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Geschrieben von Akusei am 21.07.2020, 2:16 Uhr

Tochter hat sehr aggressiven Freund

Hallo,

dies ist mein erster Beitrag, leider kein schönes Thema.
Wir haben letztes Jahr neue Nachbarn bekommen mit zwei Söhnen (5&3).
Meine sind im selben Alter.
Mein Mann und der Vater freundeten sich an und so kam es, dass die Jungs immer wieder zum Spielen rüber kamen.
Der Ältere der beiden hatte schon immer ein „Aggressionsproblem“: Mir wurde von der Mutter berichtet, dass er im Sekundentakt seinen kleinen Bruder körperlich angriff bereits kurz nach der Geburt, und das soll so über lange, lange Zeit gewesen sein.
Heute soll es besser geworden sein, aber immer noch schwierig.
Und ich weiß auch, dass Aggression im Kleinkindalter normal ist und dazu gehört.

Irgendwie mag meine Ältere ihn.
Und mein Jüngster mag den Kleinen der Nachbarn.

So nun habe ich (bis auf die Corona Pause) über Monate erlebt, wie dieses Kind meiner Tochter droht, mir droht, in einer Tour Streit anfängt, wegen richtigen Kleinigkeiten mega aggressiv wird und ihr hinterherjagt, sie bewirft, schubst, so dass sie weinend davon rennt.
Keine 10 Minuten blieben ruhig, und es ist einfach so, dass das alles von ihm ausging.
Bei uns ist das kindliche „Aggressionslevel“ wie ich finde normal und gesund: Im Kleinkindalter in der Autonomiephase leicht da, konnte aber durch emphatische Begleitung dann auch irgendwann abgehakt werden. Da ja mit der Reife der Kognition und der verstärkten Kompetenz der Selbstregulation auch irgendwann einfach weg.

Oder wenn er richtig fies gegenüber meinem Kleinsten wurde und meine Große weinend hinterherlief „Er soll doch bitte ihren Bruder in Ruhe lassen...“.

Der Höhepunkt war, als er mit Kieseln schmiss, mein Kleiner (wie gesagt 3) das nachahmte, ihn traf, und das Kind ihn dann umwarf, nein rambomässig umwalzte, dass er hart mit dem Hinterkopf auf dem Pflaster aufschlug...
Bei einem Nachgespräch mit der Mutter sagte sie nur, dass sie das gar nicht so schlimm fand...

Erstmal fand ich es schwer zu verarbeiten, dass dieses Kind keinerlei Respekt vor mir hatte, noch weniger vor meinen Kindern und dann wurden nicht nur die verbalen Aggressionen immer mehr, es kamen vermehrt körperliche dazu, richtig übel, wie ich finde in dem Alter.

Meine Tochter hatte ich den Eindruck änderte sich auch. Sie reagierte auf ihn vermehrt in der Art, wie er mit ihr umging.

Dazu kommt natürlich, dass wir nach der Corona Pause erstmal nur Treffen mit einer Familie hatten, also auch keine Ausweichmöglichkeiten.
Und die ganz Kleinen sich gut verstehen...

Naja, ich kann das natürlich nicht komplett beurteilen, aber so wie ich den Vater erlebt habe, hat er viel dazu beigetragen, dass sein Sohn so ist.
Die Kinder wurden hier abgegeben mit der Ansage, dass es hier einen Chef gibt, und auf den muss man hören.
Benimmt er sich nicht, kommt er nicht mehr her.
Hört er jetzt nicht sofort auf mit dies und jenem, geht er sofort.
Wegzerren am Arm, selbst wenn das Kind gerade gar nichts Schlimmes gemacht hatte und nur nicht gehen wollte.
Gewaltsames Festhalten des Kindes mindestens 10 Min lang.
Stille Treppe.
Damit drohen, dass er Ärger von meinem Mann kriegt, wenn er in die Garage geht.
Oder irgendwas macht, was eigentlich gar nicht so schlimm wär.
Was soll das? Mit Ärger von meinem Mann drohen? Der würde höchstens sagen „Ich möchte dies und das aus jenem Grund nicht, könntest du bitte...“
Was bei unseren meist auch reicht.
Also ein Miteinander das geprägt ist von Druck, Drohungen und auch körperlichen Übergriffen.
Keinerlei Blick dahingehend, dass Aggressionen ja auch Ursachen haben (vielleicht geht es dem Kind so gar nicht gut?) und nur ein reines agieren auf Verhaltensebene, wovon ja klar ist, dass der „Erfolg“ nur von kurzer Dauer ist.

Ich habe natürlich das Gespräch mit den Eltern gesucht und auch versucht ihnen einen anderen Weg zu zeigen als nur auf Verhalten „draufzuhauen“. Aggressionen erzeugen Gewalt, Gewalt erzeugt Gegengewalt etc.

Was nicht bedeutet, dass man nicht klar machen darf, wo seine eigenen Grenzen sind!

Die Mutter hat in der Öffentlichkeit mehr so die ruhige Rolle gehabt. Die Drohungen in Engelszunge eingeflüstert.
Irgendwann habe ich ihr gesagt, das geht über alle meine Grenzen (der ist ja nicht mehr drei),
und ich möchte nicht dass meine Kinder bedroht, geschubst, gehauen, gejagt und beworfen werden.
Und ich find das auch für mich nicht schön von einem 5 Jährigen.
Mit dem Hintergrund, dass ich ihr in vorherigen Gesprächen tonnenweise Infos an die Hand gegeben hatte, wie man es auch anders machen kann. Natürlich vorsichtig, so emphatisch wie es irgend ging.
Darauf wurde irgendwie gar nicht eingegangen, leider...

Ihre Reaktion war nur „Dann treffen sich unsere Kinder nicht mehr.“

Ja, jetzt treffen die sich nicht mehr.
Irgendwie bin ich natürlich erleichtert, aber ich habe auch zwei Kinder, die traurig sind und Spielpartner vermissen.
Meiner Großen kann ich es erklären, sie versteht es schon irgendwie. Trotzdem ist sie manchmal traurig und ich finde auch, dass sie seit dieser Zeit vermehrt Aggressionen zeigt. Sie sagt Dinge zu mir, die sie vorher nie gesagt hat: „Dann haue ich dich in deinen Bauch, wo das Baby drin ist“ . Sie klingt wie dieser Junge .
Wieso mag sie ein Kind, das so mit ihr umgeht?
Und ich bin auch wütend, auf mich, darauf dass ich das so lange zugelassen habe, irgendwie auch auf die Eltern, weil die die Verantwortung nicht übernehmen wollten und zum Teil auf mich und meinen Mann abwälzten (Ärger von meinem Mann und ähnlichen Quatsch).

Hätte ich etwas anders machen können?
Wie kann ich meiner Tochter und meinem Sohn helfen mit der „Trennung“ umzugehen?
Vor allen Dingen, weil sie direkt gegenüber wohnen, und man sich einfach sieht.
Bald ziehen sie weg, weil die Vermieter wohl ein ähnliches Problem mit ihnen hatten (haben auch Kinder) und die Eltern sich nicht wohl fühlen dass andere damit nicht klar kommen .
Wir treffen uns mittlerweile von Zeit zu Zeit auch mit anderen Spielfreunden, viel angenehmer für alle.

Dankeschön fürs Lesen

 
12 Antworten:

Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Monroe am 21.07.2020, 9:40 Uhr

Es ist sehr schade, dass es nun zum Kontaktabbruch kam. Und noch trauriger, dass die Eltern nicht einsehen, dass sie selbst für das Verhalten des Sohnes verantwortlich sind und keine Ratschläge annehmen.
Ich finde es gut, dass du was gesagt hast. Ich habe leider keinen Rat. Man kann nur hoffen, dass die Eltern es selbst merken und sich Hilfe holen.

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Baerchie90 am 21.07.2020, 11:55 Uhr

Ich kann dich verstehen, sie allerdings auch.
Mein Sohn hat einige Baustellen unter anderem im sozialen - emotionalen Bereich. Ihm fällt es wahnsinnig schwer sich zu regulieren und es gab schon unzählige Situationen, in denen er sich unfair behandelt fühlte und dann eben körperlich reagiert hat - egal wer oder was da gerade vor ihm stand.
Und das ist einfach anstrengend. Natürlich versuchen wir empathisch und gelassen zu bleiben und mit gutem Beispiel voran zu gehen - was auch überwiegend kein Problem ist, aber ja, manchmal reagieren wir auch einfach blöd.

Bei meinem Sohn ist es so, dass er schnell reizüberflutet ist, dann fängt er auch an rumzublödeln, hört nicht mehr zu und fängt an das zu machen, was er nicht soll oder rennt im schlimmsten Fall unkontrolliert davon, wobei ihm weder Türen noch Zäune aufhalten und einen Blick für Gefahren - wie beispielsweise Straßen - hat er dann auch nicht mehr...
An diesem Punkt angelangt geht es sehr schnell bergab, was erfahrungsgemäß in einem totalen Zusammenbruch endet, bei dem er sich komplett wegschreit, was dann auch schon mal ein paar Stunden dauern kann (je mehr Personen in dem Moment anwesend sind und "helfen" wollen, desto mehr zieht es sich), bis er sich da wieder gefangen hat.. und da versuchen wir dann auch in der Tat so schnell wie irgendmöglich die Situation zu verlassen oder nach Hause zu kommen - wenn nötig auch indem ich ihn trage, auch wenn er das in dem Moment nicht mag.
Hinterher rede ich dann natürlich mit ihm, entschuldige mich dafür und gebe zu, dass mir nichts besseres einfiel, um uns da raus zu holen. Auch reden wir darüber, wie wir das beim nächsten Mal besser lösen können und ich achte darauf, dass er möglichst gar nicht erst an diesen Punkt kommt, indem ich die Tage dementsprechend gestalte, manchmal kommt es aber dennoch immer noch vor.
Für aussenstehende sieht das bestimmt in manchen Fällen auch total übertrieben aus, aber die kennen unsere Situation, uns und unseren Sohn eben auch nicht (gut genug).

Du hast es sicher nett gemeint mit deinen ganzen Gesprächen über sein schlechtes Verhalten, welches (deiner Meinung nach) nur vom elterlichen Umgang kommen kann. Ich schätze, da hätte ich mich auch zurück gezogen.

Dass deine Kinder an der Trennung zu knabbern haben, ist jetzt natürlich blöd, aber nicht zu ändern, wenn du seinem schädlichen Einfluss umgehen willst.
Davon abgesehen kann das Verhalten deiner Tochter natürlich auch völlig unabhängig vom Nachbarsjungen auftreten. Sie ist 5 Jahre alt und bekommt scheinbar gerade ein zweites Geschwisterchen, da können die Gefühle schonmal Achterbahn fahren.
Aber es dem aggressivem Jungen und seinen unfähigen Eltern zuzuschreiben, ist sicher bequemer.

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Akusei am 21.07.2020, 12:19 Uhr

Ach danke für die Antwort, schön von der „anderen“ Seite zu hören (nicht falsch verstehen bitte).
Ich kann und konnte mich hineinfühlen in die Eltern, und ich kenne es aus der Autonomiephase, dass man nicht immer gelassen bleiben kann, das ist ok.
Für mich liegt der Unterschied darin, ob dies in harten Situationen mal passiert, oder ob es strukturell gegeben ist (z.B. Aussagen vom Vater, dass Erwachsene „bessere“ Menschen seien als Kinder). Also die gesamte Grundhaltung.

Ich habe nicht gedacht oder geschrieben, dass das Verhalten des Kindes nur die Schuld vom Vater ist (ich schrieb, dass ich es nicht komplett beurteilen kann, aber was ich wahrnehme definitiv solche Aggressionen verstärkt).
Und ich habe mit der Mutter auch über Traumata von ihrem Sohn gesprochen, die sicher auch eine Rolle spielen.

Für mich ist es auch ein Unterschied, ob sich ein Kind „reinbrüllt“, wegrennt, oder super schnell aggressiv andern gegenüber wird.

Dass meine Tochter ein Geschwisterchen bekommt ist garantiert eine Veränderung für sie.
Nur kenne ich sie. Als ihr erstes Brüderchen kam war ich so erstaunt, dass wir keinerlei Probleme mit Eifersucht hatten.
Selbst nahe Verwandte, waren erstaunt und sagten, sie hätten noch nie erlebt oder gehört, dass so keinerlei Eifersucht da ist.
Diese kam erst, als es um Spielzeug ging .
Und auch jetzt ist sie für mich, muss ich ehrlich zugeben eine Kraft und Zuversicht, wenn ich innerlich mal hadere, wie ich das alles schaffen soll. Sie ist voller Freude und Glück. Eigentlich unfassbar.
Was ich mir eher vorstellen kann, ist, dass sie auch meine Gefühle mitspiegelt. Meine Wut, meine Hilflosigkeit in Bezug auf die Freunde Situation.
Und wenn ich mit ihr darüber spreche, wie das jetzt kam, dass sie so etwas sagte, antwortet sie „Das hab ich von ...“ .

Wie ist es denn aus deiner Sicht? Was hilft euch im Umgang mit Freunden?
Was braucht ihr in solchen Situationen?

Liebe Grüsse

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Akusei am 21.07.2020, 12:24 Uhr

Aber schade, dein letzter Satz, das war nicht so ganz angemessen. Ich habe nie gesagt „unfähige“ Eltern.
Und bequem mache ich es mir auch nicht, sonst hätte ich das alles schon am Anfang beendet... und ich würde nicht fragen, was ich hätte besser machen können.

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Baerchie90 am 21.07.2020, 13:05 Uhr

"Für mich ist es auch ein Unterschied, ob sich ein Kind „reinbrüllt“, wegrennt, oder super schnell aggressiv andern gegenüber wird."

Bei uns ist es eine Mischung aus den drei Sachen. In der Regel wird in Konfliktsituationen erst im Affekt gehauen / geschubst, anschließend die Flucht angetreten und schließlich gipfelt es am Ende im "wegschreien" - wenn wir nicht vorher die Kurve kriegen.

" Was hilft euch im Umgang mit Freunden?
Was braucht ihr in solchen Situationen?"
Mir hilft es vor allem nicht ständig darauf angesprochen zu werden, ich muss da nicht ständig mit allen möglichen Menschen drüber sprechen, die in den allermeisten Fällen, nie in ansatzweise der selben Situation steckten. Unsere wirklichen Freunde kennen die Situation, wissen das wir unser bestmöglichstes versuchen und in ärztlicher / therapeutischer Behandlung sind und belassen es dabei, es sei denn wir haben Redebedarf.
In den Situationen selber hilft vorallem Abstand, weder mein Sohn noch ich bzw mein Mann kann es gebrauchen, wenn jemand sich da einmischt, auch wenn es meistens nett gemeint ist.

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Baerchie90 am 21.07.2020, 13:25 Uhr

Ja, was soll ich sagen?
Dieses Thema piekst mich eben extrem an. Hast du eigentlich eine Vorstellung wie oft man sich für ein "aggressives Kind" rechtfertigen und erklären muss und wie viele Menschen sich berufen fühlen kluge Tipps zu geben, man müsse ja nur wahlweise empathischer, strenger oder konsequenter sein oder wie schnell man selbst dafür "blöd angemacht" wird, weil das Kind sich auf dem Spielplatz nicht "regelkonform" verhält.

So anstrengend es mit Sohnemann auch war bzw ist, die Auseinandersetzungen die wir deswegen mit unserem Umfeld oder auch mit "daher gelaufenen Fremden" hatten, waren wesentlich anstrenger für mich.

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Akusei am 21.07.2020, 14:38 Uhr

Ui, ihr seid in Behandlung.
Also da ergibt sich mir ein Bild, dass ihr das komplett anders handhabt als die Nachbars Familie, die sich stets darauf berief, ihr Sohn sei so, weil er ein Trauma am Anfang seines Lebens bekommen hat. Mehr nicht.

Ich habe mir alles lange, lange Zeit nur angesehen und Tränen getrocknet! Oder versucht zu verhindern, dass was Schlimmes passiert...
Ich hab mitnichten bei jedem Treffen versucht mich „einzumischen“.
Mit der Zeit ergab sich aber das beschriebene Bild der Eltern. Als dann Sätze fielen wie z.B. „Meine Tochter hat ja auch gesagt, dass ist ihr Brüderchen.“ (Der Sohn reagierte darauf aggressiv und jagte und wollte hauen, meine Tochter sagte dies, weil sie ihren Bruder vor dem Sohn beschützen wollte.)
Also, was ich sagen will, der Vater saß so da, schaute sich das entweder an und gab die Verantwortung komplett an uns ab oder wurde übergriffig seinem Sohn gegenüber.

Mit der Zeit habe ich erst Gespräche gesucht.
Ich hätte mir das weiter ansehen können und stumm bleiben, aber ich konnte nicht mehr.
Und das sich dies von meiner Seite auch für die Eltern übergriffig anfühlen kann, dessen war ich mir bewusst.
Eine Gratwanderung.

Aber es ging einfach täglich über meine Grenzen .
Ach schwierig.

Ja, ihr scheint das anders zu machen, und darin liegt wohl der Unterschied. Ihr gebt die Verantwortung nicht an andere ab und geht der Sache auf den Grund.
Das war halt anders bei den Nachbarn .

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Summer80 am 21.07.2020, 18:45 Uhr

Ja, Eltern die anderen Eltern erzählen wollen, wie "richtige" Erziehung geht, sind halt schon immer besonders beliebt...

Ganz ehrlich: wenn du mit dem Verhalten des Jungen nicht klar kommst, dann triff dich nicht mehr. Aber an der Erziehung herumzuanalysieren und "andere Wege aufzeigen" ist einfach übergriffig. Du kennst immer nur Ausschnitte. Und wenn dir das Verhalten nicht passt, dann reduziere den Kontakt oder breche ihn ab.

Solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist, darf (leider) jeder so erziehen wie er möchte. Autoritär, streng, verhätschelnd, egoistisch, empathisch, kooperativ...

Du hast dir den für dich "perfekten" Weg für die Erziehung gesucht. Das ist aber nur DEIN Weg und nicht objektiv der beste oder einzig wahre.

Ihr habt den Kontakt ja jetzt beendet. Und somit hast du nun endlich die einzige Option gezogen, die von Anfang an zur Verfügung stand. An anderen Familien "herumzudoktern" sollte den Fachleuten überlassen bleiben. Alles andere ist anmaßend.

PS: ich habe das auch hinter mir. Mein Kind hatte eine toxische Freundschaft zu einem anderen Kind und war diesem hörig. Wir hatten viele Gespräche mit den Erzieherinnen im Kindergarten und haben erstmal alles laufen lassen und beobachtet, ob sich die Beziehung mit der Zeit ändert. Tat sie aber in einem Zeitraum von über einem halben Jahr nicht. Also: Kontakt neben dem Kindergarten auf Null runtergefahren und die Freundschaft zu anderen Kindern durch häufige Spielbesuche gestärkt. NIE IM LEBEN hätte ich der anderen Mutter Erziehungstipps gegeben, wie sie ihr Kind besser in den Griff bekommt. Das war eine strenge und sehr pädagogisch orientierte Mutter. Natürlich habe ich mir gedacht, dass das Kind mit weniger "Drill" und weniger pädagogischen Konzepten aus Büchern und mehr emotionaler und intuitiver Fürsorge wahrscheinlich auch anders wäre. Aber das Kind wird komplett im "normalen Rahmen" erzogen. Was soll ich mich da einmischen? Objektiv gibt es nichts zu beanstanden. Es passt halt zwischen uns und unseren Erziehungsstilen nicht und daraus ergibt sich nur eine Konsequenz: Kontakt runterfahren. Fertig.

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Akusei am 21.07.2020, 19:58 Uhr

Uiuiui, woher weißt du eigentlich, dass nicht auch die Mutter versuchte (versuchte) darüber mit mir zu sprechen?
Und wenn ich angegriffen etc werde und meine Kinder auch, kann man natürlich gehen oder einen anderen Weg suchen . Also es hat mich persönlich betroffen, und ich bin eher weniger der Typ, der dann einfach alle Brücken abreisst.
Weil es ja auch positives gab mit den kleinsten Kindern.
Und woher weißt du, aus welchem Fach ich bin? Viele Unterstellungen. Sehr frech.

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Bin bei Summer

Antwort von emilie.d. am 22.07.2020, 22:46 Uhr

Andere Eltern über Erziehung belehren ist ziemlich übergriffig. Aber wenn sie wegziehen, sind Eure Probleme mit Ihnen ja so oder so demnächst gelöst.

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von luvi am 25.07.2020, 7:58 Uhr

Hallo,
Wenn ich deine Ausführungen lese, habe ich den Eindruck, du hast zu viele Erziehungsratgeber gelesen und auswendig gelernt.

Bis jetzt hast du "Kinder für Anfänger", Kinder, die sich leicht lenken lassen. Du kannst hoffen, dass auch dein drittes Kind so wird. Das muss aber nicht so sein. Es gibt Kinder, die aggressiver reagieren, die schnell zuschlagen, wenn sie wütend werden. Bei manchen dauert es länger, bis sie ihre Emotionen und Impulse kontrollieren können. Bei manchen Kindern reicht es nicht, nur zu reden. Sie müssen aus der Situation genommen werden.

Momentan erlebst du es ja selbst mit deiner Tochter, die dich in den Bauch boxt. Du siehst die Ursache in dem Jungen. Es ist aber deine Tochter, die das macht. Wirst du ihr in Zukunft nur sagen, "lass das bitte, ich möchte das lieber nicht", oder versuchst du es evtl auch irgendwann mit einer stillen Treppe, nachdem du 50 mal gesagt hast, dass sie damit aufhören soll.

Weißt du, eine Freundin von mir hatte als erstes Kind eine Tochter, die v.a. in Kindergarten von einem bestimmten Kind geärgert wurde, auch gebissen. Sie hat sich auch sehr über die schlechte Erziehung dieses Kindes aufgeregt. Dann bekam sie ihr zweites Kind, als Baby ein Schreikind. Mit diesem Kind kamen auch die Beschwerden von anderen, wie aggressiv es doch sei, es zuhaue usw.
Die Mutter hat öfter gesagt, daß ist jetzt die Strafe für sie, da sie so oft über das andere Kind geschimpft habe...

LG luvi

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Re: Tochter hat sehr aggressiven Freund

Antwort von Strelitzie16 am 29.07.2020, 18:34 Uhr

Wie du auch schon erkannt hast, ist es ganz offensichtlich woher die Aggression des Kindes herrührt. Andererseits ist es tatsächlich normal dass Kinder so hart miteinander umgehen und necken bis der andere sich wehrt, einfach um ihren Standpunkt zu verteidigen und sich im Rang über den anderen zu stellen. Die Mutter war uneinsichtig, dann hilft auch von eurer Seite aus nichts und es muss leider so hingenommen werden. Schade für die Kids. Aber besser für sie.

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