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Geschrieben von stjerne am 04.07.2013, 23:31 Uhr

Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Meine Tochter (9) hat gerade ca. eine Stunde geweint über eine Szene in dem Film "Croods", den sie mit einer Freundin gesehen hat. Ist schon ein paar Tage her, aber es kam gerade wieder hoch.

Gerade bei Filmen, aber auch bei Büchern ist sie extrem mitfühlend und -leidend.

Natürlich ist das etwas, was sie extrem liebenswert macht, es geht nicht darum, dass ich sie zu "lahm" finde, weil ich jetzt unbedingt FSK 16-Filme mit ihr sehen will. ich finde es toll, dass sie aus eigenem Antrieb Vegetarierin wurde und dass sie sich mit viel Zivilcourage für Schwächere einsetzt.
Ich bin nur manchmal etwas in Sorge, weil ihre mitfühlende Ader natürlich auch dazu führt, dass sie oft sehr unglücklich ist. Und ich kann ja nicht alles steuern, manchmal habe ich Angst, dass in der Schule z.B. "Ice Age" gesehen wird, weil der Lehrer denkt, das sei ein lustiger Film, während meine Tochter den vermutlich tottraurig fände...

Also hat noch jemand so ein empathisches Kind? Ich würde mich gerne austauschen.

 
23 Antworten:

Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von Pamo am 05.07.2013, 8:18 Uhr

Hier auch ein empathisches Kind, 7 Jahre. Sie geht aber anders damit um. Sie sieht sich in der Rolle der Verteidigerin der Gerechtigkeit. Statt zu weinen, würde sie also anstreben, den Bösewicht zu verhaften.

Ich kenne auch Kinder wie deins.

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von Noemi78 am 05.07.2013, 8:29 Uhr

Meine 8-jährige Tochter ist auch dermaßen empathisch, dass sie bei Filmen und Büchern weint. Ich lese alles quer vor, was sie selber lesen möchte. Auf TV verzichtet sie oft, da sie nicht weiß, was sie erwartet.

Mir hat das Buch "Das hochsensible Kind: Wie Sie auf die besonderen Schwächen und Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen" von Elaine N. Aron sehr weitergeholfen, da ich manchmal mit dieser hochsensiblen Art und Weise überfordert war.

Als die Schule im Kino war, hab ich meine Tochter befreien lassen, da ich wusste, dass der ausgewählte Film für sie nicht möglich ist.

Gerne können wir uns weiter austauschen!

lg
Noemi

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von carla72 am 05.07.2013, 8:51 Uhr

Hier! Als wir die BBC-Blue Planet-Serie gesehen haben, ist sie aus dem Weinen nicht mehr herausgekommen. Auch manche Kinderfilme wie z.B. "Little Princess" gehen gar nicht. Vegetarierin ist sie auch. Sonst aber auch ganz taff.

Wahrscheinlich hat sie das von ihrer Mutter, die kein Märchen vorlesen kann, ohne zu weinen. In dem Alter ist das aber nicht mehr empathisch, nur noch sentimental... Wie bist Du denn?

LG, carla

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von Fredda am 05.07.2013, 9:15 Uhr

Wir haben das alle ein bißchen, die Kinder und ich, jeder in verschiedenen Bereichen, Tiere betreffend alle ganz schlimm.

Schau mal auf den Seiten für hochsensible Menschen.

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Nachtrag:

Antwort von Fredda am 05.07.2013, 9:18 Uhr

Wichtig ist, sich, wie Pamo es schreibt, nicht wimmernd zu verkriechen, sondern handlungsfähig zu sein. Das tut einem selbst gut und dem, dem man hilft. (Büchern und Filmen muss man sich dann halt einfach nicht ausliefern. Ich schau z.B. keine Beziehungsdramen mit der typischen Krise nach einer Dreiviertelstunde, weil ich nicht einsehe, dass so ein Käse mir den Abend verdirbt, wo doch jeder sehen kann, wie es ausgeht.)

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von kravallie am 05.07.2013, 10:25 Uhr

meine tochter ist im alltag sehr empathisch, der hortleiter sagt, sie schaut den menschen mitten ins herz.
so setzt sie sich auch für ihrer ansicht nach benachteiligte kinder ein, sie haben 2 kinder aus dem kinderheim in die klasse bekommen, deren schicksal läßt ihr keine ruhe und sie will unbedingt neben einem kind sitzen, damit sie sie betüddeln kann ( das kind ist 3 köpfe größer und findet das nicht sooo spannend ).
daß filme eben filme sind, konnte ich ihr vermitteln, sie weint, wenn es darum geht, dass ein (tier)kind von der mutter getrennt wird/sein könnte und wenn ich krank bin o.ä.

vor lauter sorge um andere, sieht sie schulisches engagement leider für ein notwendiges übel. das ist dann wieder MEINE sorge.

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von Sabine mit Amelie am 05.07.2013, 11:17 Uhr

Hallo,

ganz so graß ist es nicht, aber auch meine Tochter ist sehr besorgt um andere Kinder. Ich fragte sie neulich nach einer Lehrerin. Sie könnte evtl. die Nachfolgerin von unserer jetzigen werden. Sie meinte dann nur, sie ginge so. Ich habe hinterfragt. Sie meinte, sie wäre streng, weil sie mit einem Klassenkammeraden,der Unfug gemacht hat, geschimpft hat. Als wir Zoolerotto gespielt haben, hat sie ganz bitterlich geweint, weil ein Pandababy nicht zu seinen Eltern konnte, sondern alleine in die Scheuer musst. Es war kein Platz mehr im Gehege. Ich finde so etwas immer schwierig, weil es für uns Erwachsenen einerseits pillepalle ist, aber mein Kind darüber dann unheimlich traurig ist. Wir sprechen hier über ein Spiel aus Karton. Sie setzt sich auch immer für andere ein, was von anderen dann aber auch gerne ausgenutzt wird. Das finde ich dann wieder schade. Wir haben hier eine Laufgruppe für den Schulweg. Es sind 4 Mädchen und ein Junge. Mit dem Jungen gibt es ständig Theater. Meine Tochter hat jetzt gesagt, sie wollte mal mit dem Jungen alleine laufen und mit ihm sprechen und wenn es dann nicht klappt, würde sie mal bei seinen eltern anrufen. Es haben alle 4 Mädchen Probleme mit dem Jungen und nur sie macht etwas. Am Sonntag hat sie einen Junikäfer auf der Terasse gestreichelt und um umsorgt, weil er offensichtlich nicht mehr fit war. Irgendwann hat sie ihn auf mein anraten in einen Blumentopf gesetzt. Am nächsten Tag war er weg. Das war sie total traurig. Ich habe ihr dann erklärt, dass es dem Käfer jetzt offensichtlich wieder gut geht, sonst wäre er jetzt vermutlich tot in dem Blumentopf. So Situationen gibt es sehr viele.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Vielleicht Hochsensibilität...

Antwort von Hexhex am 05.07.2013, 13:06 Uhr

Hallo,

vielleicht ist Deine Tochter eine HSP (hypersensitive person = hochsensible Person). Das ist einfach ein Persönlichkeitsmerkmal, früher hätte man vielleicht gesagt, "besonders sensibel". Solche Menschen sind dünnhäutig und sehr mitfühlend, können sich schwer gegenüber Stimmungen anderer Menschen abgrenzen usw. Lies doch dazu mal bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hochsensibilit%C3%A4t

Da geht es zwar eigentlich um Erwachsene HSPs, aber die waren ja auch irgendwann mal Kind...

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Das meinte ich eigentlich nicht

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 17:50 Uhr

Was Du meinst, ist vielleicht eher ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, den hat meine Tochter auch, aber das meinte ich nicht.

Ich meinte eher, dass sie die Stimmungen anderer Menschen, gerade auch fiktiver Figuren, so stark nachempfindet. Um Bösewichter ging es in der fraglichen Filmszene z.B. gar nicht, sondern um einen Mann, der sich einsam fühlte und das Gefühl hat dann mit einigen Tagen Verspätung ganz extrem von ihr Besitz ergriffen.

Im realen Leben setzt sie sich auch für andere ein, aber bei einer Filmhandlung hat man selbst ja keinen Handlungsspielraum.

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Ich bin leider...

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 17:53 Uhr

... auch ziemlich rührselig, vor allem seit ich die Kinder habe.

Ich lasse mich aber so sehr in Gegenwart der Kinder nicht gehen, weinende Mütter sind für Kinder ja nicht so schön.

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Re: Nachtrag:

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 18:01 Uhr

Genau um Bücher und Filme geht es halt, das sind die Momente, in denen es ihr so nahe geht. Richtig tiefem Leid ist sie im wirklichen Leben ja zum Glück nicht so oft ausgesetzt.
Und wenn Mitschüler Kummer haben, dann ist sie eher eine, die hilft und tröstet.

Aber wir filtern auch sehr, im Moment möchte sie so gerne Harry Potter weiterlesen, aber das darf sie nicht, weil sie die Handlung ab Band 4 zu sehr mitnehmen würde...

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 18:04 Uhr

"sie weint, wenn es darum geht, dass ein (tier)kind von der mutter getrennt wird/sein könnte"

Deshalb gucken wir praktisch keine Tierfilme mehr, da wird immer wer gefressen oder Tiere verenden elend... Nichts für meine Tochter.

In der freien Natur sind wir dann immer die, die Bienen aus Pfützen retten und Schnecken von der Straße tragen...

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@Noemi78

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 18:14 Uhr

Danke für den Buchtipp, das besorge ich mir. Ich lese auch meist vor, denn manchmal sind in harmlos wirkenden Büchern ganz schön harte Inhalte untergebracht, finde ich.
Und Filme sehen wir fast nur auf DVD. Ich finde manchmal, dass wir sie doch sehr in Watte packen, aber was nützt es, wenn sie nächtelang weint?

Ganz anders ist sie übrigens bei körperlichen Sachen, wenn sie einen Fußball ins Gesicht bekommt oder sich den Arm bricht, ist sie immer extrem beherrscht und tapfer.

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Re: Vielleicht Hochsensibilität...

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 18:26 Uhr

Danke, für den Link. da passt fast alles auf meine Tochter, bis auf die Schmerzempfindlichkeit. Da ist sie ganz im Gegenteil extrem hart im Nehmen. Als sie sich vor einem Jahr das Handgelenk brach, war sie so beherrscht, dass alle dachten, ich übertreibe, weil ich das röntgen ließ...

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Re: Das meinte ich eigentlich nicht

Antwort von Pamo am 05.07.2013, 21:41 Uhr

Wir meinen das Gleiche, ich spreche nur von einer anderen Art mit der Empathie umzugehen als die deiner Tochter.

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Re: Das meinte ich eigentlich nicht

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 23:13 Uhr

Dann habe ich Deine Antwort nicht ganz verstanden. Welche Möglichkeit hat man denn, im Falle einer Filmfigur, die sich einsam fühlt, weil sie denkt, ihre Familie verloren zu haben, einzugreifen und sie zu verteidigen? Oder wenn eine Buchfigur leidet, weil sie Streit mit ihrer besten Freundin hat?

Meintest Du es so, dass Deine Tochter sich dann vorstellt, sie würde aktiv in die fiktive Geschichte eingreifen und sie diese dann in ihrer Phantasie umschreibt?

Das wäre natürlich ein Weg, den ich meiner Tochter nahelegen könnte.

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von Sabine mit Amelie am 05.07.2013, 23:31 Uhr

Hallo,

wir haben keinen Film geschaut, wir haben Zoolerotto gespielt. Das ist ein Spiel, wo jeder Mitspieler einen Spielplan mit mehreren Gehegen hat. Wenn man es dann schafft, ein männliches und ein weibliches Tier zu bekommen, dann bekommt man ein Tierbaby mit ins Gehege. Sie hatte nur in dem Moment, wo sie dann ein Pärchen hatte, keinen Platz mehr im Gehege und dann muss das Tierbaby in die Scheune und da waren dann auch gerade keine Tiere drin. Das Pandababy war also alleine in der Scheune. Die Tiere sind Blättchen aus Karton. Da weinte sie so sehr, weil sie es nicht ertragen hat, dass das Pandababy alleine in der Scheune war. Die Scheune war auf dem Spielplan aufgedruckt.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Wer hat auch ein extrem empathisches Kind?

Antwort von stjerne am 05.07.2013, 23:39 Uhr

Das hatte ich schon verstanden, das Zitat stammte aus dem Beitrag eins weiter oben, da ging es um Tierfilme. ;-)

Meine Tochter weinte vor 1,5 Jahren sehr, als mein Mann und ich sagten, wir fänden Nacktkatzen so hässlich. Ich wusste erst gar nicht, was daran so schlimm sei, dann brach es aus ihr heraus: "Die sind bestimmt ganz unbeliebt" und vor ihrem inneren Auge sah sie dann vermutlich ein Tierheim voller Nacktkatzen. Erst als ich ihr sagte, die seien sehr beliebt und richtig teuer, beruhigte sie sich...

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Re: Das meinte ich eigentlich nicht

Antwort von Pamo am 06.07.2013, 9:29 Uhr

Mein Kind spielt die Szenen hinterher nach und löst die Konflikte durch die nachträgliche Schaffung von Recht.

Grundsätzlich guckt sie aber eher Cartoons, weil die offensichtlicher Fiktion sind und deswegen weniger angsteinflößend. Wenn ein Film oder eine Geschichte ihr zu "gruselig" ist, dann hält sie sich die Ohren zu, wird wütend oder weint.

Meist kann ich das aber sehr gut absehen und wir gucken erst gar nicht Filme, die sie so übermäßig aufregen könnten.

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Re: @Noemi78

Antwort von Pamo am 06.07.2013, 9:42 Uhr

Meine heult wie eine Sirene bei einem Splitter im Finger oder einem Moskitostich. Als sie sich den Ellbogen gebrochen hat oder das Kinn aufgeplatzt, war sie aber sehr tapfer. (Wir sind beim Ellbogen erst Stunden später ins Krankenhaus!)

Das widerspricht nicht der Hochsensibilität.

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Re: @Noemi78

Antwort von Noemi78 am 06.07.2013, 10:13 Uhr

Ist bei meiner Tochter genauso: ein Kratzer oder blauer Fleck ist dramatisch, stärkere Verletzungen oder Krankheiten erträgt sie tapfer...

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Re: Vielleicht Hochsensibilität...

Antwort von Carmar am 06.07.2013, 12:30 Uhr

Bei meiner Tochter ebenso.

Allerdings ist sie auch hart im Nehmen bei Schmerzen.

Aber es kommt noch eine extrem ausgeprägte Geruchswahrnehmung dazu.

Stundenlanges Weinen gibt es hier aber nicht. Sie weint überhaupt nicht. Die "Trauer" äußert sich anders.

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Das machen wir auch...

Antwort von MM am 07.07.2013, 3:28 Uhr

... mit dem Bienen-/Käfer-/Schneckenretten ;-)!
Ich bin irgendwie auch so, mein Mann sogar auch ein bisschen (obwohl er es nicht so zugibt ;-)) und die Jungs auch - aber jeder ein bisschen auf andere Art, und es ist phasenweise intensiver.

Bei traurigen Filmszenen tröste ich, wir sprechen drüber... oder ich versuche abzulenken, wenn ich finde, es wird zu viel. Je nach Situation halt. Aber eigentlich wird hier eh wenig geschaut (DVD), und "filtern" tun wir auch noch...

Bei Büchern kommen sie damit irgendwie besser klar - aber weinen auch mal (oft an denselben Stellen wie ich, hab ich festgestellt - z.B. bei den Brüdern Löwenherz, neulich gelesen), wobei ich das jetzt nicht schlimm finde. Ist doch besser, als wenn ihnen alles sonstwo vorbeigehen würde...

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