Kigakids

KIGAKIDS - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von ansaluli am 19.09.2009, 15:39 Uhr

Mein Sohn (3 Jahre alt) entwickelt sich zum Raufbold

Hallo!

Ich denke, dass bei deinem Sohn 4 Dinge eine Rolle spielen:

1. Die Veränderungen, die sich durch deine Schwangerschaft ergeben, machen ihn unsicher. Du hast dich verändert, bist nicht mehr so beweglich, musst dich öfter ausruhen, bist vielleicht gereizter. Er kann das nicht einordnen. Mein Großer war einige Wochen vor der Geburt seines Bruders auch völlig von der Rolle, weil er die Veränderungen zwar gespürt hat, aber nicht wusste, was er damit anfangen sollte.

2. Er ist erst seit kurzem im Kindergarten. Alles ist neu, viele Kinder auf einem Haufen, er muss sich an die Regeln halten und unterordnen. Auch wenn er gern in den Kindergarten geht, es ist anstrengend und er braucht eine Weile, bis er sich dran gewöhnt.

3. Er ist in der Trotzphase, sein Verhalten ist also durchaus altersgerecht und sogar wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Er probiert aus, wie weit er gehen kann, wo die Grenzen sind. Bei Kindern und Erwachsenen. Kinder sind unterschiedlich, der eine trotzt mehr, der andere weniger.

4. Für Auszeiten ist er viel zu jung, er versteht gar nicht, was ihr von ihm wollt, fühlt sich ungerecht behandelt und das macht ihn eher noch aggressiver und rebellischer, weil er sich unverstanden fühlt.

Ich würde an deiner Stelle komplett auf die Auszeiten verzichten, weil sie nichts bringen. Stattdessen solltest du versuchen, ihm Verständnis entgegenzubringen. Statt mit ihm zu meckern (was er erwartet), biete ihm an, ihn in den Arm zu nehmen. Sag' ihm, dass du verstehen kannst, dass er sauer / wütend / traurig etc. ist. Und biete ihm einen Kompromiss oder eine Alternative an. Bleib' freundlich, aber auch konsequent. Sollte er so sehr wüten, dass du gar nicht an ihn rankommst, lass' ihn eine Weile allein, sag' ihm aber auch Bescheid: "Ich habe Angst, dass du mich in deiner Wut trittst, deshalb gehe ich jetzt raus. Wenn du dich beruhigt hast, kannst du gern wieder zu mir kommen." Wenn er dann ankommt, nimm' ihn in den Arm und kuschel' mit ihm. Danach kannst ud ihm noch kurz erklären, dass er zwar wütend sein darf, dass du aber nicht möchtest, dass er dich tritt/haut/bespuckt.

Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, ich weiß wovon ich rede, ich habe auch zwei sehr turbulente Jungs zu Hause. Ich meckere auch viel zu oft, aber wenn ich an guten Tagen so reagiere wie eben beschrieben, lenken auch meine Kinder viel schneller ein und sind zu Kompromissen eher bereit. Es geht ja nicht darum, wer den Kampf gewinnt, sondern um ein gutes Miteinander.

Was den Abschied im Kindergarten angeht, so könntest du mit den Erzieherinnen besprechen, dass sie ihn sofort übernehmen, wenn ihr kommt, so dass nur ein kurzer Abschied drin ist. Wenn du dann nicht zögerst und sofort gehst, nachdem du ihn verabschiedet und ihm einen schönen Tag gewünscht hast, wird er schnell merken, dass du nicht weich wirst, Dackelblick hin oder her.

Ich wünsche euch viel Erfolg und für Rest-Schwangerschaft und Geburt alles Gute!!

LG,
Anja

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.