Psyche und Kinderwunsch

Hallo zusammen,

ich erhoffe mir von diesem Beitrag, ja was eigentlich genau...? Gewissenserleichterung, die Erkenntnis dass ich nicht allein bin..? Keine Ahnung.

Ich bin 36 Jahre alt und wir versuchen es seit fast 2 Jahren. Seit ca einem Jahr mit KiWu-Klinik. Ein Clomifen-Zyklus war nicht erfolgreich (inzwischen wissen wir auch dass der damals aktive Eierstock keine Verbindung zur Gebärmutter hat). Am Freitag habe ich einen Bluttest nach der 1. (und letzten) IUI. Ich bin mir sicher dass das auch nicht geklappt hat. Demnächst steht wohl IVF/ICSI etc an.

Nun zum eigentlichen Thema:

Wenn ich mir hier manche Geschichten durchlese und wie stark da die meisten Mädels mit umgehen, denk ich manchmal ich bin die größte Heulsuse der Welt. Ich hab mich immer für eine relativ starke Persönlichkeit gehalten. Aber jetzt... ich heul hier nach 2 jämmerlichen (professionellen) Versuchen rum, hab Alpträume dass das NIE was wird und bin nervlich ständig kurz vorm Durchdrehen.

Dazu kommt, ich kann es schlichtweg nicht mehr ertragen wenn in meinem Freundeskreis jemand verkündet dass sie schwanger is. Ich kann mich nicht mal mehr ansatzweise für diejenige mitfreuen. Is das normal?

Als mein Bruder und seine Freundin verkündet haben dass sie ein Baby kriegen und dann ca ne halbe Stunde lang, laut und überschwänglich betont haben, dass ja „der erste Schuss ein Treffer war“ und die „Schwanger-Linie auf dem Test vor der Kontrolllinie erschienen is“ und sie wohl „sowas von schwanger“ sind - hab ich mich 20 Minuten an den Armlehnen vom Stuhl festgehalten um niemandem eine zu kleben und danach bin ich einfach ins Bad gegangen und hab geheult. Mein eigener Bruder! Den ich eigentlich sehr gern hab. Nicht mal für den kann ich mich mehr freuen. Was stimmt denn nicht mit mir? Gehts noch jemandem so? Oder bin ich einfach ein schlechter Mensch geworden?