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Geschrieben von FinnBjarne am 04.03.2005, 15:11 Uhr

Baby und Neurodermitis

Hallo Ihr Lieben,

mein Sohn, 6 Monate, hat ND. Er wird mit Elidel behandelt. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Medikamtent?

Ich führe gerade Beikost ein. Manchmal denke ich, dass es sehr schwer ist zu entscheiden, ob ein Schub von einem Nahrungsmittel oder zufällig gleichzeitig von anderen Einflüssen (Erkältung, Zahnen, Stress et.) ausgelöst wird. Wer hat hier Erfahrung?

Ich bin auch um andere Tipsrund um den Alltag mit einem ND Baby froh...

Gruß,

Mami von FB

 
6 Antworten:

Re: Baby und Neurodermitis

Antwort von koesti am 04.03.2005, 15:58 Uhr

Hallo,

mein Sohn wird auch mit Elidel behandelt. Er ist inzwischen drei Jahre alt und wir benutzen Elidel seit er ein Jahr alt ist.
Zunächst haben wir sehr viel gebraucht, jetzt reicht eine kleine Tube mindestens drei Monate. Wir hatten keine Probleme damit bisher. Außer, wenn Stellen aufgekratzt sind, dann brennt die Creme dort.

Was auf jeden Fall richtig ist, dass Stress, Wetterumschwünge, etc. mindestens genau so ein großen Anteil haben, wie die Nahrungsmittel.
Bei meinem Sohn war es ganz extrem mit den Zähnen. Bei jedem Zähnchen hat er einen starken Schub bekommen. Seit alle da sind, geht es ihm deutlich besser.
Nur 30% der Neurodermitiker sind auch Nahrungsmittelallergiker, trotzdem kann es natürlcih auch bei den anderen eine Verstärkung der Symptome geben durch Nahrung. Sicherlich weißt Du eh schon, dass Du histaminhaltige Nahrungsmittel vermeiden solltest (Tomaten, allgemein rotes Gemüse, Schweinefleisch...), da sie den Juckreiz verstärken. Und Zucker in jeglicher Form (auch Honig, Fruchtsüße, Rosinen etc.) sollte sparsam verwendet werden. Allgemein werden gegarte Lebensmittel in der REgel besser vertragen als rohe.
Und ich würde an Deiner STelle bei der Beikost mindestens bis zum 1. Geburtstag auf Eier, Milch+Milchprodukte (auch von Schaf, Ziege etc), Fisch, Nüsse und andere typische Allergene wie z.B. Erdbeeren verzichten.
Mein Sohn kann inzwischen eigentlich alles essen, wogegen er nicht direkt allergisch ist. Also Tomatensoße z.B. ist kein Problem. Aber das muss man mit der Zeit ausprobieren.

Sonstige Tipps, die mir so auf die Schnelle einfallen:
Möglichst regelmäßigen Tagesablauf, Allergene vermeiden (keine Teppiche, offene Regale, nass wischen; auf Schimmelbefall achten), keine Weichspüler verwenden, lieber Sachen in den Trockner packen, keine Synthetik-Klamotten, sondern möglichst nur Baumwolle oder Seide, auf keinen Fall Wolle(!), nicht zu oft und nicht zu warm baden, statt Badezusatz ein Ölbad nehmen, regelmäßig mit Pflegecreme eincremen.
Versuch' Dir regelmäßig Auszeiten zu gönnen, indem Du das Kind dem Vater, den Großeltern, 'nem Babysitter überläßt, weil Dein Stress sich auch wieder auf das Baby überträgt und so ein negativ-Kreislauf entstehen kann. (Die Haut wird schlecht -> Kind wird quengelich und schläft schlecht -> Du bist übermüdet und gestresst -> die Haut wird noch schlechter).
Auch positiver Stress ist Stress (auch große Freude kann einen Schub auslösen).

Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber wichtig ist: Such Dir Leute, mit den Du Dich austauschen kannst - ich finde das Internet eignet sich dazu sehr gut und lass Dich von blöden Sprüchen nicht verrückt machen. Du kannst nichts für die Krankheit Deines Kindes und Du wirst bald am besten wissen, wasa ihm gut tut und was nicht.

LG, koesti

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Re: Baby und Neurodermitis

Antwort von Italo am 04.03.2005, 20:27 Uhr

Hallo,

denke es ist schon alles gesagt worden, aber es ist wirklich schwer am Anfang zu wissen, woran der Schub gelegen haben könnte. Das wird erst später einfacher, wenn man soweit alles ausgetestet hat, die Zähnchen da sind und keine Infekte in Sicht sind.
Also da hilft leider nur durchhalten und konsequent einzeln die Nahrungsmittel einführen.
Zu Elidel kann ich dir leider nix sagen.

LG und gute Besserung
Alex

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Re: Baby und Neurodermitis

Antwort von FinnBjarne am 04.03.2005, 20:28 Uhr

Liebe Koesti,

vielen lieben Dank für den ausfürlichen Beitrag. Es ist schön, dass man sich so gegenseitig hilft..

Liebe Grüße....

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Re: Baby und Neurodermitis

Antwort von Jogi am 04.03.2005, 21:18 Uhr

Hallo,
ich verstehe nicht das so viele wie du, Elidel für die Kleinen verschrieben bekommen. Mein Kleiner wir bald ein halbes Jahr und ich war bei 4 Ärzten die es mir nicht geben wollten. Alle mit der Begründung das es erst ab 2 Jahren zugeslassen ist.
Ich muß Kortison schmieren, was doch augenscheinlich viel schlechter ist und gerade bei so nem kleinen Baby nicht geeignet ist, wegen der Nebenwirkungen.

Mir macht es Angst wenn ich lese, daß es bei jedem Zahn nen Neuen Schub gibt.
Geht es dir auch so?

Liebe Grüße

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Re: Baby und Neurodermitis

Antwort von koesti am 05.03.2005, 10:37 Uhr

Hallo,

also um das mal abzuschwächen:
Es muss nicht bei jedem Zahn einen neuen Schub geben, nur bei meinem Sohn war es so. Jedes ND-Kind reagiert da anders.
Dazu kommt, wie sie es uns in der Kur erklärt haben, dass man sich eine Art Gefäß vorstellen kann, die das Kind hat, in die alle Schubauslöser "gestapelt" werden. Wenn also alles gleichzeitig kommt, z.B. neues Zähnchen, Geburtstagsfeier, Wetterumschwung, etc. dann läuft das Gefäß einfach über und es kommt zu einem Schub. So kann es sein, dass jedes einzelne Ereignis keinen Schub auslöst, aber in der Kombination dann doch. Daher ist es auch so wichtig, möglichst viele potentielle Auslöser zu vermeiden. Und das geht eben besonders gut bei Allergenen, Nahrungsmitteln, Stress. Wetter und Zähnchen können wir leider selbst nicht regeln...

Was ich an dem Wissen mit dem Zahnen sehr positiv fand: Jedes Kind bekommt seine Zähne, aber irgendwann sind alle da und dann ist ein Auslöser ganz weg!

Und dass die einen Ärzte Elidel schon früh verschreiben, andere erst später, liegt sicherlich auch daran, wie viel Erfahrung sie schon mit ND gemacht haben. Ich hatte durch Zufall einen Kinderarzt, der vorher drei Jahre an einer ND-Klinik war. Und eine Creme zu verschreiben, die noch nicht zugelassen ist, ist immer auch ein Risiko für den Arzt, es geht eh nur mit expliziter Zustimmung durch die Eltern.
Und es ist auch wirklich so, dass die Creme sehr teuer ist. Aber zur Zeit laufen viele Studien zur Verträglichkeit bei Säuglingen und in absehbarer Zeit wird sie wohl auch für jüngere Kinder zugelassen werden.

Na und wenn das Kortison hilft, d.h., wenn es klappt, dass man es ausschleicht und das Kind dann erstmal Schubfrei bleibt, dann ist das ja auch nicht das schlechteste. Inzwischen wird es ja auch recht niedrig dosiert, so dass auch dort die Nebenwirkungen nicht mehr so arg sind.

Ich hoffe Deine/Eure Angst ist inzwischen nicht mehr ganz so arg. Es war wirklich nicht meine Absicht, Euch zu verunsichern.
Aber ich muss zugeben, dass ich als mein Sohn 1 1/2 war und es nicht besser sondern immer schlechter wurde auch kurz vorm Verzweifeln stand und niemandem mehr glauben wollte, der mir gesagt hat, es würde irgendwann besser.
Die Zeit kam mir so unwahrscheinlich lang vor, die es schon so schlimm war.
Seit er zwei Jahre ist wird es immer besser, so dass wir es jetzt gut im Griff haben.

Ihr werdet es auch schaffen! Und wenn es arg ist, dann versucht doch mal eine Kur zu beantragen (Fotos machen, wenn es schlimm ist und zum Antrag fügen - macht die Genehmigung leichter), mir hat es sehr geholfen, dort andere Eltern zu treffen, die die gleichen Probleme hatten wie ich. Und in der Schulung lernt man auch immer noch mal wieder Neues.

LG und Kopf hoch - es WIRD besser werden! koesti

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Re: Baby und Neurodermitis

Antwort von FinnBjarne am 05.03.2005, 15:03 Uhr

Hallo Jogi,

natürlich ist es schwer mit der Angst zu leben. Ich beobachte fast stündlich die Haut meines Sohnes und hoffe immer, das der Zustand nicht schlechter wird.

Vielleicht fragst Du mal hier Prof. Abeck für die Hautfragen bei rund-ums-baby nach Elidel. Er hattte schonmal so eine Anfrage, weil jemanden Elidel nicht verschrieben wurde. Leider habe ich die Antwort vergessen, aber ich weiss, dass er Rat wusste.
Schau auch mal unter "Schubfrei.de". Da helfen Experten und geben tolle Tips.

LG,
Jessica Mami FinnBjarne

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