist, powere ihn aus, lass ihn viel mit Dingen spielen, die seine Fantasie anregen und bei denen er kreativ sein kann.

Das Schlafen war bei meinen beiden Kindern auch immer sehr schwierig. Aber auch da musst du klar sein. Wenn du dabei bist und er schreit, ist es was anderes, als wenn du ihn alleine schreien lässt. Und wenn du neben ihm liegst und er brüllt, weil er will, dass du ihn herumträgst, oder was auch immer, dann ist das sein gutes Recht, aber du musst es dennoch nicht tun. Du bist ja da, du zeigst ihm, dass du für ihn da bist, ihn nicht allein lässt, aber dass er eben auch schlafen kann, ohne dass du ein Programm abziehst. Das braucht viel Geduld, aber wenn er merkt, du bleibst konsequent, wird er es irgendwann akzeptieren. Mein Kleiner war die letzte Zeit jetzt auch wieder anstrengender beim Einschlafen, aber ich lasse mich da auf kein Theater ein, in dem ich nachgebe und genau das mache, was er will, sondern ich sage ihm immer wieder, dass Mama da ist, aber dass jetzt geschlafen wird.
Du könntest es auch mit leiser Entspannungsmusik versuchen, also z.Bsp. irgendwelche Klaviermelodien oder so. Diese Musik im Hintergrund laufen lassen, das beruhigt euch vielleicht beide, selber ruhig bleiben, immer wieder beruhigend sagen, dass Mama da ist, aber dass jetzt geschlafen wird und das Schreien aushalten.

Man kann seinem Kind nicht immer alles "Schlimme" abnehmen, sondern man muss ihnen beibringen, dass man auch mal Unangenehmes aushalten muss und dass man sie da aber nicht allein damit lässt, sondern sie da durch begleitet. Und dann ist es in Ordnung, wenn auch mal geweint wird, weil es eben nicht so geht, wie man gerne möchte. Das ist für das Kind ja traurig, aber es wird gestärkt dadurch, wenn du ihm zeigst, wie es mit diesen schlechten Gefühlen umgehen kann, als wenn du sie ihm immer wieder abnimmst.
Das Leben ist nun mal nicht immer nur lustig und man kann nicht immer nur das tun, was man möchte, aber man kann lernen, auch mit seiner Frustration, seiner Wut und seiner Traurigkeit umzugehen und das schaffen Kinder nur, wenn wir ihnen diese Gefühle auch erlauben und ihnen zeigen, dass sie nicht schlecht sind, sondern dass sie einen Weg finden können, damit umzugehen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen und trau dich, dein Kind anzuleiten! Du bist die Mama, du gibst den Rahmen vor, in dem es ja genug Gelegenheit hat eigene Entscheidungen zu treffen, aber alles müssen Kinder nicht entscheiden dürfen und es muss nicht immer nach ihrem Kopf gehen. Du darfst auch auf deine Bedüfnisse achten und du darfst konsequent sein und gewisse Dinge bestimmen. Das ist auf Dauer für euch beide besser, als immer nachzugeben, weil das Kind schreit.
Alles Liebe!

 
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