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Geschrieben von Schrumsel am 06.09.2018, 15:59 Uhr

Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Hallo. Ich weiß nicht recht, ob ich hier richtig bin... Aber vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

Bei unserem Sohn wurde mit knapp 3 Jahren das 1.mal der Verdacht auf ADHS geäußert. Die Kinderärztin gab mir 2 Bücher zum Lesen. Aber danach wurde das Thema von ihr unter den Tisch gekehrt. Sobald ich fragte, wie es weiter geht, wurde nur gesagt, dass das noch Zeit hat.
Mittlerweile sind 3 Jahre vergangen. Der Leidensdruck ist nicht gerade gering...
(Meine Eltern behaupten, dass wir bloß übertreiben und unser Junge eben nur nicht in die starre Schablone der Ärzte passt. Aber wenn sie ihn dann life erleben, sind sie schockiert. Beim nächsten mal sind aber dann doch wieder nur ich bzw.mein Mann diejenigen, die zu 'empfindlich' sind und das Kind hat ihrer Meinung nach kein Problem.
Von anderen mussten wir uns anhören: "Wenn unser Kind so wird, erschieß ich mich!" . Oder eben auch: "Du kannst gerne zu Besuch kommen. Aber nur ohne deinen Sohn."
Und wieder andere verstehen nicht, dass wir diverse Aktivitäten wie z.B. Rummel oder Weihnachtsmarkt nicht mitmachen können, weil unser Junge dann von den vielen Eindrücken überfordert ist und 'durchdreht'. Von denen kommen auch gemeine Kommentare... Wir sollen mal nicht so empfindlich und überfürsorglich sein. Aber wenn sie unseren Sohn dann mal beim "durchdrehen" erleben, sind wir Eltern diejenigen, die unfähig sind, ihr Kind "ordentlich zu erziehen".)

Unsere alte Kinderärztin ist in Rente gegangen und die neue Ärztin hat den selben Verdacht geäußert. (schon vor 2 Jahren.) Aber passiert ist bisher nicht wirklich was.

Nach ewigem Gedränge habe ich letztes Jahr endlich ein Rezept für Logopädie für unseren Sohn vom Arzt bekommen. Nach dem 2.Rezept war die Behandlung erfolgreich abgeschlossen. (Ich hätte gedacht, es würde länger brauchen.)

Beim Orthopäden (mit osteopathischer Behandlung speziell für Kinder) waren wir auch. Dort wurden diverse Blockaden gelöst. Aber anders ist seitdem nichts.

Nun haben wir eine Überweisung zur Diagnostik des Entwicklungsstandes bekommen. Damit sind wir auch fertig.
Erst hieß es, dass in diesem Zuge die ADHS Diagnostik durchgeführt werden würde. Aber das war eine falsche Info. Die Diagnose darf wohl nur der Kinderpsychologe stellen.
Ich fühle mich ehrlich gesagt veräppelt... Die Kinderärztin hatte nie von einer Kontrolle des Entwicklungsstandes gesprochen. Sie sagte ja selber, dass unser Sohn sehr weit ist. Er hat keine Probleme was Bewegung, Sprache oder Wissen angeht. Sie sprach von der Diagnostik ADHS. Und jetzt sind wir immer noch am selben Punkt wie vorher... Wir stehen auf der Stelle. Wir bekommen nur gesagt, dass unser Sohn altersgemäß entwickelt ist. (Danke.... Das wussten wir schon... auch ohne alberne Tests, bei denen er Farben und Formen sortieren sollte.)
Ich fühle mich echt im Stich gelassen... Und verunsichert...

Wie lange dauert es denn, bis man eine Diagnostik bekommt? Was wird da gemacht? Wie lange hat es bei euch gebraucht, bis ihr wusstet, was los ist? Und wie ging es dann weiter?

Bitte entschuldigt den langen Text...
Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Vielen Dank im voraus.

 
12 Antworten:

Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von KKM am 06.09.2018, 16:29 Uhr

Du brauchstvom Arzt eine Überweisung um Kinder- und Jugendpsychiater. Ein Psychiater ist ein Arzt, nur der darf eine Diagnose erstellen.

Es werden Tests gemacht, spielerisch, und es gibt Fragebögen an Eltern und Erzieher.

Nach Abschluss der Diagnostik gibt es die Diagnose.

Dann wird über Teherapien nachgedacht, möglicherweise beim Psychologen, eine Verhaltenstherapie

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von dana2228 am 06.09.2018, 16:35 Uhr

Wenn ich das richtig lese ist dein Sohn 6 Jahre, quasie Schulkind?!?

Sorry, unbegreiflich wie das abläuft. Wenn man Eltern nicht kämpft, bittet, drauf besteht, passiert da nix.

Ihr müsst für euer Kind kämpfen, ihr müsst selbstsicher auftreten und klar sagen was ihr wollt. ADHS wird vom Pychater diagnostiziert. Holt eine Überweisung und macht sich schnell es geht ein Termin.

ADHS ist kein Witz, kein Fehler der Eltern oder nur etwas wilder. ADHS ist ernstzunehmen.

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von Schrumsel am 06.09.2018, 16:37 Uhr

Er wird im November 6. Wir haben bis zum Schulanfang also zum Glück noch etwas Zeit.
Aber es wird ja auch nicht einfacher...

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von dana2228 am 06.09.2018, 16:45 Uhr

Aber es wird ja auch nicht einfacher...

Eben! In der Schule wird viel verlangt. Ein Kind mit ADHS, hat es da verdammt schwer. Mit Diagnose kannst du auf einen Nachteilsausgleich bestehen, Ergo machen.....

Geh zum Kinderpsychiater

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von Schrumsel am 06.09.2018, 19:17 Uhr

Danke dir.
Wie lange dauert es denn im Schnitt, bis man da einen Termin bekommt?

Beim Orthopäden hat es 3 Monate gedauert. Und selbst unsere Kinderärztin ist mit Terminen schon bis November voll.... Für ein Gespräch soll ich "mal zwischendurch" kurz vor Feierabend rein kommen und dann gucken, ob ich noch dran komme..... (Ja klar..... Ich hab meine Zeit gestohlen... Und schwanger mit dicken Bauch setzt man sich auch super gerne stundenlang ins Wartezimmer...)

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von KKM am 06.09.2018, 19:24 Uhr

Ist sicher lokal unterschiedlich.

3 - 6 Monate Wartezeit sind möglich

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von Acropora am 06.09.2018, 19:58 Uhr

Du kannst auch gleich einen Termin bei einem Kinder- und Jugendpsychiater vereinbaren und dann die Überweisung von eurer Kinderärztin holen.
Eine ADHS-Diagnostik erfordert mehrere Termine, sie zieht sich somit ein wenig.
Du kannst dann aber dein Kind bei/ vor Schulbeginn gleich ausreichend unterstützen , bzw gezielt Ergotherapie einfordern und evtl ein Elterntraining machen.
Andernfalls kannst du dich auch an ein Spz wenden. Sollte es eines in deiner Nähe geben, einfach mal anrufen...

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von dana2228 am 06.09.2018, 21:38 Uhr

Bei uns ging es Recht schnell. 6 Wochen. Dann 7 Termine (zwei Elterngespräche) über 7 Wochen.
Aber die Idee, zeitgleich einen Termin zu machen. Die Überweisung, kannst dir so holen. Trete selbstsicher auf.
Ich habe mich auch lange vertrösten lassen (Schreibaby, late torker, sehr erziehungsintensiv....)
Bis der Kindergarten die Betreuung verweigert hat. Da habe ich angefangen zu kämpfen. Ich habe nicht gefragt, ich habe angerufen mit den Worten:" ich komme gleich vorbei um mir die Überweisung abzuholen!" .....

Mit 3 1/2 Jahren ging er dann in einem besonderen Kindergarten mit den Diagnosen ADHS und globale Entwicklungsverzögerung. Ein Jahr später kam noch der A-TYPISCHE Autismus dazu.

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von paluja am 07.09.2018, 17:38 Uhr

Hallo,

Du kannst mal schauen, was ich weiter unten geschrieben habe (vor mehreren Monaten). Ich bin Psychologin und arbeite an einer amerikanischen Universitaet und in einer Praxis im Bereich ADHD und Lernstoerungen.

Mich wundert immer wieder wie kompliziert in Deutschland die Diagnostik ist. ADHD zu diagnostizieren ist nicht sehr zeitaufwendig. Wichtig ist der AUSSCHLUSS alternativer Diagnosen. Kinder mit verschiedenen Problemen praesentieren sehr aehnlich (unkonzentriert, aggressiv...). Daher muss es schon ein wirklicher Experte sein, der die Testergebnisse beurteilt.
Wir hier arbeiten folgendermassen fuer eine solide ADHD Diagnostik:
1. Gespraech mit Eltern und Kind (ca 2 Stunden), wo das Kind beobachtet wird und die Anamnese erfasst wird. Darauf basierend werden die neuropsycholgichen Tests ausgewaehlt
2. Testing: ca 2-3 Stunden. Intelligenz, executiv Funktionen, Lesen, Rechnen
3. Frageboegen zu Symptomen und Geschichte an Eltern, Kind und mindestens einen Lehrer (wir verwenden das BASC System. Wichtig ist, dass diese Fragebogen den gesamten Bereich kindlicher emotionaler Gesundheit erfasst).
4. Feedback fuer Eltern (1 Stunde)

Wir versuchen, alles innerhalb einer Woche abzuschliessen. Wenn die diagnostischen Kriterien nach DSM5 erfuellt sind, wird die Diagnose gestellt und dem Kind geraten mit Kinderarzt Medikamente zu probieren. In jedem Fall wird geraten in Kombination mit Stimulantien auch Verhaltenstraining mit Eltern und KInd zu beginnen (skills and pills - wie wir sagen).

Meld dich, wenn Du Fragen hast.

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von Muts am 09.09.2018, 11:17 Uhr

Und was melden die Erzieherinnen im Kindergarten? Teilen die den Verdacht der ADHS?

LG Muts

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Re: Frage zum Thema Diagnostik ADHS

Antwort von 2auseinemholz am 11.09.2018, 15:20 Uhr

Hallo!


Zuallererst NIEMAND wird vorbeikommen und Dich fragen ob nun eine ADHS-Diagnostik genehm wäre. - Das ist schon DEIN Problem.
Die Diagnostik wird normalerweise in dafür spezialisierten Arzt-Praxen durchgeführt. Überwiegend sind das Jugend- und Kinder Psychiater (nicht Psychologen!), es können aber Kinderneurologen oder spezialisierte Kinderärzte sein.

Die Diagnostik wird über mehrere länglichere Sitzungen durchgeführt, wobei auch Ärzte / Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen konsultiert werden können.

Du hast jetzt 2 Möglichkeiten:
1. Du fragst nach einer Überweisung/Empfehlung bei deiner KiÄtin. Das aber nur wenn Du gar keinen Plan hast und glaubst dort gut beraten zu werden.
2. Du fragst Dich durch, suchst auf eigene Faust nach einem Arzt der passen könnte und machst direkt einen Termin oder bittest Deine KiÄtin um meine Überweisung genau dorthin.

Da ggf. die Betreuung eher über Jahre geht, solltest Du Dir jemanden suchen, den Du "erreichen" kannst, der ggf. die schulischen Gegebenheiten der Umgebung kennt, der Psychologen / Ergo / Lerntherapeuten in der Umgebung kennt und passend zum Kind empfehlen kann.

LG & VG, 2.

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Ihr solltet viel selbstsicherer auftreten und darauf bestehen, was ich haben wollt

Antwort von Marianna81 am 27.09.2018, 14:56 Uhr

ADHS ist sehr ernst zu nehmen. Gerade im Bezug auf die einstehende Einschulung.Solche Kinder, muss ich aus eigener sowie Erfahrung der Freunden sagen, haben es dort verdammt nicht leicht.
Kümmere dich so schnell wie es geht um einen Termin beim Kinderpsychologen oder Psychiater. Denn, man kann manchmal schon ziemlich lange darauf warten.
Da gilt auch: immer nachfragen, ob es evtl. nicht schneller geht.Es wäre für euren Sohn vom Vorteil, wenn er bereits vor der Einschulung mit den, für ihn passenden, Therapien anfangen kann.
Alles Gute!

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