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Geschrieben von Schniesenase am 12.01.2019, 23:48 Uhr

Studie zu Schreiblernmethoden

Die Studie, die so viel Staub aufgewirbelt hat und zu so erstaunlich absoluten und fast militanten Meinungen geführt hat, muss im Übrigen mit Vorsicht genossen werden. Es wurden drei Methoden "verglichen". Begonnen durchaus repräsentativ mit über 3000 Grundschulkindern in NRW, weitergeführt mit allen Ergebnissen aber nur mit knapp 250 Kindern. Sie ist daher gar nicht wirklich repräsentativ.

Außerdem ist schwammig, wie genau, die Lehrkräfte wirklich die besagte Methode ("Lesen durch Schreiben", "Rechtschreibwerkstatt" oder der sogenannten "systematischen Methode" (landläufig Fibelmethode genannt) durchgeführt haben. In Grundschulen, das hab ich ja schon mal geschrieben, führt eigentlich so gut wie niemand eine dieser genannten Methoden (es gibt noch mehr) sklavisch so aus, wie sie mal erfunden wurde. Das hat sich nicht bewährt. Und gerade die "Fibelmethode" (ich nenne sie jetzt mal so, weil das jeder versteht) wird mit einer sehr großen Vielzahl an unterschiedlichen Materialien, die auch z.T. aus anderen Methoden stammen durchgeführt und ergänzt, es wird auch hier u.a. mit Anlauttabellen gearbeitet, die allgemein der verwerflichen "Lesen durch Schreiben-Methode" zugeordnet werden.

Die Studie testete also nur sehr wenige Viertklässler bezüglich ihrer Rechtschreibfähigkeit. Länger wurde sie nicht durchgeführt. In wieweit Klassengrößen und allgemeine Kompetenz und Bedingungen der Lehrkräfte berücksichtigt wurden, dazu fand ich keine aussagekräftigen Hinweise.

Dazu kommt: Die Studie ist von einem Doktoranden erstellt worden, der, zumindest Mitte Oktober letzten Jahres, als das so hochgekocht wurde, sie noch gar nicht richtig veröffentlicht hatte. Ich weiß gar nicht, ob er seine Arbeit jetzt endlich fertig und endgültig vorgestellt hat.

Was daraus gemacht wird, finde ich sehr unseriös und entbehrt auch jeder Grundlage.

Wie schon gesagt, ich favorisiere gar keine der genannten Methoden, sondern bin überzeugt, dass eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen in qualifizierten, differenzierenden Unterricht der bestmögliche Weg ist, abgesehen davon, dass alle Kinder und Lehrkräfte davon profitieren, wenn ihnen gute Bedingungen für ihre wichtige Arbeit geschaffen werden (Klassengrößen, Klassenzusammensetzungen, sozialpädagogische und weitere Unterstützung usw.).

Das musste ich noch mal loswerden. Es wird einfach so viel unausgegorener Mist geschrieben, und das plappern dann viele nach.

 
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