zurück| Geschrieben von Starbucks87 am 01.02.2023, 19:25 Uhr |
Sternenkinderbestattung
Hallo zusammen
Heute habe ich einen Brief von der Krankenhausseelsorge bekommen. Ich würde zu einem Gemeinschaftsgottesdienst eingeladen bei dem beim Sternenkinder zusammen bestattet werden.
Puh.. Das kam so unerwartet, dass ich sofort weinen musste.
Kennt ihr sowas? Würdet ihr hingehen?
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Re: Sternenkinderbestattung
Antwort von Carindula am 01.02.2023, 19:58 Uhr
Das gibt es in unserem Krankenhaus auch, in dem ich meine beide Ausschabungen hab machen lassen. Aber ich wollte da nicht hingehen.
Irgendwie würde es das für mich nur schlimmer machen glaub ich.
Aber ich finde es sehr gut zu wissen, dass es nicht einfach im Müll gelandet ist. Das hätte mich tatsächlich beim ersten Mal beschäftigt.
Jeder geht anders damit um. Für viele ist das sicher wichtig so Abschied zu nehmen. Ich konnte das nicht.
Re: Sternenkinderbestattung
Antwort von Starbucks87 am 01.02.2023, 20:56 Uhr
Ich gehe da wohl auch nicht hin, finde es aber sehr schön, dass es sowas gibt.
Dieser Satz, dass MEIN Sternkind bestattet wird, hat mich richtig kalt erwischt.
Ich hätte auch zu viel Angst, andere trauende Eltern zu sehen.
Re: Sternenkinderbestattung
Antwort von Bellisima90 am 02.02.2023, 16:20 Uhr
Bei uns gibt es sowas auch.
Einmal im Jahr findet diese kleine Bestattung dort statt.
Da meine Ausschabung gerade nach so einer Bestattung stattfand und ich damals schnell wieder schwanger wurde, habe ich diese Andacht dann das Jahr darauf mit meiner kleinen Maus in der MaxiCosi besucht. Ich glaube, das hat es mir leichter gemacht hinzugehen, weil ich schon ein Baby hatte (Auch wenn es nicht DIESES Baby hat sein dürfen). Wäre ich bis dahin kinderlos gewesen, wäre es sicher anders gewesen.
Aber so war es irgendwie doch schön, nochmal symbolisch Abschied zu nehmen und ich bin froh, dass ich hingegangen bin. Damit habe ich richtig abgeschlossen
.. war seither aber nicht mehr an diesem Grab.
Die anderen Leute haben mich gar nicht so sehr interessiert, ich habe eigentlich nur an mein kleines Baby gedacht, das ich nicht kennenlernen durfte.
So.. das ist nur meine Geschichte
, ob jemand so was möchte, muss und darf ja jeder für sich entscheiden
Re: Sternenkinderbestattung
Antwort von Okiravomblumenkamp am 02.02.2023, 16:45 Uhr
Hey
Ich hatte sowas auch. Die haben mir das direkt im Krankenhaus erzählt. Auch Flyer mitgegeben für diese Bestattung und auch für Selbsthilfegruppen.
Ich war auch Zwiegestalten. Auf der einen Seite war ich sehr gerührt und habe mich verstanden gefühlt. Auch mein krümelchen sollte mal ein Mensch/Baby werden und man hat sofort Mutter Gefühle. Der Gedanke dass er es jemanden gibt, der an das „Baby“ denkt und einen Gottesdienst durchführt fand ich sehr tröstend.
Dann kamen aber unterschiedliche Gefühle hoch. Auf der einen Seite dass es mich nicht so schlimm getroffen hat im Gegensatz zu anderen Müttern die schon ein echtes Baby im Bauch hatten. Und mein rationaler Gedanke dass ich einen Embryo in der 6./7. Woche eher als Zellhaufen bewerte. Dem entgegengesetzt haben sich meine Gefühle. Ich bin immernoch stark getroffen von den Erlebnissen. Dieses auf und ab der Emotionen und der Gedanken „aber ich habe doch einen Herzschlag gehört und gesehen“.
Also so rational wie ich dachte, bin ich also gar nicht.
Naja ich habe mich dazu entschieden nicht hinzugehen. Irgendwann werde ich die Grabstätte mal besuchen. Irgendwann. Wenn es mir besser geht.
Und damit Krümel nicht umsonst gestorben ist, werde ich Menschen davon erzählen. Damit Fehlgeburten kein Tabu mehr bleiben. Damit Freundinnen wissen sie dürfen sich bei mir melden wenn sie das gleiche durch machen. Mir hat das sehr geholfen die eine Person zu kennen, die mich versteht.
All das, wenn es mir besser geht.
Das sind meine Gedanken zu dem Thema Gottesdienst. Sorry dass es lang geworden ist.
Re: Sternenkinderbestattung
Antwort von Starbucks87 am 02.02.2023, 21:22 Uhr
Danke für eure Antworten :)
Mir geht es eigentlich wieder echt gut. Aber dieser Brief kam so unerwartet und dann zu lesen "..auch ihr Sternenkind wird dort bestattet" hat mir einen echten Stich versetzt und ich habe lange geweint.
Eigentlich habe ich nicht das Bedürfnis dahin zu gehen, aber wenn ich lesen "ihr Sternenkind", dann fühl ich mich fast verpflichtet dort zu sein.. Für das Kind.
Habe schon überlegt dort mal anzurufen und zu fragen, wo genau diese Kinder bestattet werden, damit ich später mal hingehen kann.
Bin mir noch unsicher, was ich machen möchte.
Darüber zu reden und von meinen Kind zu erzählen finde ich auch wichtig. Keiner soll Berührungsängste haben und für mich ist das auch kein Tabu Thema.
Aber trotzdem ein trauriges Thema.
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