Wow!! Oder: Was sagt man dazu....?!?

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"Künstliche Lehrerin nimmt Unterricht auf
Schluss mit ausgepowerten Lehrern! In Zukunft genügt ein Druck auf den Netzschalter. In Japan hat die erste maschinengesteuerte Grundschullehrerin ihren Eignungstest bestanden: Sie kann Kinder zum Weinen bringen.
Langsam wird die Vermutung zur Gewissheit: Deutschland ist technologisch und bildungspolitisch im Rückstand. Während sich Lehrer hierzulande noch mit den Verhaltensauffälligkeiten erziehungsresistenter Tyrannen herumschlagen, bis spätabends Arbeitsblätter für den individualisierten Unterricht entwerfen und sich mit Ende 40 scharenweise in den Vorruhestand verabschieden, stellt man in Japan Roboter ins Klassenzimmer.

Saya, die erste vollautomatische Grundschullehrerin der Welt, kennt die Namen der Schüler und kontrolliert ihre Anwesenheit. Sie hat die wichtigsten pädagogischen Anweisungen im Repertoire („Sei still!“) und verteilt Aufgaben aus dem Schulbuch („Schlagt. Seite. 22. Auf.“). Höchstwahrscheinlich lächelt Saya dabei, denn das erhöht vermutlich auch bei japanischen Kindern die Motivation. 18 Minimotoren steuern die Gesichtsmimik der Kunstfigur. Saya kann sechs Emotionen vortäuschen, darunter Trauer, Freude, Wut und Empörung. 15 Jahre hat Erfinder Hiroshi Kobayashi von der Universität Tokio an der Lehrerin aus Metall und Latex getüftelt. Mit den ersten Praxiseinsätzen ist er mehr als zufrieden. Gerade bei jüngeren Schülern sei Saya ein großer Erfolg, erklärte Kobayashi stolz. Als sie mit den Kleinen schimpfte, hätten diese sogar zu weinen angefangen. Was will man mehr?

Ein weiteres Plus: Die Grundschullehrerin der Zukunft beherrscht mehrere Sprachen. Hat eigentlich schon einmal jemand darüber nachgedacht, welche ungeahnten Möglichkeiten sich damit für das Unterrichten in Multikulti-Klassen eröffnen? Wegfall sämtlicher Sprachbarrieren, jedem seine Sprache, grammatikalisch richtig, garantiert akzentfrei und auf individuelle Anweisung („Wenn Du Türke bist, drücke eine Taste oder sag: ‚Türkisch!’“).

Völlig neue Perspektiven ergeben sich damit selbstverständlich auch für das frühe Fremdsprachenlernen: Englisch oder Französisch, Spanisch oder Chinesisch? Alles kein Problem. Kostspielige universitäre Zusatzqualifikationen in der Lehrerausbildung sind in Zukunft hinfällig, ein Chip genügt.

Wer der individuellen Betreuung und der Lehrer-Schüler-Beziehung nachtrauert, sei an die Schlappe erinnert, die deutsche Schüler bei der letzten internationalen TIMSS-Studie eingesteckt haben. Bei den Tests, die mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse von Schülern weltweit vergleichen, blieben deutsche Grundschüler deutlich hinter Staaten wie Hongkong, Singapur oder Japan zurück. In Mathe betrug der Rückstand fast zwei Schuljahre, in den Naturwissenschaften bis zu einem Jahr. Dann doch lieber japanischer Drill und die Message: „Du. Hast. Dein. Lernziel. Erreicht.“ Oder? "