Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Jamu am 13.04.2007, 22:44 Uhr

Baby kratzt sich

Hallo!

Ich lese selten hier, weil eigentlich alles okay ist - eigentlich!

Mein Problem ist: Meine Kleine ist 15 Monate alt und hat seit dem 3. Monat die Wangen immer sehr rot und rau/schuppig. Mit knapp 5 Monaten sagte man mir, es wäre eine atopische Dermatitis - laut Kinderarzt nichts schlimmes. Aber ich war dann zufällig bei einer anderen KiÄ, die sagte, es wäre eine Neurodermitis, das könnte ishc jedoch rauswachsen. Machen sollte ich nicht viel außer die Bedancreme benutzen! Gut, das tue ich bis heute.

Was ich nur schlimm finde: meine Kleine kratzt sich sofort, sobald die Haut freiliegt. Die Arme, die Beine, der Popo, der Bach, die Ohren ... im Moment sieht sie sooooo schlimm aus, überall die blutigen Kratzer... und wenn es verschorft ist, dann sieht sie beim Wickeln hin und kratzt sich das wieder blutig! Ich muß immer die Nägel sehr kurz halten, und sie ablenken! Es wirkt wie so eine Manie! Ich weiß jetzt nicht was ich davon halten soll. Ich werde am Momntag einen Twermin beim Hautarzt machen, aber was genau soll ich sagen? Worauf soll ich hinweisen? Nict ur bzgl. der Kratzer... ich meine - hmmmm - ja was eigentlich?! Sollte er eine Blutuntersuchung machen, irgendwelche Test? Was erwartet mich denn?!

Kennt das jemand und sagt mir, das es harmlos ist?

Sie war ein Schreibaby und ist immer noch schnell laut, sehr oft angespannt etc.

Psyche und Haut sind ja ein Paar Schuhe!
Hat jemand einen Rat?

Vielen Dank!

PS: ach ja, und bzgl. Ernährung bei ND? Was darf ich und was nicht?

LG Jamu

 
4 Antworten:

Re: Baby kratzt sich --- lang!

Antwort von koesti am 15.04.2007, 21:20 Uhr

Hallo Jamu,

also erstmal haben beide Ärzte das gleiche gesagt, eine atopische Dermatitis ist dasselbe wie eine Neurodermitis.
Zu ND gibt es keie festen Regeln (auch wenn Du erstmal einiges gesagt bekommst, was Du meiden sollst), es ist individuell verschieden, was die Kinder vertragen und was nicht.

Du hast jetzt zwei Probleme: einmal willst Du Deiner kleinen jetzt helfen, dass es ihr erstmal besser geht und zum zweiten musst Du langfristig herausfinden, was die Haut bei ihr so schlecht macht.
Für kurzfristig gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du kannst es mit einer cortisonhaltigen Creme versuchen, damit die Haut erstmal etwas besser wird oder auch mit Elidel. Das sind beides umstrittene Cremes, die aber in der Regel relativ schnell Besserung bringen - Cortison sehr schnell, aber nicht anhaltend und Elidel etwas langsamer und nur, wenn keine zu starken ND-Auslöser vorhanden sind. Alternativ kannst Du auch erstmal darauf verzichten und es ohne "Hämmer" versuche. Juckreizlindernd sollen Umschläge mit schwarzem Tee sein (meiner hat sich nie Umschläge machen lassen) - wir haben super Erfahrungen mit Fenistil und Zyrtek in Tropfenform gemacht (beides Antihistaminika, die den Juckreiz lindern), damit konnte unserer erstmals einigermaßen schlafen.
Und auf alle aufgekratzten STellen einen entzündungshemmenden (natürlichen) Farbstoff, ich weiss den Namen leider nicht mehr, aber der Arzt sollte das finden, gibt es in rot und lila - nicht mit Jodtropfen verwechseln!.

Zur Ernährung: Ich würde auf die "Standartallergene" verzichten wie Milch, Ei, Nuss, Fisch, Soja etc.
Zumindest mal für eine Zeit soweit es geht, als Milchersatz kannst Du für eine Weile Reismilch nehmen, die ist recht süß, meiner hat sie geliebt.
Wegen der Nährstoffe mach' Dir erstmal noch keinen Kopf, das soll ja nur ein paar Wochen zum Austesten sein, falls sie wirklich keine Milch verträgt, kannst Du dann eine Ernährungsberatung machen.
Wenn die Haut arg schlimm ist, würde ich Dir auch zu einem Rast-Test (Bluttest auf Allergien; IgE-Test) raten um zu sehen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für Allergien ist.

Ansonten: Nur Baumwolle oder Seide an die Haut lassen, nicht zu warm anziehen, besser gebrauchte Klamotten als neue, da sind schon mehr Schadstoffe rausgewaschen, Wäsche gut ausspülen (Maschine nicht zu voll, wenn möglich extra spülen), möglichst einfache Hautpflegeprodukte, keine Seife;
Stress (positiv wie negativ - auch wenn die Eltern Stress haben, kann sich das auswirken) vermeiden, möglichst gleichmäßigen Tagesablauf;

Tagebuch führen über Ernährung, Hautzustand, sonstige Umstände (Stress, Wetter, Zahnen, Krankheiten etc., neue Creme/Waschpulver/...), Tierkontakte

So findet ihr mit der Zeit Eure Auslöser und wenn ihr die dann vermeiden könnt, dann wird es auch besser werden.
(Wenn Du hier im Forum nach Neurodermitis suchst, findest Du noch ganz viele weitere Tipps).

LG, koesti

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Re: Baby kratzt sich

Antwort von Trini am 16.04.2007, 10:44 Uhr

Da Dein Kind ein Schreikind war und auch Motorisch den einen oder anderen Schritt übersprungen hat, klingt es nach einer Blockade der Halswirbelsäule.

Durch eine Behandlung eine solchen Blockade hat schon manches Kind seine Neurodermitis verloren.

Schau doch mal unter:
www.k i s s-k i d.de (Leerzeichen weglassen) vorbei und vielleicht auch ins Forum??

Trini

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@koesti und @Trini

Antwort von Jamu am 16.04.2007, 14:17 Uhr

Vielen Dank euch beiden - besonders Dir, koesti für Deinen ausführlichen Bericht! Ich habe heute morgen erstmal für Donnerstag einen Termin bei einer neuen KÄ gemacht, die sehr gut sein soll. Und für Freitag einen Termin bei einem Osteopathen. Angeblich hatte sie nie das KISS - Syndrom. Aber mittlerweile finde ich, sollte man doch nochmal genauer hinsehen.

Da Lilli eine sehr schnelle Geburt hatte und die SS mitunter unter enormen Stress meinerseits voranging - Umzug und Umbau, Examen, lernen, arbeiten und natürlich auch meine ältere Tochter und ihre Belange ;-)) dachte ich mir auch, daß das viele Schreien dadurch herrührt. Selbst da hat mein KA immer gesagt, ich solle sie schreien lassen. Was ich nie getan habe und nicht tue. Letztendlich waren wir in einer Schreiambu und ahben von daher schon einen organisierten Tagesablauf - es geht auch nicht anders.

@koesti: sag mal, posit. wie negat. Stress: Ich versuche, zu vermeiden wenn es zu stressig wird. Klar.

Aber manchmal empfinde ich etwas als nicht so stressig und sie ist dann völlig aufgedreht am Abend - das kann manchmal nur ne Kleinigkeit sein - z.B. Besuch von einer Freundin meiner Großen. Oder Ostern: da waren wir jeweils nur zu Kaffee und Kucjhen bei den SE und meinen Eltern - bei meinen war es ruhiger, bei meinen SE waren die Kousinen da etc. Man kennt das ja ;-) Ich meine, ich kann sie ja nicht fern halten und versuche immer, Besuche etc. nicht zu lange werden zu lassen, denn sie bekommt dann einen Koller. Und negativen Stress bekommt sie halt mit, wenn meine Große mal rumtickt und ich mal lauter werde. Das ist aber nicht tagesordnung bei uns.

Das Problem ist, daß sie sich selber unter solche Anspannung setzt. Vor Aufregung - selbst bei banalen Dingen, macht sie sich steif. Beim Essen im Hochstuhl z.B.: sie sitzt drin und gerade wie ein Soldat und wenn sie isst bzw. ich sie fütter, dann hält sie sich grundsätzlich mit der rechten Hand am Bügel vorne fest und mit der linken Hand isst sie oder spielt. Mache ich die rechte Hand los, merke ich erst, WIE sie sich festkrallt an den Stuhl. Als wolle sie in abreißen!

Ich warte jetzt mal ab, was die Ärztin und der Osteopath sagen und werde mich hier nochmal melden.

Bzgl. Waschmittel: welches wäre am besten? Weichspüler nehme ich nicht und Anziehsachen hat sie zwar auch neue, aber vieles ihrer Schwester und alles in Baumwolle etc. Also keine Synthetik, weil ich es selber nicht anfassen mag!

Ach und letzte Frage: die Milch - sie bekommt immer noch Aptamil 1 - meinst Du ich solle eine andere nehmen? Kuhmilch trinkt sie nur die 1,5% und Joghurt auch! Die Reismilch - hast Du die anstelle von Folgemilch oder normaler Milch gegeben? Und wo bekomme ich die?

Viele Fragen, ich weiß, aber ich will alles richtig machen. Sie hat gelitten genug!

Danke!

LG Jamu

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Re: @koesti und @Trini

Antwort von koesti am 16.04.2007, 20:04 Uhr

Hallo Jamu,


> Da Lilli eine sehr schnelle Geburt
> hatte und die SS mitunter unter
> enormen Stress meinerseits voranging - > Umzug und Umbau, Examen, lernen,
> arbeiten und natürlich auch meine
> ältere Tochter und ihre Belange ;-))
> dachte ich mir auch, daß das viele
> Schreien dadurch herrührt.

Wahrscheinlich reagiert sie einfach stärker auf Umweltreize, als z.B. Deine Große und das zeigt sich dann sowohl im Schreien als auch über die Haut.
Vielleicht kannst Du ihr ja etwas helfen, indem ihr zwischendurch immer mal wieder ruhige Kuschelphasen in den Tagesablauf einbaut. Aber wahrscheinlich habt ihr das durch die Schrei-Behandlung ja eh schon.


> @koesti: sag mal, posit. wie negat.
> Stress: Ich versuche, zu vermeiden
> wenn es zu stressig wird. Klar.

So ganz kann man das nie vermeiden, aber Du kannst versuchen, ihr trotzdem Ruhezeiten zu gönnen. Wenn die Freundin der Großen da ist, können die vielleicht mal eine Weile ruhig spielen und Du setzt Dich eine viertel STunde mit der kleinen in einen ruhigeren Raum und ihr hört leise Musik oder so. Ich denke es ist wirklcih nicht einfach.
Aber ich finde auch, dass es schon hilft zu wissen, warum die Haut schlecht ist. Wenn also ein Stress-Ereigniss wie Feiertage, Besuch o.ä. drann war und die Haut mal wieder schlechter ist, dann mache ich mir daraus keinen Stress, weil ich weiss woher es kommt und dass es bald wieder besser wird. Seit ich mir da keinen Stress mehr draus mache, belastet es auch meinen Sohn nicht mehr so.
Und wenn die Kinder älter werden wird es eh einfacher, weil der Stress leichter zu kompensieren ist und nicht mehr so stark ist.
Ich glaube meistens ist der positive Stress der stärkere in dem Alter. Der negative STress ist hauptsächlich, wenn Du und Dein Mann Stress miteinander oder im Beruf habt. Das bekommen die kleinen mit, auch wenn man es selbst gar nicht meint.

> Das Problem ist, daß sie sich selber
> unter solche Anspannung setzt. Vor
> Aufregung - selbst bei banalen Dingen,
> macht sie sich steif. Beim Essen im

Hm, da habe ich jetzt auf die Schnelle auch keine Idee. Es wäre sicherlich sinnvoll, da einen Weg zu finden, ihr zu helfen, etwas zu entspannen. Vielleicht hat ja der Kinderarzt oder der Osteopath da einen Tipp.

> Bzgl. Waschmittel: welches wäre am
> besten? Weichspüler nehme ich nicht

Das kann man nicht so pauschal sagen.
Aber die billigeren sind da meist die besseren, weil sie einfach weniger Parfüm etc. enthalten. Wir haben mal von einer Neurodermitikerin das Waschmittel von DM empfohlen bekommen und sind damit bisher super zufrieden und unser Sohn verträgt es gut.

> und Anziehsachen hat sie zwar auch
> neue, aber vieles ihrer Schwester und > alles in Baumwolle etc. Also keine
> Synthetik, weil ich es selber nicht
> anfassen mag!

Das ist doch schon mal gut. Ich hatte ziemliche Kämpfe mit meinem Schwiegervater, bis er akzeptiert hat, dass ich gebrauchte Sachen für meinen Sohn gekauft habe und keine schönen neuen...

> Ach und letzte Frage: die Milch - sie > bekommt immer noch Aptamil 1 - meinst > Du ich solle eine andere nehmen?
> Kuhmilch trinkt sie nur die 1,5% und
> Joghurt auch! Die Reismilch - hast Du > die anstelle von Folgemilch oder
> normaler Milch gegeben? Und wo bekomme > ich die?

Ich würde einfach mal eine Zeit ganz auf Kuhmilchprodukte verzichten, da das wirklich bei vielen ein Problem ist. Ich habe meinem Sohn die Reismilch anstelle jeglicher anderer Milch gegeben. Und sonstige Milchprodukte solltest Du in der Zeit dann auch mal weglassen. Je früher Du weisst, ob sie es verträgt oder nicht, um so einfach ist es, sie im Notfall ganz von den Milchprodukten wegzubekommen. Der Fettgehalt ist dabei völlig egal, da es in der Regel die Proteine sind, die nicht vertragen werden.
Zum so trinken ist Reismilch super, weil sie süßlich schmeckt. Zum Kochen ist auch Hafermilch gut, da gibt es auch Hafersahne, die sind nicht ganz so süß.
Kaufen kann man die Reismilch mittlerweile eigentlich in jedem Supermarkt. Bei den Bioprodukten steht sie normalerweise neben der Sojamilch. (Zum knabbern zwischendurch sind REiswaffeln super, die haben nur Reis und keine Milch oder Ei und stehen knapp neben der Reismilch ;-))
Du bekommst die Reismilch aber auch in Bio-Supermärkten u.ä.

Liebe Grüße und gute Besserung für die Maus,

koesti

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