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Geschrieben von Mijou am 11.09.2011, 15:27 Uhr

JA oder NEIN?

Hallo,

in manchen Fällen ist die vorzeitige Einschulung sicher eine gute Idee. Ich wollte ein paar Argumente zum Abwägen beisteuern:

Die Stichtage wurden in den letzten Jahren eh schon schrittweise um mehrere Monate nach hinten im Jahr verlegt (früher waren sie im Juni). Dies kann und sollte man aber nicht immer weiter ausreizen, weshalb z. B. in NRW die weitere Verlegung wohl gestoppt ist. Ein Novemberkind ist also schon noch arg jung und kommt mit Kindern zusammen, die z. T. weit mehr als ein Jahr älter sind - was bei Kindern viel ausmacht.

Laut einem Artikel, der vor einiger Zeit in der Zeitschrift Eltern abgedruckt war, haben Studien ergeben, dass Kann-Kinder statistisch gesehen in ihren Leistungen unterhalb derjenigen der regulär eingeschulten Kinder bleiben, und zwar während der gesamten Grundschulzeit. Dies heißt natürlich nicht, dass es bei einzelnen Kindern nicht auch umgekehrt sein kann, es ist einfach ein statistischer Wert. Das heißt, mit einem zeitgemäß eingeschulten Kind ist man hier auf der sicheren Seite, eine vorzeitige Einschulung dagegen bleibt ein Risiko.

Dass ein Kind kognitiv schon sehr weit für sein Alter ist, heißt ja zudem nicht, dass dies auch für sein Sozialverhalten gilt. Ein Kind, dass viel jünger als der größere Teil der Klassengemeinschaft ist, braucht natürlich auch eine gewisse Stärke und Reife, um dies ausgleichen zu können.

Ich kenne im Bekanntenkreis zwei sehr gegensätzliche Fälle von Kann-Kindern. Eine Mitschülerin meiner Tochter wurde als Kann-Kind eingeschult, ist extrem kontaktfreudig, fröhlich, kein Sensibelchen, sehr selbstbewusst und in ihren Leistungen von Anfang an prima. Sie war allerdings schon früh eine sehr starke, kleine Persönlichkeit, ihr traute man das auch sofort zu.
Der Sohn meiner besten Freundin dagegen wurde ebenfalls als Kann-Kind eingeschult, weil er schon mit fünf kleine Geschichten selbst schreiben und im Zahlenraum bis 100 rechnen konnte. Auch er war zwar sehr selbstbewusst, allerdings im Sozialverhalten leider noch nicht sehr reif. Die ersten zwei Jahre war er in der Schule auffällig und eine Erziehungsberatung sowie endlose Gespräche mit der Klassenlehrerin waren nötig.

Ich glaube, wenn ich persönlich mir nicht 100prozentig sicher wäre, würde ich immer eher fürs Abwarten und zeitgemäße Einschulen plädieren, denn hiermit kann man weniger falsch machen, als mit einem vorzeitigen. In der Kiga-Gruppe meines Sohnes ist auch ein kluger kleiner Kerl, dessen Mutter ursprünglich wollte, dass er diesen Sommer eingeschult wird, obwohl er im November erst Geburtstag hat. Die Erzieherinnen rieten aber eher ab, und die Mutter ließ sich überzeugen. Grund: Der Junge ist eher ängstlich und schüchtern und außerdem recht klein und zierlich für sein Alter. Generell sind die Erzieherinnen bei uns nicht so schnell damit zur Hand, die Stichtage (die ihren Sinn haben), zu übergehen.

LG

 
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