Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Graupapagei3 am 12.03.2018, 17:30 Uhr

PEG

Keiner kann sich in deine konkrete Situation hineiversetzen, aber ich bin der Meinung, dass zum Leben auch das Sterben und zwar ein menschenwürdiges Sterben gehört und man einen Menschen gehen lassen soll, wenn es soweit ist.

Meine Mutti hat ihre letzten 3,5 Lebensjahre bei uns im Haus verbracht. Sie konnte sich nicht mehr alleine versorgen, war aber sonst noch ganz fit. Allerdings konnte sie sich selbst eben nicht zu den lebensnotwendigen Dingen motivieren, das fing beim Waschen an und ging dann bis hin zum Essen und trinken, umziehen usw.

Also haben wir sie zu uns geholt und lebten fortan als Mehrgenerationenfamilie, Oma hatte ihr Zimmerchen und jeder der da und verfügbar war, hat sich gekümmert.

Mit dem Essen war es immer etwas schwierig, sie hatte halt gute und schlechte Phasen bis letzten Sommer eine dauerhaft schlechte Phase kam. Sie mochte dann dies und jenes nicht mehr und baute zusehends ab und irgendwie war klar, dass die Lebensuhr abgelaufen ist. Wir haben uns dann entschieden, diesen natürlichen Prozess nicht zu unterbinden weder durch Infusionen noch durch sonst irgendetwas. Ich wusste, dass sie es nicht will, das hat sie mehrfach geäußert. Irgendwann hat sie dann nichts mehr gegessen, egal was wir ihr angeboten haben. Danach wurde dann das trinken weniger, sie hat dann nur noch auf Eiswürfelchen rumgelutscht.

Ich habe hundertmal mit mir gehadert , habe damals viel gelesen und erkannt, dass einfach ein ganz natürliches sterben vor sich geht. Die letzten 2 Tage hat sie dann fast nur noch geschlafen und ist dann auch zu Hause friedlich und ohne Schmerzen für immer eingeschlafen. Sie hatte am Mittwoch das letzte Löffelchen Suppe gegessen, Montag vormittag ist sie eingeschlafen. Der Körper hat einfach nach und nach seine Funktionen eingestellt, sie war übrigens 86 und liit seit 50 Jahren unter Herz-Kreislaufproblemen und auch an einer Herzinsuffizienz.

Es ist wirklich hart, jemanden so gehen zu lassen, dieses Wort verhungern spukt einem da mehr als einmal im Kopf rum, aber wenn man über die Alternativen nachdenkt, dann muss man manchmal erkennen, dass es doch der richtige Weg ist, jemanden gehen zu lassen. Und was ist schöner als umgeben von seinen Lieben einfach friedlich einzuschlafen?

 
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