Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von 4hamänner am 12.06.2010, 22:38 Uhr

"Vojta-Kinder"

Hallo Kaya,

mein Sohn wird morgen 7 Jahre alt ( ) und hatte eigentlich von Anfang an Physiotherapie. Zuerst nach Bobath, dann hat er aber mit 2 bis 3 Monaten sowie so nur geschrien und mit 3 Monaten immernoch nicht die Hände vor dem Körper zusammenführen können. Also hat die Physiotherapeutin gesagt, wenn er sowieso nur schreit, dann können wir auch Vojta machen. Das ging mit einiger Übung auch gar nicht so schlecht bis er 6 Monate alt war. Dann konnt ich ihn in der Bauch / Kriechhaltung nicht mehr gleichzeitig halten und drücken (am Fuß hat er so gepowert ...).

Die Physiotherapeutin hat meine Gründe (es gab noch andere ...) voll nachvollziehen können und gesagt, Vojta ist gut solange die Eltern voll dahinter stehen. Wenn das nicht so ist, dann ist Bobath besser. Also wurde dann Bobath geturnt (inzwischen war seine Epilepsie eingestellt und er schrie auch nicht mehr ganz so viel).

Mit 2 Jahren waren wir dann für 4 Wochen im SPZ in Pelzerhaken. Dort wurde wieder Vojta geturnt (angeblich weil es das beste ist schnell Muskeln aufzubauen, aber eigentlich hatten die da auch nix anderes). Ich war einverstanden und stand auch dahinter. Mit meinen 2 Jährigen waren die Übungen auch schon ein bisschen anders. Aber jetzt hat man richtig gemerkt, nicht die Übung selber ist das Problem, sondern dass er vorher in die Ausgangsposition musste und dann ja praktisch an der Bewegung gehindert wird.

Den besten "Erfolg" hatten wir wieder bei der Kriech-Übung (jetzt auf den Knien): da hat er sich mehrfach hintereinander übergeben, weil er sich so aufgeregt hat. Bis ich gesagt habe, wenn ich ihn jetzt wieder hochnehme und saubermache (es war nicht viel), dann lernt er nur, dass er damit Erfolg hat. Also hab ich ihn so gelassen, wie er war (der Kopf zeigt ja auch zur Seite) und wir haben die Übung zu Ende gemacht. Danach hatte ich dieses Problem nicht noch mal, aber zu Hause hab ich dann auch nicht mehr mit Vojta weitergemacht. Erst jetzt mit ca. 6 Jahren hatte er wieder Vojta und er findet es lustig!!!

Was den Dickkopf betrifft: Einen extremen Dickkopf hat meiner auch, aber wie ich ja geschrieben habe auch schon vorher und ich kann nicht unbedingt sagen, dass die Vojta-Phasen da was geändert haben. Wichtiger ist, glaub ich, dass dein Erdmännchen auch mal gezeigt bekommt, dass er mit der Nummer nicht immer durchkommt. Man muss mal den Mut haben, sich emotional von der Situation zu distanzieren und zu sagen, es ist egal, was er jetzt für einen Aufstand macht. Ablenken ist da eh nicht unbedingt das beste - höchstens für den Augenblick einfacher. Dein Kind ist einfach in einer Phase (die auch immer mal wieder kommt - seufz), in der er lernen muss sein Verhalten anzupassen. Und wir als Eltern spielen dabei eine große Rolle. Das einzig tröstliche dabei: Trotzphasen haben auch mal ein Ende .

Und übrigens: Vojta tut nicht weh! Ich habe das mir von verschiedenen Seiten bestätigen lassen. Und das mein Sohn es jetzt gerne macht (allerdings macht er es nur 1 mal in der Woche zusätzlich zu Bobath), zeigt, dass es nicht weh tut. Es ist lediglich die Situation, die die kleinen Kinder nicht verstehen können.

Liebe Grüße
Anja

 
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